WTI: Technisch weiter angeschlagen!
WTI stand nach dem Bruch der übergeordneten Aufwärtstrendlinie auch in der vergangenen Handelswoche zunächst unter Druck und setzte die eingeleitete Abwärtsbewegung fort. Erst im Bereich der Unterstützung bei 44,85 USD gelang WTI eine technische Stabilisierung und eine technische Gegenreaktion. Diese war auch auf positive Signale zu einer Verlängerung der Förderkürzung über das erste Halbjahr hinaus zurückzuführen. Hier gab es zum Wochenstart zuversichtliche Äußerungen aus Saudi-Arabien und Russland.
Übergeordnete Marktsituation WTI - 11. Mai 2017
Mit dem Bruch der übergeordneten Aufwärtstrendlinie hatte sich das Chartbild für die amerikanische Rohölsorte West Texas Intermediate bereits deutlich eingetrübt. Vollendet wurde das bearishe Szenario mit dem zusätzlichen bearishen Bruch des letzten übergeordneten Bewegungstiefs bei rund 47,- USD. Damit ist auch die Abfolge ansteigender übergeordneter Tiefs vorerst bearish getriggert.
Aktuell vollzieht WTI nach der Stabilisierung im Bereich um 44,50 USD eine technische Gegenbewegung an den vorherigen Unterstützungsbereich bei 47,- USD. Von dieser Widerstandsmarke fiel WTI bereits zum Wochenauftakt wieder zurück. Dies ergibt sich insbesondere aus den unteren Trendstufen bzw. dem aktuellen Stundenchart. Grund für die technische Stabilisierung war insbesondere eine leicht verbesserte fundamentale Ausgangssituation für die kommenden Tage, sowie die Aussicht auf eine Verlängerung der Förderkürzungen über Juni hinaus.
Der Ölminister Saudi-Arabiens, Khalid Al-Falih, hält solch eine Vereinbarung für möglich. Er sei zuversichtlich, dass das bisherige Abkommen im zweiten Halbjahr 2017 und auch darüber hinaus verlängert werden könne, sagte Al-Falih am Montag. Er erwarte, dass der weltweite Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht komme und zu einem „gesunden Zustand“ zurückkehren werde. Derweil gibt es auch positive Signale aus Russland zu einer eventuellen Verlängerung. Demnach sei das größte „Nicht Opec Mitglied“ bereit eine Ausweitung der Förderkürzung mitzutragen.
Beim Thema „Marktgleichgewicht“ präsentiert sich allerdings nach wie vor die USA als Spielverderber. Die US-Energiebehörde EIA hat in ihrem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht die Prognose für die US-Rohölproduktion in diesem Jahr um 90.000 Barrel pro Tag angehoben und erwartet nun einen Anstieg um 440.000 auf durchschnittlich 9,31 Mio. Barrel pro Tag. Für 2018 wurden die Prognosen hingegen leicht gesenkt. Hier geht man derweil von einer durchschnittlichen Produktion von 9,96 Mio. Barrel pro Tag aus, was wiederum einem neuen Rekordniveau entsprechen würde.