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    ROUNDUP  641  0 Kommentare Deutsche Post muss sich für Gewinnpläne strecken - Aktie sackt ab

    BONN/LONDON (dpa-AFX) - Die Deutsche Post muss sich für ihre ehrgeizigen Gewinnpläne trotz des Booms im Paket- und Expressgeschäft strecken. Um den operativen Gewinn bis zum Jahr 2020 wie geplant zu steigern, müsse sich vor allem die DHL-Frachtsparte ranhalten, machte Finanzchefin Melanie Kreis am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen in London deutlich. Zum Start ins Jahr litt der Bereich unter erhöhten Raten für Luft- und Seefracht. Im Post-Geschäft mit Briefen und Paketen habe die erste Woche des Jahres quasi gar nicht stattgefunden, sagte Kreis.

    Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten schlecht an. Zum Handelsstart in Frankfurt verlor die Post-Aktie am Morgen als zweitschwächster Wert im Dax rund 3 Prozent. Analysten hatten für das erste Quartal mit besseren Ergebnissen gerechnet. Auch an der geplanten Gewinnentwicklung bis 2020 haben sie Zweifel.

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    ANALYSTEN ZWEIFELN AN MITTELFRIST-ZIEL

    Die Post-Führung um Vorstandschef Frank Appel hat sich für das laufende Jahr einen operativen Gewinn (Ebit) von rund 3,75 Milliarden Euro zum Ziel gesetzt. Laut der vor gut drei Jahren vorgestellten Mittelfrist-Strategie soll dieses Ergebnis bis Ende des Jahrzehnts auf mindestens rund 4,9 Milliarden Euro klettern. Dies Ziel gelte weiterhin, hieß es vom Vorstand. Bis auf das Frachtgeschäft von DHL sei die Post dabei bisher gut auf Kurs, sagte Kreis mit Blick auf den Geschäftsausbau rund um den Online-Handel. Analysten gehen für 2020 jedoch im Schnitt bisher nur von einem Ebit von rund 4,6 Milliarden Euro aus.

    Zum Start ins Jahr 2017 verhinderten gestiegene Ausgaben im Frachtgeschäft und höhere Steuern einen Gewinnanstieg bei dem Dax -Konzern. Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein Gewinn von 633 Millionen Euro und damit knapp ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zwar legte der Umsatz überraschend stark um sieben Prozent auf 14,9 Milliarden Euro zu. Doch der operative Gewinn (Ebit) blieb trotz einer Steigerung um gut ein Prozent auf 885 Millionen Euro hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

    EXPRESS-SPARTE VERDIENT DEUTLICH MEHR

    Die Sparte PeP, in der die Post ihr Briefgeschäft auf dem Heimatmarkt, das Paketgeschäft in zahlreichen Ländern Europas und ihre Online-Angebote gebündelt hat, konnte ihren operativen Gewinn dennoch um knapp drei Prozent steigern. Bei der Tochter DHL Express, die mit zeitkritischen internationalen Sendungen viel Geld verdient, legte er sogar um rund 12 Prozent zu.

    Das Fracht- und Speditionsgeschäft von DHL musste jedoch einen Gewinnrückgang um 22 Prozent hinnehmen. Gleiches galt für die Lieferkettenlogistik - dort hatte jedoch im Vorjahreszeitraum ein lukrativer Immobilienverkauf das Ergebnis kräftig nach oben getrieben.

    FRACHT-KUNDEN SOLLEN GESTIEGENE KOSTEN TRAGEN

    Dass es im ersten Quartal drei Arbeitstage mehr gab als ein Jahr zuvor, habe "nicht das gebracht, was wir erwartet haben", sagte Kreis. Zudem seien die Preise für Luft- und Seefracht gestiegen, die der Konzern an Fluggesellschaften und Reedereien bezahlen muss. "Wenn die Frachtraten nach oben gehen, hat man immer einen zeitlichen Versatz, bis man das an seine Kunden weitergeben kann", sagte die Managerin. Dies solle aber jetzt geschehen. Dass die Entwicklung den Konzern stärker getroffen habe als gedacht, liege auch an dem laufenden Umbau der Sparte. Die Post habe dort derzeit "etwas weniger Wasser unter dem Boot" als manche Wettbewerber.

    Die Post hatte bei der Sanierung der DHL-Frachtsparte 2015 einen herben Rückschlag erlitten. Die Umstellung der IT-Systeme scheiterte, der Konzern musste bereits getätigte Investitionen abschreiben und neu anfangen. Statt eines IT-Systems aus einem Guss, für das SAP und IBM verantwortlich zeichnen sollten, werden nun verschiedene Systeme schrittweise eingeführt und miteinander verbunden. "Wir sehen schon, was das neue IT-System bringt", sagte Kreis. Dies soll sich bald auch in den Ergebnissen zeigen./stw/jha/stb





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