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Frankreichs Wirtschaft gewinnt an Stärke
PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - In Frankreich gibt es weitere Hinweise auf eine konjunkturelle Belebung. Im Mai stieg die Konsumlaune in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone auf den höchsten Wert seit fast zehn Jahren. Zu Beginn des gleichen Monats hatte der europafreundliche Emmanuel Macron die Präsidentschaftswahlen gegen die Eurogegnerin Marine Le Pen gewonnen. Der Index für das Verbrauchervertrauen sei im Mai auf 102 Punkte gestiegen, teilte die Statistikbehörde Insee am Dienstag in Paris mit. Dies ist der höchste Indexstand seit August 2007.
Zuvor hatte das Verbrauchervertrauen vier Monate in Folge auf 100 Punkten stagniert. Volkswirte hatten für Mai nur mit dem Anstieg auf 101 Zähler gerechnet. Die Konsumlaune wird in Frankreich durch eine Umfrage unter 2000 Haushalten ermittelt, die in den ersten drei Wochen eines Monats erfolgt.
Außerdem revidierte die Statistikbehörde Insee das Wirtschaftswachstum zum Jahresauftakt nach oben. Das Bruttoinlandsprodukt sei im ersten Quartal um 0,4 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen, hieß es in einer zeitgleich zur Konsumlaune veröffentlichten Mitteilung. Nach einer ersten Schätzung hatten die Statistiker nur ein Wachstum um 0,3 Prozent für die Monate Januar bis März gemeldet und Volkswirte hatten eine Bestätigung der ersten Erhebung erwartet. Im Schlussquartal 2016 war Frankreichs Wirtschaft um 0,5 Prozent gewachsen.
Neben der vergleichsweise starken Kauflaune deuten auch neue Daten zu den Konsumausgaben darauf hin, dass die französische Wirtschaft im zweiten Quartal an Schwung gewinnt. Im April gaben die französischen Verbraucher 0,5 Prozent mehr Geld aus als im Monat zuvor. Das ist der stärkste Zuwachs seit vergangenen Oktober. Außerdem revidierte Insee den Rückgang der Konsumausgaben im März. Das Minus habe demnach nur 0,1 Prozent betragen und nicht wie zuvor gemeldet 0,4 Prozent.
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Am Devisenmarkt konnte der Euro seine frühen Kursverluste nach Veröffentlichung der französischen Konjunkturdaten ein Stück weit eingrenzen. Im Vormittagshandel stand der Euro bei 1,1139 US-Dollar, nachdem er zuvor auf ein Tagestief bei 1,1110 Dollar gefallen war./jkr/bgf/stb