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    STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    Trump treibt Investoren in sichere Häfen

    Das Beben in Washington bestimmt immer noch die Märkte

    Direkt vom Aufatmen nach der Frankreichwahl zum Dauerbrenner Donald Trump. Als wäre der überraschende Rauswurf des FBI-Chefs Comey letzte Woche noch nicht genug gewesen, spricht man nun auch noch von Geheimnisverrat. Die Weitergabe von geheimen Informationen an Russland lässt Washington erneut erbeben. Buchmacher sehen mittlerweile die Chance auf eine vorzeitige Beendigung der Präsidentschaft Trump bei 60:40. Anleger flüchteten nach dem neusten Russlandskandal auf breiter Front aus dem USD. So konnte die Gemeinschaftswährung mit dem Rückenwind nach der Frankreichwahl weiter aufwerten. Aktuell notiert der Euro stabil über der Marke von 1,11 USD. Dabei hatten viele Analysten eigentlich eine weitere Aufwertung des US-Dollars in Richtung Parität erwartet. Auch gegenüber den Emerging-Markets konnte der EUR deutlich zulegen. Die Aufwertung findet damit auf einer breiten Basis statt.

    Seitens der EZB bleibt es auch ohne einen starken Euro weiterhin spannend. Zwar wurden nochmals mehr Anleihen aufgekauft als vom Kapitalmarkt erwartet und die Inflation von 1,9% und das stärkere Wirtschaftswachstum in der Eurozone würden aber für ein zügigeres Ende des Anleihenankaufprogramms sprechen. Ob dies jedoch so schnell passieren wird, bleibt fraglich. Die jüngsten EZB-Protokolle aus dem April sprechen eine andere Sprache. Ein Ende des Programmes müsste frühzeitig und schonend kommuniziert werden. Die Mitglieder seien sich zudem, zumindest im April noch, einig gewesen, dass das derzeit laufenden Programm angemessen sei.

    Von dieser Datenlage getrieben konnte der Bund-Future profitieren. Die Korrektur von 164 auf 160 Zähler wurde vorerst gestoppt, aktuell steuert der Bund-Future wieder die Marke von 162 Zählern an.

    Bundes-/ Staatsanleihen:

    Im Zuge des Anstiegs des Bund-Futures sanken die Renditen für 10-jährige deutsche Anleihen wieder. Am Donnerstagnachmittag notierte die Rendite bei 0,34 Prozent.

    Bundesanleihen, mit ihrer geringen Rendite lassen Anleger nach Alternativen suchen, die höher verzinst sind. Meist greifen Anleger dann zu Emerging-Markets-Anleihen. Aktuell verdeutlicht das Beispiel Brasilen jedoch einmal mehr die Risiken bei diesen Anleihen. Bereits seit einiger Zeit wurde gemunkelt, dass in den Korruptionsskandal des Ölkonzerns Petrobras auch hochrangige Politiker involviert seien. Das jedoch ausgerechnet Präsident Michel Temer angeblich auf Tonbandaufnahmen dokumentiert Schweigegeld gebilligt hatte, schlug ein wie eine Bombe. Die laufende Parlamentssitzung wurde sofort abgebrochen und vor dem Parlament versammelten sich wütende Demonstranten. Gewerkschaften und Opposition forderten sofortige Neuwahlen. Pikant: Vor einem Jahr hatte Temer die damalige Präsidentin Rouseff wegen angeblicher Bilanzierungsfälschungen aus dem Amt geputscht. Entsprechend reagierten die Anleihenkurse am Donnerstagmorgen. Alleine die kurzlaufende Staatsanleihe (WKN: A1VE9W) fiel von 104,55% auf 101,50 %. Neben Venezuela konnte sich in Lateinamerika damit ein zweiter Brennpunkt entwickeln.


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