Als Anleger bin ich von der Kapitalerhöhung bei Enapter enttäuscht. Geplant war ein Volumen von rund 6 Millionen Euro, erreicht wurden nur 4,3 Millionen. Für mich ist das ein klares Indiz für fehlendes Vertrauen seitens des Marktes, selbst wenn im Vorfeld bereits Backstop-Investitionen in Höhe von knapp 30 Prozent des geplanten Zielvolumens zugesichert wurden. Besonders kritisch sehe ich die Tatsache, dass der Bezugspreis bei 2,90 Euro lag, der aktuelle Kurs aber bereits darunter notiert. Die Verwässerung trifft uns Altaktionäre voll und es fehlt mir jegliche überzeugende Kommunikation, wie das frische Kapital konkret Wachstum bringen soll. In meinen Augen wurde die Maßnahme weder überzeugend vorbereitet noch strategisch ausreichend kommuniziert. Solche Platzierungen werfen Fragen zur Kapitalmarktstrategie und Führung auf.
Geplant waren: "...bis zu 2.068.965 neuen Aktien zum Bezugspreis von 2,90 Euro je Aktie. Das maximale Emissionsvolumen sollte somit rund 6 Millionen Euro betragen."
-> Im Vorfeld der Kapitalerhöhung der Enapter AG im Mai 2025 wurden bereits verbindliche Zeichnungszusagen in Höhe von insgesamt 1,75 Millionen Euro bestätigt. Diese sogenannten Backstop-Vereinbarungen stammen von zwei Investoren und sollten dazu beitragen, die Platzierung der neuen Aktien abzusichern.
Erzielt wurde: "Insgesamt werden 1.480.000 neue Aktien ausgegeben. Dabei wurde insgesamt ein Bruttoemissionserlös in Höhe von rund 4,3 Mio. Euro erzielt."
Somit lag der Mittelzufluss rund 30 % unter dem ursprünglich avisierten Zielvolumen.
Als Anleger erwarte ich konkrete Aussagen zur Mittelverwendung. Welche Investitionen sind konkret geplant? Wird ein Business Case veröffentlicht, der den potenziellen ROI dieser Finanzierung untermauert? Solange keine genauen und nachvollziehbaren Pläne sowie mögliche Aufträge bekannt sind, sehe ich diesen Schritt eher kritisch. Andernfalls sehe ich es als Wertverwässerung zu Lasten der Bestandsaktionäre... Schönen Tag! 🤠👍
Hallo,
was meint Ihr zu diesem folgendem Punkt in der kommenden HV??? Erwartet Enapter so ein hohes Auftragsvolumen, daß sie sich schon für größere Expansion rüsten???
Schönen Abend
"...Der Vorstand wird unter gleichzeitiger Aufhebung der von der Hauptversammlung am 20. Juni 2024 unter Tagesordnungspunkt 8 beschlossenen Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juli 2030 einmalig oder mehrfach Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen oder Genussrechte mit oder ohne Wandlungs- oder Bezugsrechten (gemeinsam nachfolgend auch "Schuldverschreibungen" genannt) im Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 100.000.000,00 zu begeben...."
Link: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2025-05/65514101-eqs-hv-enapter-ag-bekanntmachung-der-einberufung-zur-hauptversammlung-am-03-07-2025-in-hamburg-mit-dem-ziel-der-europaweiten-verbreitung-gemaess-121-022.htm
Hallo EWK01, im aktuellen Design des Enapter NEXUS 1000 mit 420 Stacks, die in 10er-Gruppen in Reihe geschaltet sind, führt der Ausfall eines einzelnen Stacks zum Komplettausfall des gesamten Strings. Fallen dabei 1–2 Stacks pro Tag aus, entspricht das einem täglichen Leistungsverlust von 3-5 %. Das ist für industrielle Anwendungen ein inakzeptabler Wert. Entweder ist sich Enapter bereits absolut sicher, dass die Stacks ohne Ausfälle und ohne Austausch eine sehr hohe garantierte Lebensdauer erreichen oder man geht hier (bewusst) ein hohes Risiko ein. Den oft beworbenen Lebensdauern von 60.000 Stunden und mehr, wie sie viele Hersteller angeben, traue ich bisher nicht. Das sind theoretische, simulative Angaben, die in der Praxis noch niemand nachvollziehbar belegt hat. Gerade bei kleinen Stacks < 5 kW bin ich deutlich skeptischer als bei großen Einheiten über 200 kW.
Hallo Energy- Investor,
Enapter hat einmal erklärt: bei 10 kompienierten kleinen Stacks ,fallen nur die 10 aus während der Rest bei der Reparatur weiter laufen kann.
Sie verglichen das mit IBM und seinen früheren riesen Computern und den PCs von heute.
die PCs haben sich durchgesetzt.
SmartQuart Kaisersech wurde jetzt wegen eines fehlerhaften ca 5 Jahre alten Elektrolyseurs der nie richtig ins laufen kam still gelegt.
Ich bin kein Fachman aber beide Linien werden wohl ihre vor und nachteile haben
Ich lese hier seit ein paar Monaten still mit und habe selbst einen mittleren fünfstelligen Betrag in diese Aktie investiert. Aber was ich hier stellenweise lesen muss, lässt mich nur den Kopf schütteln. Teilweise wirkt das sehr naiv und blauäugig. Ich verstehe, dass die Wasserstoffbranche komplex ist und man einiges an Hintergrundwissen braucht, um die verschiedenen Technologien und Ansätze einordnen zu können. Ich arbeite selbst seit vielen Jahren im Wasserstoffbereich und habe ein gutes Verständnis dafür, wie der Markt sowohl technisch als auch politisch funktioniert. Einige Elektrolyseurhersteller verfolge ich schon lange, darunter auch Enapter, deren Entwicklung ich seit etwa 2019/2020 sehr genau beobachte. Nach den letzten Meldungen, Geschäftsberichten und dem neuen Factsheet möchte ich auch etwas dazu schreiben. Enapter bewirbt weiterhin stark das Thema iridiumfrei. Das ist für mich längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Die Hersteller, die derzeit (noch) Iridium verwenden, entwickeln schon seit längerer Zeit Lösungen mit deutlich reduziertem Iridiumanteil und setzen zum Teil auch bereits auf vollständig iridiumfreie Alternativen. Es stimmt, dass bislang kein AEM-Hersteller Drücke von über 30 bar erreicht. Dafür gibt es aber auch nachvollziehbare technische Gründe, insbesondere in Bezug auf die Lebensdauer und Herausforderungen bei der Dichtigkeit. Bei PEM- oder alkalischen Systemen ist ein Druck von >30 bar teilweise schon Standard. Bezüglich des neuen Energiebedarfs hat Enapter diesen um knapp unter 4 % auf 51,3 kWh/kg H2 gesenkt. Der Wert liegt meiner Erkenntnis nach im oberen Effizienzbereich aktueller AEM & PEM-Systeme. Für uns bleibt dennoch abzuwarten, wie sich diese Optimierung unter realen Betriebsbedingungen bewährt. Bei einer angenommenen Produktionsrate von 210 Nm³/h (1 MW) und realistischen 5.000 Betriebsstunden pro Jahr würde dies rund 188.790 kWh Stromersparnis bedeuten. Das entspricht einer Betriebskosteneinsparung von rund 9.440 € (bei einem Strompreis von 0,05 €/kWh). Der Einsatz von KI ist bei vielen (wenn nicht den meisten) asiatischen Anbietern längst Standard. Mich überzeugt nur, wer transparent mit echten Betriebsdaten aus der Praxis umgeht. Ich will sehen, dass Anlagen unter realen Bedingungen zuverlässig und dauerhaft laufen. Genau da sehe ich bei Enapter im Moment das größte Defizit.