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    INTERVIEW  572  0 Kommentare Merck-Selbstmedikation ist 'stabiler Cash-Generator'

    DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Leiterin des Selbstmedikation-Geschäfts von Merck sieht die Sparte gut aufgehoben bei dem Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern. Damit tritt sie immer wieder hochkochenden Spekulationen über einen Verkauf entgegen. Die Sparte mache für den Konzern Sinn, sagte Uta Kemmerich-Keil im Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. "Unser Geschäft ist krisenresistent und ein stabiler Cash-Generator."

    Die Selbstmedikation ist der kleinste Bereich im Pharmabereich der Merck KGaA mit einem Jahresumsatz von zuletzt 860 Millionen Euro - knapp 13 Prozent des gesamten Pharmageschäfts. Seit Jahren spekulieren Branchenbeobachter über einen Verkauf der offiziell Consumer Health genannten Sparte. Aktuell stellt sich die Frage erneut, denn der Konzern will sich auf seine vielversprechende Pipeline an Neuentwicklungen konzentrieren, allen voran das Krebsmittel Avelumab. Dafür verkauft Merck seine Aktivitäten im Bereich der Biosimilars, also der Nachahmermittel für biopharmazeutisch hergestellte Medikamente, an den Gesundheitskonzern Fresenius.

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    Die langjährige Merck-Managerin Kemmerich-Keil übernahm die Führung der Sparte 2014 - nach einer durchaus turbulenten mehrjährigen Phase des Umbruchs in dem Bereich. Inzwischen könne Consumer Health wieder ermutigende Wachstumsraten vorweisen. So schnitt im Vergleich zur gesamten Merck-Pharmasparte das Geschäft mit der Selbstmedikation im ersten Quartal 2017 besser ab: der Spartenumsatz wuchs aus eigener Kraft um 5 Prozent, während es im gesamten Pharmabereich 4,4 Prozent waren.

    Der Markt für die rezeptfreie Selbstmedikation, auch OTC (Over The Counter) genannt, ist stark zersplittert. Weltweit kommen die größten zehn Anbieter auf nicht einmal 30 Prozent des Umsatzes. Merck liegt nach eigenen Angaben direkt hinter den Top Ten. Der Wettbewerb ist hart und geht in der Regel über den Wiedererkennungseffekt der Marke. Kemmerich-Keil setzt vor allem auf die Themen "Frauengesundheit" und "Gesundes Älterwerden". Damit will sie ihre Kernmarken in den wichtigsten Absatzmärkten in Spitzenpositionen bringen. "Mein Ziel ist für jedes Produkt einer der ersten drei Plätze."

    Zu den wichtigsten und bekanntesten Marken aus dem Hause Merck für die Selbstmedikation gehören das Schnupfenmittel Nasivin, die Gelenksalbe Kytta sowie Vitaminpräparate wie Femibion. Diese Mittel vertreibt der Konzern nahezu ausnahmslos in allen seiner 20 Kernmärkte. Dagegen hat Kemmerich-Keil seit ihrem Amtsantritt zahlreiche kleinere Marken aussortiert, weitere sollen folgen. "Wir investieren nur in jene Marken, die groß genug sind, um dynamisch und profitabel zu wachsen."

    Dabei spielt Deutschland für den Konzern als Absatzmarkt für OTC-Produkte eine Vorreiterrolle. "Der Anspruch der Kunden ist sehr hoch, hier können wir für andere Märkte lernen." Außerhalb der Heimat ist der fast 350 Jahre alte Merck-Konzern mit rezeptfreien Mitteln traditionell stark vertreten in Lateinamerika und Teilen Asiens. "Wir machen in Schwellenländern aktuell 60 Prozent unseres Umsatzes", so Kemmerich-Keil. Weitere Länder sollen nun hinzukommen.

    Im Fokus steht unter anderem der afrikanische Kontinent, wo Merck bis vor zwei Jahren nur in Südafrika vertreten war. Erste Geschäftsentwicklungsteams sind bereits in Ghana und Kenia vor Ort.

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    Ziel ist jedoch insbesondere der riesige Gesundheitsmarkt in China. "Wir haben unsere Zulassungen beantragt, nun warten wir auf Neuigkeiten", sagt Kemmerich-Keil. Einen ersten Erfolg kann sie im Reich der Mitte bereits verbuchen: Konsumenten können die rezeptfreien Mittel inzwischen online über den Großhandel TMall beziehen./tav/das

    --- Gespräch: Tanja Vedder, dpa-AFX ---




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