Zitat:
"Wenn ZircaixTM scheitert, wo steht dann Telix mit einem KGV von >150 und 400 Mio Schulden.
Es ist doch klar das Alt-Aktionäre jetzt hier nix schmeißen können oder sollten? Warum jetzt?"
-> DIese beiden (falschen) Denkansätze haben den gleichen Fehler: die
Strichverlängerung.
-> Im ersten Fall strichverlängerst Du einfach die Aktienkursentwicklung von Telix in die Zukunft, und streust dabei Angst vor Kursverlusten im Fall einer Nichtzulassung von TLX250-CDx. Ich schrieb aber
"Hätte er mal Telix gekauft stattdessen.",
betrachte also die bisherige Entwicklung. In meinem Spieldepot habe ich
Telix Anfang November 2023 bei einem Kurs von 9,58 AUD gekauft (
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1361465-261-270/…). Der Kurs hat sich seither mehr als verdreifacht (aktuell: 29,15 AUD). Der HPH-Kurs stand am gleichen Tag bei 2,77 €. Da gab es bis heute nichts zu verdienen. (Telix habe ich seitdem mehrmals zugekauft, zuletzt bei 23,44 AUD vor knapp drei Monaten. Selbst diese Position ist schon knapp 25 % im Plus.)
-> Wer Angst vor negativen Kurskapriolen bei Nichtzulassung hat, könnte Telix ja jetzt verkaufen. Dann hätte er sich 200 % Gewinn in 15 Monaten gesichert. Keine schlechte Performance, würde ich sagen.
-> Ich habe dann zwei Wochen später einen ausführlichen Artikel in diesem Forum hier eingestellt (
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1265064-2231-224…), in welchem ich die möglichen Auswirkungen der TLX250-CDx-Zulassung auf HPH thematisiert habe. Das Fazit war damals:
"Die TX250-Einnahmen aus der erwarteten ersten Zulassung sehe ich insofern schon als eingepreist an, da meiner Meinung nach diese erst später als momentan (in diesem Forum) erwartet fließen dürften, wohl aber auf jeden Fall zu spät in nennenswerter Höhe, um die sich spätestens Mitte 2025 öffnende Finanzlücke bei HPH zu schließen. Wann eine Deckung (auch durch Tantiemen für weitere TX250-Zulassungen) erfolgen kann, ist schwer abzuschätzen. Eine Frage ist, ob und wann die von HPH erwarteten Peak Sales sich materialisieren. Ich vermute, daß die zu überbrückende Zeitspanne mehrere Jahre betragen könnte, insbesondere, wenn HPH bei positivem Studienfortschritt in den nächsten Phasen deutlich höhere Ausgaben als momentan haben wird."
-> Da lag ich doch gar nicht so schlecht, oder?
-> Und nun zu Deiner zweiten Strichverlängerung - der (D)eines Investments in HPH. Du schreibst
"Es ist doch klar das Alt-Aktionäre jetzt hier nix schmeißen können oder sollten? Warum jetzt?"
-> Wieso sollte das klar sein? Dein Gedanke entspringt doch nur der üblichen Kleinanlergerdenke, daß man Investments im deutlichen Minus ja nicht verkaufen könne. Klar, es ist schwer, Verluste zu realisieren. Aber das ist nur ein rein psycholgisches Problem. Ein Investor sollte zu jedem Zeitpunkt überlegen, ob das aktuell gehaltene Investment bessere Chancen auf Kursgewinne bietet als ein beliebiges anderes. Und wenn er bei einem anderen Investment größere Erfolgschancen sieht, dann sollte er sein Geld konsequent umschichten. Eine Aktie nur zu halten, weil man sie schon ewig hält und mit ihr knietief im Minus steht, macht absolut keinen Sinn.
-> Die Frage ist also bei HPH ganz konkret, welche potentiellen Kurstreiber und welche potentiellen Kursdrücker aktuell existieren. Hier meine völlig subjektive Sicht der Dinge:
Potentielle Kurstreiber (= Chancen):
- bedeutende Entwicklungsfortschritte Amanitin -> wenn überhaupt, dann erst in ferner Zukunft und nach hohen Investitionen relevant
- Geld aus dem Telix-Lizenzdeal -> Zulassung von TLX250.-CDx eher wahrscheinlich, aber Tantiemen bereits verpfändet gegen noch ausstehende Zahlung von 75 Mio. €
- HPH beendet sämtliche Forschung und fungiert nur noch als Tantiemeneinnehmer -> Goldilock-Szenario für HPH-Anleger -> Chance: extrem gering, da man sich als forschende Pharmafoirma sieht und darstellt
Potentielle Kursdrücker (Risiken):
- Amanitin wird ein Flop -> die bisherigen Ergebnisse lassen das vermuten
- TLX250-CDx wird nicht zugelassen -> HPH droht akut die Pleite -> Chance eher gering, aber muß aufgrund der potentiell extremen Auswirkungen einbezogen werden -> verhindern ließe sie sich dann nur durch umfassende Kapitalmaßnahmen, welche die bisherigen Aktionäre empfindlich verwässern dürfte -> Gefahr der völligen Enteignung nicht auszuschließen!
- die 75 Mio. €-Zahlung nach erfolgter TLX250-CDx-Zulassung reicht nicht aus, um die laufenden Ausgaben zu decken, bis die Lizenzmittel von Telix an HPH zurückfließen -> hohe Chance -> könnte wahrscheinlich nur abgewendet werden, wenn die HPH-Forschungsausgaben eingeschränkt werden, was dem Investment-Case schadet
-> In Summe für mich ein (sehr) schlechtes Chance-RIsiko-Verhältnis. Da gibt es aktuell ganz viele deutlich bessere Aktien.