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     2356  0 Kommentare Die Welt ist eine Scheibe – und die Mittelstandsanleihe ist tot? – Kolumne von Hans-Jürgen Friedrich


    Kolumne von Hans-Jürgen Friedrich.
    Über die Berichterstattung in renommierten Wirtschaftszeitungen wundern sich erfahrene Investoren, die in sorgfältig ausgewählte Unternehmensanleihen des Mittelstandes investiert haben oder investiert sind. Mit Headlines wie „Mittelstandsanleihen wickeln sich ab“; „Junkfood für Anleger“ oder „Mittelstandsanleihen – ein Auslaufmodell?“ wird der Untergang dieser Form der Unternehmensanleihe proklamiert.

    Dass die Welt doch keine Scheibe ist, haben wir von Kopernikus gelernt. Das Unternehmensanleihen auch in Zukunft ein alternatives Finanzierungsinstrument und eine attraktive Anlagemöglichkeit bleiben, erfordert eine differenzierte Betrachtung von Unternehmensanleihen des Mittelstandes und den Marktsegmenten an den Börsen.

    Emissionen von Unternehmensanleihen gelten seit langen als Finanzierungsinstrument …

    Unternehmensanleihen des Mittelstandes werden schon seit 1950 als alternative Finanzierungsform genutzt. Der Spiegel berichtete in seiner Ausgabe am 12.09.1956 über die erfolgreiche Platzierung von Anleihen. Hier werden bekannte Adressen wie Bosch, Feldmühle oder die Hamburgischen Elektrizitätswerke genannt. Die Emissionsvolumen lagen in der Größe zwischen 25 Mio. und 40 Mio. DM. Die Zinskupons mit 8% waren damals doppelt so hoch wie die auf den Sparkonten. Die Emissionen wurden damals in wenigen Stunden vollständig bei vielen privaten Anlegern platziert. Banken meldeten damals, dass tausende Anleger vom „Schalterbeamten“ abgewiesen werden mussten und leer ausgingen.

    … und werden seit Einführung von BASEL-III verstärkt genutzt!

    Auch heute nutzen viele mittelständische Unternehmen den Kapitalmarkt, um sich Finanzierungsmittel zu beschaffen. Tendenz steigend. Die BASEL III – Regeln (mittlerweile wird die Einführung von BASEL IV geplant) zwingen die Unternehmen weitere Finanzierungsquellen zu nutzen. Strenge Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften sowie harte Bewertungsrichtlinien bei der Beurteilung von Sicherheiten haben dazu geführt, dass die Banken nicht mehr in dem Maße Unternehmen mit Krediten versorgen können wie in der Vergangenheit.

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    Die Ratingagentur Standard & Poor’s veröffentlichte im August 2013 die Ergebnisse einer Studie. Es wurde festgestellt, dass bis Ende 2018 in Europa ein Gesamtvolumen von 3,5 Billionen Euro nicht mehr über Kredite finanziert werden kann und deshalb andere Finanzierungsalternativen genutzt werden müssen. Die Politik hat hierauf bereits reagiert. Mit der Richtline „Bildung der Kapitalmarktunion“ sollen die Zugangsbedingungen auf den Kapitalmärkten für mittelständische Unternehmen verbessert werden.

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    Anleihen Finder
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    Die Welt ist eine Scheibe – und die Mittelstandsanleihe ist tot? – Kolumne von Hans-Jürgen Friedrich Kolumne von Hans-Jürgen Friedrich. Über die Berichterstattung in renommierten Wirtschaftszeitungen wundern sich erfahrene Investoren, die in sorgfältig ausgewählte Unternehmensanleihen des Mittelstandes investiert haben oder investiert sind. Mit …

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