...aber gerne Kampfkater
Heute fand die diesjährige HV in Melbourne statt. Vor Eröffnung der Börse und der Veranstaltung gab’s ein Trading Update:
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Das Unternehmen meldete in den ersten 20 Wochen dieses Jahres einen
Umsatzrückgang von 6,2 Prozent auf gleicher Fläche. Damit setzte sich die Entwicklung der ersten sieben Wochen fort, in denen das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 5,8 Prozent verzeichnete.
Die (netto) 35 neuen Geschäfte (55 Eröffnungen + 20 Schließungen), die im lfd. Jahr eröffnet wurden, trugen dazu bei, dass die Umsätze um 17 Prozent stiegen und damit den Erwartungen entsprachen. Das Filialnetz umfasst nun
836 Standorte in 40 Märkten. Im September wurde in
Ecuador ein neuer Franchise-Markt eröffnet, und Lovisa rechnet damit, in den kommenden Monaten die ersten Geschäfte in Vietnam und
China zu eröffnen.
Brett Blundy, der milliardenschwere Chairman von Lovisa, hat keine Bedenken den Anleger bzgl. der "überhöhten" Vergütungen (30 Mio. A$) für den CEO nachzugeben, nachdem die Aktionäre das dritte Jahr in Folge gegen den Vergütungsbericht der Schmuckkette gestimmt haben.
Herr Blundy sagte, Herrero arbeite "unglaublich" und sei "engagierter als alles, was ich in meiner gesamten Karriere erlebt habe".
"Was die Aktionäre nicht sehen, ist der Aufwand, der hinter dem steht, was wir in den letzten 12 oder 18 Monaten erreicht haben, nämlich das organische Wachstum von Geschäft zu Geschäft", fügte Herr Blundy hinzu.
Aufgrund der Meldung ging die Aktie zum Marktstart kurz in die Knie, erholte sich aber im Verlauf vom Tagestief deutlich, um sogar mit kleinem Plus zu schließen:
Kommentar: Die Dinge scheinen sich für Lovisa geringfügig schwieriger zu gestalten. Es sieht so aus, als ob der Markt Lovisa in absehbarer Zukunft immer noch nach der Filialexpansion und der Umsatzsteigerung beurteilt und daher der LFL-Rückgang nicht allzu sehr ins Gewicht fällt, bis vielleicht irgendwann die Expansion gestoppt wird. Denn Lovisa ist noch nicht einmal zur Hälfte in der globalen Expansion und kann sicherlich noch mehrere hundert Filialen eröffnen…
Die größere Sorge gilt der bevorstehenden Einführung in China. Ich denke, es wird schwierig sein, ähnliche ROC wie in den westlichen Ländern zu produzieren. In China und Hongkong gibt es viele Boutiquen für Schmuck und Accessoires. Im Vergleich zu Australien und Nordamerika gibt es dort viel mehr Wettbewerb.
Ich habe bisher nicht ein größeres Protestvotum gegen den Vergütungsbericht eines Einzelhändlers gesehen habe – mit 74 % gegen das astronomische Salär vom CEO! Und immer noch hat Brett Blundy die Botschaft nicht verstanden…
Meine Gedanken zum Lovisa-Aktienkurs:
Das Filialwachstum wird sicherlich in den nächsten ein bis zwei Jahren ein Schlüsselfaktor für den Aktienkurs von Lovisa sein. Eine größere Anzahl von Filialen könnte sich positiv auf die Gewinnmargen auswirken und den Nettogewinn im Laufe der Zeit schneller als den Umsatz steigern.
Ein Einstieg in die Aktie drängt sich m.E. nicht auf. Im Lovisa-Chart sehe ich, dass sowohl der kurz- als auch der langfristige Trend eindeutig nach unten zeigt. Ich bin gespannt, wie das 1H24 ausfällt, denn die Margen werden wohl wegen dem LFL-Rückgang sinken. Ob das Umsatz- und Filialwachstum den Gewinn weiter steigern bzw. den LFL-Rückgang überkompensieren kann, wird sich dann zeigen. Lovisa bleibt auf weiter auf meiner Watchlist und wer die Aktie bereits im Depot hat, empfehle ich diese zu halten.
Und nicht und nie die alte Regel vergessen: Immer für gutes Management entscheiden, IMMER!
Gruß
Kiemeler