IG-Metall-Chef im Südwesten will weiter für Tarifbindung kämpfen
BÖBLINGEN (dpa-AFX) - Der Landeschef der IG Metall will im Südwesten noch mehr Firmen an Tarifverträge binden. "Priorität Nummer eins muss für die kommenden Jahre sein: Wir stärken die Tarifbindung", sagte Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger am Mittwoch bei der Bezirkskonferenz in Böblingen. Er warnte vor einer Entwicklung wie im Dienstleistungssektor, der in großen Teilen tariffrei sei. Sein Ziel ist es, in der Metall- und Elektroindustrie Bereiche wie die Logistik, die von Firmen in den vergangenen Jahren vielerorts ausgegliedert wurden und damit aus dem Tarifvertrag fielen, zurückzuholen. "Ich will die gesamte Wertschöpfung, von der Planung über Produktion bis hin zu Logistik und Services unter den Deckungsbereich unserer Tarifverträge bringen", sagte er.
Schon bei der vergangenen Tarifrunde hatte sich die Gewerkschaft auf das Thema konzentriert und im vergangenen Jahr ausgehandelt, dass sich 44 Betriebe im Land künftig an Tarifverträge halten. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall zählt gut 1000 tarifgebundene Betriebe mit rund 500 000 Mitarbeitern. Das sind den Angaben zufolge rund 60 Prozent Beschäftigten in der Metall- und Elektrobranche.
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Die nächste Tarifrunde steht im Herbst an. Einen ersten Austausch über Forderungen soll es Ende Juni bei einem Kongress in Mannheim geben. Schon jetzt ist klar, dass das Thema Arbeitszeit eine wichtige Rolle spielen wird./ang/DP/zb