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Guten Morgen!!!

jetzt stell ich auch mal eine Analyse rein.
(jetzt wo alle Welt SHORT eingestellt ist -aufpassen mit SHORTS).


10:00 13Oct2003 RSF-REUTERS-MARKTTECHNIK - Bankhaus Wölbern zum DAX30

Mike Rückert, Bankhaus Wölbern & Co., Hamburg
"DER DAX30
Im Beitrag vom 03. März erläuterten wir unsere These einer langfristigen Bodenbildung im DAX30. Diese sah eine schnelle, scharfe Abwärtsbewegung in den Bereich 2000 - 2250 Punkten und eine anschließende mehrmonatige Aufwärtsbewegung auf rund 3400 Punkte vor. Danach sollte eine erneute Korrekturbewegung den DAX30 wieder unter 3000, idealerweise bis in den Bereich von 2600 Punkten bringen. Trotz der zeitlich ungewöhnlichen Ausdehnung der Aufwärtsbewegung behalten wir diese Grundannahme vorerst bei.
Vor dem Hintergrund der Entwicklung der letzten Monate sollte es keine Gründe geben, vom dritten Bestandteil der damaligen Überlegungen, einer erneuten Abwärtsbewegung in den Bereich um 2500 - 2700, zur Komplettierung der langfristigen Bodenbildung, abzurücken. Wir wollen aktuell die Plausibilität dieses Szenarios überprüfen und die daran geknüpften möglichen Aussichten abwägen.
In der eigentechnischen Betrachtung des Dax30 ließen sich im Rahmen der Aufwärtsbewegung der letzten Monate erstmalig Qualitätsmerkmale identifizieren, die in den Aufwärtskorrekturen der letzten drei Jahre in dieser Form nicht zu verzeichnen waren. Beispielhaft seien hier die stark zunehmende Marktbreite, langfristige Kaufsignale auf niedrigem Niveau, Ausschöpfung und Überschreiten von regulären Korrekturlevels und eine deutliche Impulsbewegung auf Tagesbasis zu nennen.
Weiterhin positiv anzumerken ist, dass das seit dem Sommer sich verschlechternde Chance-Risiko-Verhältnis per Saldo bisher zu keinem nennenswerten Kursabschlag geführt hat. Die kurze Korrektur von Ende September hat zwar zu einem Abbau der Überkauftheit geführt. Geblieben sind die auf hohem Niveau drehbereiten Trendindikatoren, eine deutliche multiple Divergenzbildung vieler Indikatoren sowie auch charttechnische Hürden von erster Qualität. Diese resultieren aus der unteren Begrenzung der langfristigen Topformation im Monatschart im Bereich zwischen 3500/600, der die Aufwärtsbewegung der letzten Monate lediglich als Pullback charakterisiert. Weiterhin hat auch auf der mittleren Frist eine Topbildung begonnen, die zahlreiche Widerstände zwischen 3430 - 3650 produziert hat. Auch der langfristige Abwärtstrend bei circa 3850 Punkten, der weiter fällt, lässt keine große Phantasie aufkommen. Zusammen mit der oben genannten Bodenbildungsthese sprechen damit gleich mehrere charttechnische Argumentationen für eine Bewegung in Richtung Süden in den vor uns liegenden Wochen beziehungsweise Monaten.
Diese eigentechnische Interpretation wird im Kern auch durch viele andere europäische und amerikanische Börsen bestätigt. Sehr schön hier erkennbar ist zum Beispiel auch die sich im EuroStoxx50 bildende Schulter-Kopf-Schulter Formation, die erst bei mehreren Tagesschlusskursen über 2530 negiert wird.
Auch die amerikanischen Börsen werden bereits seit geraumer Zeit von einer euphorischen Stimmung geprägt, die aber per Saldo nicht mehr in kräftige Kursgewinne umgemünzt werden konnten. Der Bullenanteil ist auf ein 15-Jahreshoch gestiegen und hält sich seit einigen Monaten auf einem Niveau, welches zuletzt vor dem Crash 1987 gesehen wurde. Die markttechnische Situation signalisiert eine ausgereizte Aufwärtsbewegung, wobei aber noch klare mittelfristige Verkaufssignale fehlen. Diese würden sich einstellen, wenn der Dow Jones zuerst den Bereich um 9450 und danach 8800/9000 unterschreiten würde. Die Volatilitäten der Nasdaq und des S&P befinden sich seit bereits seit ungewöhnlich langer Zeit auf Mehrjahrestiefständen. Die engen Preisspannen deuten auf einen bevorstehenden, dynamischen Ausbruch hin. Die meisten Indikatoren und das absolut tiefe Niveau deuten auf eine Bewegung nach oben hin. Die im Regelfall übliche Antikorrelation zum Aktienmarkt würde dann eine schwache Tendenz unterstützen.
Weniger hilfreich diesmal die Positionierungen der großen Market Player: Aktuell sind sowohl die zwar sowohl die Large Traders als auch die Commercials netto Short im S&P 500 und Nasdaq. Aber das Volumen der Positionierungen befindet sich im neutralen Bereich. Die als Kontraindikator geltenden Small Traders dagegen sind eindeutig long ausgerichtet. Zusammenfassung: Alles in allem deuten die Indizien aus der eigentechnischen Situation des DAX30 als auch die Intermarketanalyse an, dass rückläufige Bewegungen in den nächsten Wochen und Monaten deutlich wahrscheinlicher sind als eine substanzielle Fortsetzung der Hausse der letzten Monate. Das sehr positive Stimmungsbild erfordert vom Investor allerdings ein diszipliniertes Vorgehen. Die geringe Korrekturbereitschaft der Märkte trotz der vielfältigen Warnsignale und der fundamentalen Überbewertung signalisiert, dass die Topbildung der Aktienmärkte noch nicht abgeschlossen ist, so dass kleinere Zwischenrallyes abgewartet und dann zu Verkäufen genutzt werden können. Bis dahin können Investments trendfolgend mit engen Stop gehalten werden. Umfangreiche Shortpositionen bieten sich erst bei mittelfristigen Verkaufssignalen an, die überwiegend noch nicht vorliegen."
Mike Rückert ist Portfoliomanager und Prokurist im Portfolio Investment des Bankhaus Wölbern & Co. in Hamburg. Für den Beitrag ist allein der Verfasser verantwortlich.
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Monday, 13 October 2003 10:00:05
RSF [Historical News] {C}
ENDS
 
aus der Diskussion: DAX TRADING-Tagesthread 13.10.03, Elliott-Wellen u.a.
Autor (Datum des Eintrages): FDAX007  (13.10.03 10:12:08)
Beitrag: 58 von 312 (ID:11001681)
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