tommy-hl schrieb 03.06.23, 11:49
TMK macht Fortschritte ... aber ...
Nachfolgend ein paar Gedanken von mir ...
Nachdem die drei Pilot-Bohrungen jeweils mindestens 60 Meter gashaltige Kohle nachgewiesen haben, kommt nun der Entwässerungsprozess um danach zu testen, ob Gas im kommerziellen Volumen produziert werden kann. Ich schätze, dass die Ergebnisse im August vorliegen werden.
Da PetroChina als "Vertragspartner der ersten Wahl" ausgefallen ist, konnte TMK mit der mongolischen MAK-Gruppe einen neuen Partner finden. Allerdings auf deutlich kleinerem Niveau.
Statt das zu fördernde Gas in ein chinesisches Pipeline-Netz zu speisen und zu verkaufen, sollen nun kleine Gas -Kraftwerke betrieben, und der Strom an MAK verkauft werden. Mongol Alt LLC (“MAK”) betreibt u.a. Kohlebergbau und benötigt dafür Strom und Wasser. Der Vorteil für TMK ist, dass das Wasser aus der Entwässerung direkt an MAK geliefert werden kann. So spart man sich kostspielige Auffang- und Speicherbecken. Das Gas aus den drei Pilotbohrungen kann dann für die modulare Stromerzeugung (1MW - 10MW) verwendet werden. Allerdings wird der Strom an MAK zum geltenden lokalen Großhandelspreis verkauft werden. Und die Preise für Gas, Strom usw. sind in der Mongolei niedriger, als z.B. in China. Ein weiterer Vorteil für TMK ist, das dass aus dem Pilotbohrloch-Programm geförderte Gas ohne eine Stromerzeugung für MAK abgefackelt werden müsste. Unnötige Verschwendung wird so vermieden und man bekommt auch noch Geld dafür.
Allerdings müssen diese Modul-Gaskraftwerke erst noch angeschafft werden (Capex), wozu Geld benötigt wird. Und für diese Stromerzeugung wird nur eine kleine Gasförderung benötigt, was nur ein Anfang sein kann.
Deshalb hat TMK Machbarkeitsstudien zur Erweiterung seiner Stromerzeugungskapazität begonnen, um den prognostizierten lokalen Strombedarf von ~70 MW von anderen nahegelegenen Bergbaubetrieben und Gemeinden zu decken, und damit möglicherweise die derzeitige unzuverlässige und teurere alternative Stromversorgung zu ersetzen. Das wird nicht so einfach sein, denn man muss die potenziellen Abnehmer erst noch überzeugen und es benötigt dann auch noch behördliche Genehmigungen. Aufgrund der durch Kohle-Kraftwerke bedingten Umweltverschmutzung in der Mongolei wird die Stromerzeugung durch Gas allgemein gutgeheißen.
Weitere Studien sind im Gange, um andere inländische Möglichkeiten für CNG (Compressed Natural Gas), kleine LNG-Anlagen (Liquified Natural Gas) und groß angelegte Stromerzeugung in der Provinz Südgobi zu untersuchen. Die Provinz Südgobi beherbergt mehrere sehr große Energieverbraucher und ist an das zentrale Stromnetz angeschlossen. Die Studien erfolgen derzeit in Zusammenarbeit mit den Strom-Dienstleistern.
Da die Gas-/Stromabnahme in der Mongolei nicht ausreichen wird, um die gewünschte volle Gasproduktion auszulasten, finden parallel Gespräche mit potenziellen chinesischen Abnahmepartnern statt. Bei ernsthaftem Interesse könnte evtl. das Pipeline-Netz von Petro China gegen Zahlung einer Gebühr genutzt werden.
Neben den Chancen zur Gewinnung von Abnahmepartnern für Gas/Strom und daraus allmählich steigenden Umsatzerlösen bestehen noch viele Unwägbarkeiten, das Risiko weiterer Kapitalerhöhungen, das Scheitern zur Gewinnung von ausreichend großen Lieferverträgen usw.
Ich werde meinen Aktienbestand noch nicht erhöhen ...
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