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Toll-Collect-Chef Rummel muss gehen und Mangold wird abgelöst!


Aufräumarbeiten bei Toll Collect

Nach monatelangen Querelen wird die Führungsspitze des Lkw-Maut-Konsortiums Toll Collect ausgewechselt. Der glücklose Chef Michael Rummel muss sofort gehen, Daimler-Chrysler-Vorstand Klaus Mangold gibt seinen Aufsichtsratsposten unter ungünstigen Vorzeichen weiter.


Berlin - Der maßgeblich für den Aufbau des Lkw-Maut-Systems zuständige Rummel scheide aus, teilte Toll Collect mit. Die Leitung des Unternehmens übernehme mit sofortiger Wirkung der für das operative Geschäft zuständige Manager und Sprecher der Geschäftsführung, Hans-Burghardt Ziermann, hieß es weiter. Toll Collect geht nach den Personalentscheidungen davon aus, dass die "Weichen für einen erfolgreichen Start des Probebetriebs gestellt sind".
Neuer starker Mann bei Toll Collect soll der frühere Mannesmann- Telekommunikationschef Peter Mihatsch werden, der zum Aufsichtsratschef berufen wurde. Der "international anerkannte Experte für Informations- und Telekommunikationsnetze" werde im Aufsichtsrat eine "aktive und steuernde Rolle" übernehmen, hieß es in einer Erklärung von Toll Collect. Mihatsch, der bereits seit längerem bei Toll Collect als Berater tätig ist, löst DaimlerChrysler-Vorstand Klaus Mangold zum 16. Dezember ab. Nach Angaben von DaimlerChrysler wäre Mangold turnusgemäß ohnehin im Dezember aus dem Aufsichtsgremium ausgeschieden. Seit längerem ist zudem klar, dass er auch die Führung bei DaimlerChrysler Services aufgibt. Dem siebenköpfigen Kontrollgremium von Toll Collect gehören dann außer dem künftigen Aufsichtsratschef Mihatsch je zwei Manager der Telekom, von DaimlerChrysler Services sowie vom französischen Konsortialpartner Cofiroute an.

Bereits am Wochenende hatte der SPIEGEL berichtet, dass Rummel seinen Stuhl räumen müsse. Dem in der Presse als "Truck Stopper" verhöhnten Manager lasten Insider eine erhebliche Mitschuld an dem Maut-Desaster an.

Unternehmenskreisen der Deutschen Telekom zufolge soll Rummel frühzeitig über technische Mängel bei den Maut-Erfassungsgeräten, den so genannten On-Board-Units (OBUs), informiert gewesen sein. Dennoch habe Rummel die Geräte ausliefern lassen. Zudem hat der Manager einen der lukrativen OBU-Aufträge an die Paderborner Mini-Firma OMP vergeben, in der er bis vor kurzem als Aufsichtsrat tätig war. Rummel selbst hat eine mögliche Interessenkollision immer bestritten.

Toll Collects bisheriger Aufsichtsratschef Klaus Mangold hatte sich trotz der massiven Kritik bisher hinter seinen Daimler-Kollegen gestellt. Insider vermuten, dass Mangold seinem Zögling eine Prämie von einer Million Euro sichern wollte.:D Die sollte Rummel zusätzlich zu seinem Gehalt bekommen, wenn das Maut-System die Betriebszulassung erhält.
 
aus der Diskussion: Rot-Grüne LKW-Maut-Abzocker haben auf der ganzen Linie versagt!
Autor (Datum des Eintrages): Albatossa  (14.10.03 17:55:27)
Beitrag: 105 von 291 (ID:11019596)
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