ETF Securities April Ausblick
Inflationsindexierte Anleihen erhöhen risikobereinigte Rendite des Portfolios
Moderater Inflationsausblick
Die langfristigen Renditen werden am stärksten von den Inflationserwartungen sowie von den Erwartungen hinsichtlich der künftigen kurzfristigen Zinssätze angetrieben. Die Break-even-Inflationsrate (die Differenz zwischen der Rendite einer nominalen Staatsanleihe und der Rendite einer inflationsindexierten Staatsanleihe mit identischer Laufzeit) spiegelt die Inflationserwartungen und den Risikoaufschlag aufgrund der mit Unsicherheit behafteten Inflationsentwicklung. Die Break-even-Rendite (über 10 Jahre) ist in den USA zwischen 2014 und 2015 auf unter 2 Prozent gesunken – im Einklang mit dem Rückgang der Rohstoffpreise und dem wahrgenommenen Deflationsrisiko. In Vorwegnahme einer strafferen Geldpolitik, der wachstumsorientierten Maßnahmen von Trump und eines besseren Ausblicks für die Energiepreise kam es im August 2016 dann zu einer drastischen Erholung. Die meisten Markt- und Umfrageindikatoren für die Inflationserwartungen nähern sich inzwischen dem Inflationsziel der US-Notenbank (2 Prozent).
Der 10- bis 5-jährige Break-even-Spread ist kürzlich jedoch auf Null gesunken, was darauf hindeutet, dass die Marktteilnehmer kurzfristig einen Inflationsanstieg erwarten, aber noch nicht davon überzeugt sind, dass sich die Inflation im Verlauf des nächsten Jahrzehnts weiter beschleunigen wird.
Wir sind der Ansicht, dass strukturelle Schwierigkeiten – darunter die alternde Bevölkerung, das niedrige Produktivitätswachstum und der problematisch globale Schuldenüberhang – eine konjunkturelle Überhitzung verhindern werden. Dies mindert die Wahrscheinlichkeit einer langfristig steigenden Inflation. Die Volatilität bei den Rohstoffpreisen wird sich wahrscheinlich auch weiterhin in schwankenden Inflationskennzahlen niederschlagen.
Strategie in einem weltweit inflationären Umfeld
In einem Umfeld steigender Wachstums- und Inflationsraten verringern die Anleger normalerweise ihr Durationsengagement und übernehmen mehr Kreditrisiken. Um sich vor einem inflationsbedingten Kapitalverzehr zu schützen, können Anleger auf den Anleihemärkten auch ihr Engagement in inflationsindexierten Anleihen erhöhen oder vermehrt auf „Linker“ wie inflationsindexierte US-Anleihen (TIPS) setzen. Linker schützen das Kapital vor der realen Inflation. Ihre nominellen Kupon- und Kapitalrückzahlungen werden um den Anstieg des zugrundeliegenden Preisindex bereinigt (bei TIPS wird beispielsweise der US-amerikanische Verbraucherpreisindex herangezogen). Auf diese Weise bleibt der reale Wert der Zahlungen unverändert. Linker gehen mit niedrigeren Kuponzahlungen als herkömmliche Anleihen einher, bei Fälligkeit ist jedoch eine höhere Kapitalrückzahlung zu leisten. Anders ausgedrückt: Linker bieten bessere Renditen, wenn sie bis zur Fälligkeit gehalten werden.