ANALYSE/UBS
Mehr Aktienrückkäufe durch Unternehmen als I-Tüpfelchen für Anleger
ZÜRICH (dpa-AFX) - Europäische Unternehmen dürften künftig laut einer Studie der Schweizer Großbank UBS wieder mehr eigene Aktien zurückkaufen. Aktienrückkäufe hingen stark von der wirtschaftlichen Entwicklung ab, und hier sei Europa auf dem Weg der Besserung, schrieben die Marktstrategin Karen Olney und ihre Kollegen in einer Studie vom Dienstag. Für Europa spreche zudem die im Vergleich zu den USA höhere Dividendenrendite.
Fremdkapital sei für Unternehmen guter Bonität in Europa immer noch sehr günstig zu haben: Die Kreditkosten lägen bei Investment-Grade-Einstufungen deutlich unter der durchschnittlichen Dividendenrendite von 3,5 Prozent. Auch das sei ein Anreiz für Unternehmen, eigene Papiere einzuziehen.
Aktienrückkäufe sieht Olney jedoch nur als Sahnehäubchen. Grundsätzlich zieht sie Unternehmen mit relativ hohen Dividendenrenditen vor und begründete dies mit den vergleichsweise stabilen Ausschüttungen. Abgesehen von einer Ausnahme (2009) seien die Dividenden in allen Wirtschaftskrisen seit 1970 nicht annähernd so deutlich gefallen wie die Konzerngewinne, erklärte die Expertin.
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Aktienrückkäufe dagegen hingen stärker vom Gewinn, vom Marktumfeld und von der allgemeinen Zuversicht ab. Diese drei Aspekte wiesen bei europäischen Unternehmen aktuell in die richtige Richtung. Sollten die Aktienrückkäufe hier auf ein Niveau vor der Finanzkrise 2008 steigen, könnten Anleger mit einer Aktienrendite (Dividendenrendite + Aktienrückkäufe) von 4,2 Prozent rechnen, glaubt die Analystin./mis/edh/stb