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    Aktien  8751  0 Kommentare Welche Folgen ergeben sich aus dem Ende des politischen Risikos in Europa?

    Die politischen Risiken, die seit Monaten die Entwicklung der europäischen Aktien- und Anleihemärkte beeinflussten, lösen sich nach und nach auf. Mit den Ergebnissen der Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich scheint auch die Gefahr eines Zusammenbruchs der EU gebannt. Das allmähliche Ende des politischen Risikos wird große Auswirkungen auf die europäischen Märkte haben, wenn die Fundamentaldaten und die Bewertung der Unternehmen wieder zu den wichtigsten Faktoren für die Wertentwicklung der Papiere werden.

    Zu den wichtigsten Folgen einer Rückkehr zum „Normalzustand“ gehört der Konjunkturaufschwung, der sich in Europa nun abzeichnet. Er wird zu einem wichtigen Motor für die künftige Entwicklung europäischer Aktien und insbesondere der zyklischen Werte. Die verschiedenen makroökonomischen Daten wie beispielsweise der PMI-Frühindikator für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone, der sich auf seinem höchsten  Stand seit 2011 befindet, bestätigen das Wiedererstarken der Konjunktur. Der Aufschwung wird auch auf mikroökonomischer Ebene bei der Veröffentlichung der Ergebnisse der europäischen Unternehmen sichtbar. Die Unternehmen des Stoxx Europe 600 konnten im vierten Quartal 2016 einen durchschnittlichen Zuwachs ihrer Gewinne je Aktie um 10 Prozent erzielen. Dieser Trend wird auch durch die Zahlen für Q1 2017 bestätigt. Genannt sei hier etwa der deutsche Motorenhersteller Deutz, der in Q1 die Verkäufe um 15,7 Prozent und die Auftragseingänge um 23 Prozent steigern konnte.

    Ganze Wirtschaftszweige sind von starker Unterbewertung betroffen

    Das Umfeld ist insbesondere deswegen günstig, weil ganze Wirtschaftszweige der europäischen Börse von einer übertrieben starken Unterbewertung betroffen sind. Zu diesen Fällen gehört insbesondere der französische Industriekonzern Saint-Gobain, der unter seinem Engagement auf dem Heimatmarkt litt und dessen Bewertung ein Konjunkturtief widerspiegelt. Dies gilt ebenso für zahlreiche Werte der Ölindustrie und Ölfelddienstleister, deren Performance derzeit unter den Schwankungen der Ölpreise leidet. Ihre Bewertung berücksichtigt in keiner Weise die drastischen Umstrukturierungen dieser Unternehmen,  die ihre Fixkosten innerhalb von zwei Jahren um durchschnittlich 30 bis 40 Prozent senken konnten. Zu nennen sind auch einige britische Werte wie Lloyds, Hays oder Kingfisher, deren Bewertung auch die mit dem Brexit verbundenen Risiken mehr als eingepreist hat.

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    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von 2Markus Hampel
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