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     4012  0 Kommentare Nickel und Uran vor der Trendwende

    Wann geht den Industriemetallen endlich die Luft aus? Die Lagerbestände von Aluminium und Kupfer erreichen mittlerweile fast wöchentlich neue historische Höchststände. Allein der Lagerbestand an Kupfer zog dort innerhalb der letzten Woche um 9% auf insgesamt 169.000 Tonnen. Die Aluminiumbestände stiegen dort auf über 394.000 Tonnen.
    Auch an der Londoner Metallbörse LME haben die Aluminiumbestände zuletzt wieder deutlich zugelegt. Diese liegen mit 4,62 Mio. Tonnen knapp unter dem bisherigen Höchststand, Kupfer mit 523.000 Tonnen etwa 5% unter dem Hoch vom Januar.

    Einzig Nickel könnte kurzentschlossenen Anlegern etwas Freude bereiten. Führende Experten gehen davon aus, dass der Nickelmarkt in diesem Jahr zum ersten Mal nach 4 Jahren wieder ein Angebotsdefizit aufweisen wird. Der Grund dafür liegt in der Nachfrage vom wieder langsam aufblühenden Edelstahl-Sektor, dem Hauptabnehmer von Nickel. Ab dem nächsten Jahr dürfte sich der Markt aufgrund einer deutlich steigenden Nickelminenproduktion allerdings wieder hin zu einem Angebotsüberschuss entwickeln.

    Der Uran-Preis konnte in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit Monaten seinen Abwärtstrend brechen und gewann auf einen Schlag um 1,50 USD auf 42,25 USD je Pfund U3O8 hinzu.

    Hauptgrund dafür war die Ankündigung Indiens, seine nukleare Energiekapazität um 40.000 Megawatt ausbauen zu wollen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass Indiens aktuelle Kapazität an Atomstrom bei gerade mal einem Zehntel dieses Ziels, also bei 4.000 Megawatt, liegt.

    Indien will damit seine nuklearen Energiekapazitäten also um das Zehnfache und die weltweiten Kapazitäten um ganze 10% steigern. Dabei besitzt Indien selbst kaum signifikante Uran-Vorkommen. Ich gehe davon aus, dass gerade dieses Szenario den nächsten Uran-Preis-Zyklus einläuten könnte. Sofort nach Veröffentlichung dieser Meldung zog dann auch der Uranpreis um 1,50 US$ je Pfund an, nachdem er monatelang nur den Weg nach unten kannte.

    Es stellt sich nun einmal mehr die Frage, woher das zusätzlich benötigte Uran kommen soll. 3 der 17 indischen Kernreaktoren laufen momentan unter Volllast. 11 Reaktoren sind davon weit entfernt, und 3 weitere mussten komplett heruntergefahren werden. Indien hat einfach ein immenses Versorgungsproblem mit Uran-Oxid. Andere große beziehungsweise stark expandierende Atomstrom-Nationen wie Japan, China, Russland und Südkorea konnten sich in weiser Voraussicht in den vergangenen Jahren weltweit Uran-Ressourcen sichern, während Indien diesen Trend regelrecht verschlafen hat. Erst während der jüngsten Wochen konnte man kleinere Abnahme-Deals mit den USA, Kanada, Namibia, Kasachstan, Russland, Großbritannien und Südkorea abschließen.
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    Verfasst von 2Tim Roedel
    Nickel und Uran vor der Trendwende Wann geht den Industriemetallen endlich die Luft aus? Die Lagerbestände von Aluminium und Kupfer erreichen mittlerweile fast wöchentlich neue historische Höchststände. Allein der Lagerbestand an Kupfer zog dort innerhalb der letzten Woche um 9% …

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