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Ob das alles hilft.
Israel bekommt rießige Summen an Geldern von den USA.
In den USA sind 10 Tage Urlaub normal.
Ich bin für eigenes Nachdenken und nicht schon wieder diese Einfallsloßigkeit.

Aus der Esslinger Kreiszeitung vom 11.07.03, Seite 17 (gekürzte Fassung):

Sacramento:
Dass im von der Pleite bedrohten Kalifornien bald die Lichter ausgehen, ist unwahrscheinlich. Doch das riesige Finanzloch zwingt den amerikanischen Bundesstaat zu drastischen Schritten. Auch die meisten anderen 49 US-Bundesstaaten stehen momentan vor der schwersten Finanzkrise seit dem zweiten Weltkrieg.

Außer Vermont müssen alle US-Bundesstaaten von Gesetz wegen ausgeglichene Haushalte vorlegen. Massachusetts hat deshalb 50 000 der Ärmsten aus der eigens für Geringverdiener eingerichteten Krankenversicherung geworfen. Kentucky entließ 1000 Gefangene vorzeitig aus den Gefängnissen. In Oregon wurden die Schulen früher geschlossen, um Reinigungskosten zu sparen.

Kalifornien ist mit einem Milliardenloch von 38 Milliarden Dollar oder umgerechnet 33 Milliarden Euro einsamer Spitzenreiter unter den US-Bundesstaaten. Dabei liegen die fetten Jahre noch nicht lange zurück: vor zwei Jahren überholte Kalifornien mit 1,3 Billionen Dollar BIP Frankreich als fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Der Überschuss betrug neun Milliarden Dollar. Heute malen Politiker den Bankrott-Teufel an die Wand. Mehr als 30 000 Staatsangestellte erhielten anstelle der erwarteten Gehaltserhöhungen Warnungen, dass ihre Jobs in Gefahr sind. Die Community Colleges in Los Angeles haben nur noch Geld bis Ende August. ?Es kann sein, dass wir das Licht ausmachen und allen sagen müssen, sie sollen nach Hause gehen?, meinte der Kanzler des Distrikts, Mark Drummond. Auch die Kleinsten sollen für das Finanzloch ?zahlen?: wer nicht am 01. September fünf Jahre alt ist, soll ein Jahr länger auf den Kindergartenplatz warten. Bislang war der Stichtag der 2. Dezember.

Der Niedergang folgt auf die Konjunkturflaute nach dem einzigartigen Boom der 90er Jahre. Kalifornien, der bevölkerrungsreichste Staat mit 35,3 Millionen Einwohnern und seiner Ansammlung von Hightech-Firmen im Silicon Valley profitierte besonders fürstlich davon: dank riesiger Steuereinnahmen stiegen die Ausgaben zwischen 1997 und 2000 um 45 Prozent. Der Einbruch kam nach der Pleitewelle im Computer-Mekka: allein die Einnahmen aus Einkommenssteuern sanken von 17,6 Milliarden im Haushaltsjahr 2000/2001 auf jetzt ein Drittel davon.

Insgesamt schlossen 27 Staaten das vergangene Haushaltsjahr mit Fehlbeträgen ab. Der Verband der Budgetbeamten schätzt das gesamte Loch auf 53,5 Milliarden Dollar. Mindestens 41 Staaten rechnen im nächsten Jahr mit fehlenden Millionen. ?Es ist eine der schlimmsten Situationen, in der sich die Bundesstaaten seit dem Zweiten Weltkrieg je befunden haben, und das landesweit?, sagte des Verbandes, Scott Pattison.
Neben dem Niedergang der Konjunktur machen die Staaten auch einen massiven, aus Washington angeordneten Ausbau der Sicherheitsausgaben nach den Terroranschlägen vom 11. September und Steuersenkungen als Grund für die Misere geltend. Sie verlangen Bundeshilfe, doch Präsident George W. Bush ist auf diesem Ohr taub. Mit einem eigenen Rekorddefizit im Staatshaushalt von schätzungsweise 400 Milliarden Dollar in diesem Jahr und riesigen Ausgaben im Irak und anderswo im weltweiten Anti-Terror-Kampf ist in Washington nichts zu holen.
 
aus der Diskussion: Rogowski will Christi Himmelfahrt abschaffen
Autor (Datum des Eintrages): Golddistel  (22.09.03 16:17:46)
Beitrag: 16 von 21 (ID:10806105)
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