Mutmaßlicher Täter
UPDATE: Salman Abedi war Teil eines Terrornetzwerks
Für 22 Tote und zahlreiche Verletzte ist nach Polizeiangaben der 22 Jahre alte Salman Abedi verantwortlich. Laut der britischen Innenministerin Amber Rudd, war Abedi dem Geheimdienst bekannt.
+++Update 24.05.2017, 13:30 Uhr: Einer der festgenommenen Männer ist der Bruder von Salman Abedi.+++
+++ Update 24.05.2017, 11:50 Uhr: Es wurde drei weitere Verdächtige in Manchester festgenommen.+++
+++Queen hält Schweigeminute für die Opfer.+++
Die britische Regierung geht davon aus, dass der Attentäter nicht allein handelte. Die Ausführung des Anschlags sei "anspruchsvoller gewesen als einige der Anschläge, die wir davor erlebt haben", sagte Innenministerin Rudd. Abedi war den britischen Sicherheitsbehörden bereits vor der Tat aufgefallen: "Er ist jemand, den sie gekannt haben", sagte Rudd. Durch was genau der junge Mann auffiel, sagte sie allerdings nicht. Zudem reklamiert der "Islamische Staat" die Tat für sich - eindeutige Belege dafür fehlen aber bisher ("ARD").
Nicht nur den britischen Behörden war Abedi bekannt, sondern der französische Innenminister Gerard Collomb erklärte, dass Abedi zudem kurz vor dem Anschlag nach Syrien gereist war. Collomb sagte auch, dass der mutmaßliche Täter Verbindungen zum IS gehabt habe ("ntv").
Salman Abedi wurden in Großbritannien geboren und ist hier aufgewachen. Seine Eltern stammen aus Libyen. Sie sollen vor dem Ghadhafi-Regime geflohen und nach Grossbritannien gekommen sein. Abedi belegte Wirtschaftskurse an der Salford University in Manchester, brach sein Studium aber ab. Seine Familie wird als sehr religiös beschrieben. Am Dienstag war ein 23 Jahre alter Mann in Manchester festgenommen worden, der womöglich ein Komplize war ("Bloomberg").
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In der vergangenen Nacht blieben die Lichter am Pariser Eiffelturm aus und in Rom wurden die Lampen am Kolosseum verdunkelt. Heute teilte die britische Regierung mit, dass für Großbritannien die Terrorwarnstufe auf die höchste Stufe angehoben wurde. Die Sicherheitsbehörden halten ein unmittelbar bevorstehendes Attentat für möglich. Die Bürger wurden zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Auch in der britischen Hauptstadt London ließ man die Polizeipräsenz erhöhen.
Am Montag hatte sich um 22:35 Uhr der Attentäter gegen Ende des Konzerts der US-Sängerin Ariana Grande in die Luft gesprengt. Kurz darauf erreichte die Polizei der erste Notruf. Hunderte Polizeibeamte und Rettungskräfte wurden zur "Manchester Arena" geschickt und kurze Zeit später kreisten über dem Gebäude Hubschrauber. In dem Chaos wurden viele Familien getrennt, viele Eltern suchten noch lange nach ihren Kindern.
Premierministerin Theresa May sagte, die Explosion habe sich in der Nähe der Ausgänge ereignet. Der Veranstalter erklärte, der Sprengsatz sei außerhalb der eigentlichen Konzerthalle detoniert.
Fakt ist, der Anschlag war der verheerendste seit fast zwölf Jahren in Großbritannien. 2005 hatten vier Selbstmordattentäter 52 Londoner Pendler in U-Bahn-Zügen und einem Bus getötet.
Seit Dienstag sind der St. Ann's Square und Albert Square in Manchester ein Blumenmeer. Am Albert Square fand am Dienstag eine große Gedenkfeier statt.