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@ aprilia

ich habe Respekt vor Deiner Meinung und vor allem vor Deiner großen Familie. Deine Argumentation leidet aber an dem Kardinalfehler im Rentensystem: dem Mißverhältnis zwischen Beitragszahlern und Empfängern.

Einerseits wird die Rente als durch Beiträge erworbener Anspruch verkauft, andererseits soll Sie sozialpolitische Zwecke erfüllen. Du neidest dem Single, der sein Leben lang eingezahlt hat, seine 70%, weil Deine Frau nur 60% erhältst. Du übersiehst, daß die jungen Beitragszahler damit konfrontiert sind, nur 50% oder 45% zu erhalten, egal ob sie Kinder haben oder nicht. Sie sollen:
- das Rentenniveau erhalten;
- Kinder aufziehen;
- für die eigene unzureichende Rente privat vorsorgen.
Es kann garnicht früh genug versucht werden, daß sich abzeichnende Mißverhältnis auszugleichen. In ein paar Jahren, mit steigendem Durchschnittsalter, wird es politisch immer schwerer durchzusetzen sein. Es kotzt einen sowieso schon an, daß Wahlen entscheiden mit der Höhe einer Rentenanpassung bestritten werden.

Das Argument mit der Aufbaugeneration, daß Du verwendest, hat leider auch keinen Wert, da eben nur das verteilt werden kann, was im Topf ist. Wie Du aber richtig anführst, sorgen Kinder dafür, daß der Topf in Zukunft gefüllt wird. Dies sollte auch bei der Steuerlast und den Sozialleistungen stärker als bisher berücksichtigt werden. Ich finde, daß Deine Meinung und die von Shenmue garnicht soweit auseinanderliegen. Es wird eben für alle weniger aus der beitragsfinanzierten Rentenkasse geben.

D.
 
aus der Diskussion: --> RESPEKT, RESPEKT hr. riester <--
Autor (Datum des Eintrages): Dangerseeker  (14.06.00 01:39:10)
Beitrag: 28 von 36 (ID:1094094)
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