Aktien Frankfurt
Anleger halten sich nach Rekordlauf und vor US-Jobdaten zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag seinem zum Monatsbeginn wieder aufgenommenen Rekordlauf Tribut gezollt. Bis zur Mittagszeit sank der Dax um 0,34 Prozent auf 12 605,41 Punkte, nachdem er am Vortag erstmals die Hürde von 12 600 Punkten genommen und bis auf 12 648 Zähler gestiegen war.
Vor dem US-Arbeitsmarktbericht dürften sich die Anleger laut National-Bank-Analyst Dirk Gojny an den Finanzmärkten zurückhalten. Außerdem äußern sich an diesem Tag noch zahlreiche US-Notenbanker sowie Fed-Chefin Janet Yellen. Sie "dürften die Kapitalmärkte auf weitere Leitzinsanhebungen einstimmen", so Gojny.
Der MDax , der am Donnerstag erstmals über 25 000 Punkte gesprungen war, büßte zur Mittagszeit nun 0,18 Prozent auf 24 983,46 Punkte ein. Der TecDax verlor 0,80 Prozent auf 2124,38 Punkte, während es für den Leitindex der Eurozone, den EuroStoxx 50 , um 0,23 Prozent nach unten ging.
EUROKURS RÜCKT WIEDER INS RAMPENLICHT
Im Fokus am Markt steht auch der zuletzt wieder deutlich gestiegene Euro . Zwar gab er aktuell auf 1,0961 US-Dollar nach, wird damit aber weiter nahe der Marke von 1,10 US-Dollar gehandelt. Ob diese Hürde nachhaltig überschritten werden könne, hängt laut der Commerzbank vor allem vom US-Arbeitsmarktbericht ab. Nach der Enttäuschung vom März mit nur 98 000 neuen Stellen werde für April nun ein Zuwachs von durchschnittlich 190 000 Stellen erwartet. "Alles über 200 000 sollte dem US-Dollar Rückenwind geben", erwarten die Experten der Commerzbank. Eine weitere deutliche Enttäuschung hingegen dürfte im Gegenzug den Euro weiter nach oben treiben.
Unter den Einzelwerten im Dax bildeten die Aktien von Eon mit einem Minus 1,68 Prozent das Schlusslicht im Dax. Die britische Investmentbank HSBC hatte die Aktie des Düsseldorfer Versorgers von "Hold" auf "Reduce" abgestuft und dabei auf eine ungünstige Witterung im ersten Quartal sowie auf Produktionsausfälle verwiesen. Der Spielraum werde zudem mit Blick auf die Gesamtjahresziele auch noch durch mögliche regulatorische Eingriffe in Großbritannien geschmälert, hieß es.
WERTE AUS DER ZWEITEN REIHE SCHWACH NACH QUARTALSBILANZEN
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Quartalszahlen liefern an diesem Tag nur Unternehmen aus der zweiten Reihe: Die Aktien von Evonik sanken daraufhin um 1,69 Prozent. Am Markt wurden vor allem die schwächeren Margen des Spezialchemiekonzerns bemängelt.
Die Aktien von Telefonica Deutschland büßten im TecDax als Schlusslicht 5,24 Prozent ein. Der Telekomkonzern war schwächer als von Analysten erwartet ins Jahr 2017 gestartet. Beim österreichischen Technologie-Unternehmen S&T sorgte die Kontron-Übernahme für eine Verdoppelung des Umsatzes im ersten Quartal. Nun zollten die Papiere jedoch ihrer seit geraumer Zeit starken Kursentwicklung Tribut und verloren 3,12 Prozent, während im SDax die Anteilsscheine des Maschinenbauers Heidelberger Druck mit einem Kursverlust von 4,54 Prozent abgestraft wurden. Die Markterwartungen hinsichtlich des vergangenen Geschäftsjahres 2016/17 waren leicht verfehlt worden./ck/stb