Fenster schließen  |  Fenster drucken

16.07.2003 - 11:22 Uhr
Kölnische Rück will in die Gewinnzone zurückkehren
Köln (vwd) - Die Kölnische Rückversicherungs-Gesellschaft AG erwartet, nach zwei verlustreichen Jahren 2003 in die Gewinnzone zurückzukehren. Wie der Vorstandsvorsitzende Peter Lütke-Bornefeld am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz sagte, soll das Gesamtergebnis 2003 dank strikter Zeichnungspolitik in einem härteren Rückversicherungsmarkt deutlich positiv ausfallen. Die Schadenentwicklung des ersten Halbjahres sei günstig und die stillen Lasten in Aktien abgebaut worden. Wegen Flut- und Sturmschäden, Nachreservierungen für Vorjahre und rund 240 Mio EUR Belastungen aus Aktien entstand 2002 ein Konzernfehlbetrag von 238,6 (34,2) Mio EUR.

Die Assekuranz könne bei Zinsen von drei bis vier Prozent defizitäres Versicherungsgeschäft nicht mehr durch die Kapitalanlage subventionieren, sagte Lütke-Bornefeld. Ziel müsse eine Schaden- und Kostenquote von unter 100 Prozent sein. Die im Markt als GeneralCologne Re tätige Kölnische Rück habe diese Quote im ersten und voraussichtlich auch im zweiten Quartal 2003 auf 102 Prozent gedrückt. 2002 brachte jeder EUR Prämie fast 0,21 EUR Verlust. Erstversicherer fragten verstärkt nach Sicherheit und Bilanzstärke. Die General Cologne Re sei der wahrscheinlich einzige Rückversicherer, der von allen Agenturen mit "AAA" und "stabilem" Ausblick bewertet werde.

Trotzdem blieben die Raten und Konditionen in einzelnen Segmenten wie dem hohen Industriegeschäft und speziellen Katastrophenrisiken unzureichend, sagte Lütke-Bornefeld. In der Luft- und Raumfahrtversicherung bröckelten sogar die Preise. Die Kölnische Rück will nur noch transparente Risiken mit auskömmlichen Preisen einkaufen. Für das Schaden- und Unfallgeschäft rechnet Lütke-Bornefeld daher mit bis zu 15 Prozent weniger Bruttobeiträgen. Rund ein Drittel der Verträge sei für 2003 nicht verlängert worden. Die Beiträge der Sachsparte sanken 2002 um gut elf Prozent auf 1,86 Mrd EUR.

Die Personenrückversicherung, die 2002 wechselkursbedingt mit 2,14 Mrd EUR 4,6 Prozent weniger Prämie buchte, soll 2003 um fünf Prozent wachsen. Sofern die Kapitalmärkte nicht unter das Niveau des Jahresultimos 2002 rutschten, falle das Anlageergebnis 2003 zufriedenstellend aus, sagte Lütke-Bornefeld. In Renten habe man knapp 200 Mio EUR Reserven aufgebaut. Da die Kölnische Rück mit Zinserhöhungen rechne, sei im Zuge von Verkäufen mit Kurswertgewinnen die durchschnittliche Laufzeit um zwölf Monate verkürzt worden. Auf Aktien wurden im ersten Halbjahr 45 Mio EUR abgeschrieben. Die Aktienquote sank nach Unternehmensangaben auf aktuell unter sieben Prozent.

Die Kölnische Rück erzielte 2002 einen Verlust von 428 (529) Mio EUR im reinen Versicherungsgeschäft. Aufgrund vieler Schadennachmeldungen aus Jahren mit nicht auskömmlichen Margen musste die Reserven vor allem in den inzwischen eingestellten Sparten Kredit/Kaution und dem US-Arbeiterunfallgeschäft sowie für das europäische Haftpflicht- und das proportionale Sachgeschäft verstärkt werden. Lütke-Bornefeld zeigte sich überzeugt, im Gegensatz zu einigen Mitwerbern nun ausreichend reserviert zu sein. Die versicherungstechnischen Reserven beliefen sich in der Sach- und Unfallversicherung auf 297,3 (259,0) Prozent der Prämie.

Angesichts eines Defizits von 11,40 (1,73) EUR je Aktie streicht der zur US-Gesellschaft General Re Corp gehörende Versicherer (über 88 Prozent Beteiligung) seinen Aktionären zum zweiten Mal in Folge die Dividende. Lütke-Bornefeld bestätigte, dass die Mehrheitsaktionärin bei niedrigen Kursen Anteile hinzu erwirbt. Über ein Squeeze-Out werde jedoch erst nachgedacht, wenn die notwendige Beteiligungshöhe von 95 Prozent erreicht sei, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kölnischen Rück.


Squeeze Out wird kommen, aber wahrscheinlich wird es doch länger dauern !!!!
 
aus der Diskussion: Kauft Buffet die Kölnische Rück ganz???
Autor (Datum des Eintrages): Konsument  (18.07.03 11:36:51)
Beitrag: 118 von 1,290 (ID:10150288)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE