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zur erinnerung II:

Sonntag, 29. Dezember 2002

Foscan erfolgreich bei Diagnostik von Hirntumoren
In der medizinischen Fakultät der Universitätsklinik für Neurochirurgie in Innsbruck wurde jetzt der Wirkstoff Temoporfin (Handelsname Foscan) der Jenaer Biolitec AG als Medikament zur photodynamischen Diagnostik während der operativen Entfernung maligner Hirntumore eingesetzt.

Der Erfolg der operativen Entfernung maligner Hirntumore hängt zum größten Teil davon ab, wie gut das erkrankte Gewebe für den operierenden Chirurgen sichtbar gemacht werden kann, um so das versehentliche Entfernen gesunden Hirngewebes oder das Verbleiben eines Resttumors zu verhindern.

In einer Publikation aus der Neurochirurgischen Klinik der Universität Innsbruck (Autor: Dr. G.M. Hofmann) wird ein umfassender Überblick über eine neue intraoperative Detektionstechnik maligner Hirntumore gegeben. Hierin wird die Problematik der präzisen Tumorlokalisation beschrieben und als möglicher Lösungsansatz die photodynamische Diagnostik vorgestellt.

In einer klinischen Studie an 22 Patienten mit malignen Hirntumoren wurde die Qualität der Foscan-induzierten Fluoreszenz (= farbliche Markierung) des erkrankten Gewebes und der Einfluss der photodynamischen Diagnostik während der operativen Entfernung des Tumorgewebes untersucht.

Zu Beginn der Behandlung wurden den Patienten 0,15 mg/kg KG Foscan injiziert. Nach einer 4-tägigen Dunkelphase wurde das betroffene Gewebe durch Laserlicht im Violett/Blaulichtbereich zur roten Fluoreszenz angeregt und somit für den operierenden Chirurgen sichtbar gemacht. Der Operateur entfernte das fluoreszierende Gewebe und führte zum Vergleich zusätzliche Biopsien (= Gewebeentnahme) in angrenzenden nicht-fluoreszierenden Arealen durch.

Insgesamt, so das Ergebnis, erreichte die photodynamischen Diagnostik mittels foscaninduzierter Fluoreszenz eine Sensitivität von 88 Prozent und eine Spezifität von 96 Prozent. In 75 Prozent der Fälle erfolgt eine zusätzliche, fluoreszenzgeführte Resektion. Der Anteil der postoperativen Kernspintomogramme ohne Resttumor stieg nach Einsatz der PDD deutlich an.

Nach Ansicht des Autors ist die Foscan-gestützte Resektion eine sichere und selektive Methode, um während der Operation infiltrierende Tumorausläufer von malignen Hirntumoren zu erkennen, und führt zu einer vollständigeren Tumorresektion sowie einer möglichst großen Verringerung der Tumorzellzahl. Foscan ist zur palliativen Behandlung von Krebs im Kopf-& Hals-Bereich in Europa zugelassen und wird von dem Tochter-Unternehmen biolitec pharma in Schottland vertrieben.
 
aus der Diskussion: biolitec- Jahresabschluss
Autor (Datum des Eintrages): upstart  (01.10.03 00:32:54)
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