Syrtakihans schrieb 29.04.24, 18:49
Restrukturierung bedeutet Aufbrechen/Neuorganisieren/Ändern der Strukturen im Unternehmen. "Investitionsbedarfe" ist aber etwas ganz anderes. Also für mich ist die Prognose-Begründung "Investitionsbedarfe" nichtssagend - so wie der JA leider in vielen Passagen nichtssagend ist.
So liest man, dass Aufsichtsrat und Vorstand in 2023 einen Strategieprozess für die infas Gruppe initiiert und durchgeführt haben, durch den weitere Innovations- und Wachstumsfelder identifiziert wurden. Wie denn? Was denn? Wo denn?
Der Vorstand scheint angesichts der unbefriedigenden Ertragslage auch nicht großartig bekümmert zu sein, heißt es im Bericht doch, dass infas wieder zurück zu einer positiven Entwicklung der Ertragslage gelangen wird (nicht im Konjunktiv geschrieben) und über Agilität, Wachsamkeit und strategischen Weitblick verfügt, um solide und nachhaltig zu wachsen!?
Was mich betrifft, so besteht eigentlich auch kein Zweifel an weiterem Umsatzwachstum. Schließlich gründet sich das ganze Geschäftsmodell darauf, dass der Zeitgeist davon geprägt ist fortlaufenden Staatsinterventionismus und Regulation mit Sozialstudien, wissenschaftlich Daten und Analysen zu untermauern. Das ist das Kerngeschäft von infas.
Die Ertragslage hingegen ist unsicher. Das Geschäftsmodell ist auf der Nachfrageseite intakt. Auf der Ertragsseite werden sich die Effekte aus inflationsbedingten Kostensteigerungen und angespanntem Arbeitsmarkt irgendwann ausschleichen, nur das Wann und Wie kann m.E. zz. Keiner verlässlich abschätzen.
Man kann jetzt herumspielen und irgendwelche Phantasie-Zahlenreihen ins DCF-Modell packen und am Beta-Faktor herumdrehen. Herauskommen tut dabei alles Mögliche …
Nehmen wir mal ein abstraktes Beispiel: In 5 Jahren haben wir 65 Mio. EUR Umsatz und eine EBIT-Marge von wieder 10%, Beta ist 1,0 und in den Jahren davor wird gar nichts verdient. Daraus kommt dann knapp 5 EUR, darauf kann man, je nach Vorliebe, noch einen mehr oder weniger großen Teil vom Netcash (3,67 EUR/Aktie) packen. Aber wie gesagt, das ist Herumspielen mit Hausnummern. Was hier benötigt wird, ist eine klare quantitative Aussage vom Vorstand.
Vielleicht sind unsere 5 Großaktionäre ja mittlerweile "angenervt" von der schwachen Aktienperformance und es passiert bald etwas von deren Seite aus …
Die da übrigens sind nach meinem letzten Stand:
Effecten-Spiegel 10%
TGV 25%
Döbert 13%
PEN 21%
Axxion 5%
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