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15:03 05Nov2003 RSF-EUROPÄISCHE BÖRSEN IM BLICK-Auf Konsolidierungskurs

London, 05. November (Reuters) - Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch schwächer tendiert. Händlern zufolge befinden sich die Börsen nach den jüngsten Avancen in einer kurzfristigen Konsolidierungsphase. Darüber hinaus wiesen die US-Futures auf einen leichteren Start der Wall Street hin.
Die Erwartung positiver Wirtschaftsdaten und weiterhin guter Unternehmensergebnisse dürften die Aktien in den nächsten drei bis sechs Monaten jedoch nach oben treiben, hiess es. "Die nächste Berichtssaison wird wieder positiv ausfallen, also glaube ich, dass die Märkte noch zulegen können. Ich erwarte aber einen Rückgang, falls die Ergebnisse des ersten Quartals 2004 den höheren Erwartungen der Investoren nicht gerecht werden", erklärte ein Stratege der Commerzbank.
Der DJ Stoxx50-Index<.STOXX50> verlor im Nachmittagshandel rund 0,8 Prozent auf 2547 Zähler.
Gemäss dem Reuters-Service-Index verbesserte sich die Geschäftstätigkeit der Dienstleister in der Euro-Zone im Oktober. Der Index markierte beinahe auf ein Dreijahreshoch. Die Aktienmärkte hätten die Daten indes ignoriert, sagte ein Händler.
Die Aktien des dänischen Pharmakonzerns Lundbeck<LUN.CO> brachen nach einer Umsatzwarnung gut 16 Prozent ein.
Die Sektoren Auto und Versicherungen standen unter Druck. So verlor der DJ Stoxx Index der Automobilwerte<.SXAE> 0,8 Prozent und der DJ Stoxx Insurance-Index<.SXIE> 0,9 Prozent.
Auch Bankenwerte<.SX7P> tendierten deutlich im Minus. Die Papiere der Deutschen Bank<DBKGn.DE> verloren aufgrund einer US-Untersuchung zu möglichen Handelsmissbräuchen im Anlagefondsbereich, die laut vertrauten Kreisen auch die Deutsche betreffe, 1,7 Prozent. Die Aktien von BNP Paribas<BNPP.PA> verschlechterten sich trotz besser als erwarteten Ergebnissen für das dritte Quartal um 1,8 Prozent. Händler erklärten, die guten Resultate seien im Aktienkurs bereits eingepreist.
Die Titel der schweizerischen Baloise<BALN.VX> notierten 1,5 Prozent tiefer. Die Zurich Financial Services<ZURN.VX> hatte bekanntgegeben, dass sie den grössten Teil ihrer 18-prozentigen Beteiligung m Basler Versicherer verkaufe.
Pinault Printemps Redoute<PRTP.PA> standen erneut unter Druck. Die Aktien des Einzelhändlers büssten 2,1 Prozent ein.
Thomson<TMS.PA> konnten den Aufwärtstrend nicht weiterführen. Die Titel sanken um 2,8 Prozent.
An der Börse LONDON notierte der FTSE 100-Index<.FTSE> 0,8 Prozent schwächer bei 4296 Zählern. Unter Druck standen aufgrund von Sorgen über eine mögliche Erhöhung der britischen Leitzinsen am Donnerstag die Finanzwerte. Die Titel des Fondsmanagers Amvescap<AVZ.L> büssten über sechs Prozent ein. Händlern zufolge belasteten auch regulatorische Risiken die Titel; in den USA wurde eine Untersuchung im Fonds-Sektor eingeleitet. HSBC<HSBA.L> verloren 1,4 Prozent, HBOS<HBOS.L> rund zwei Prozent. Eine Herabstufung durch die WestLB belastete die Papiere der britischen Hypothekarbank Abbey National<ANL.L> zusätzlich; die Titel verloren 2,7 Prozent. Gemieden wurden auch die Aktien des Medizinaltechnikkonzerns Smith & Nephew<SN.L>, die aufgrund einer Zurückstufung durch die Investmentbank Merrill Lynch 1,5 Prozent verloren. Für einen Lichtblick sorgten die Papiere von United Utilities<UU.L> mit einem Kursanstieg von knapp zwei Prozent. Die britischen Behörden gaben dem Konzern provisorisch grünes Licht für eine Erhöhung der Wasser- und Abwassergebühren.
Gewinnmitnahmen in den Finanzwerten und in Novartis<NOVN.VX> haben den SCHWEIZER Aktien am Mittwoch zugesetzt. Der SMI<.SSMI> sank um ein Prozent auf 5202 Punkte. Im Mittelpunkt stünden die Aktien des Versicherers Baloise<BALN.VX>, nachdem Grossaktionär Zurich<ZURN.VX> mitgeteilt hatte, die Baloise-Beteiligung durch ein Bookbuilding abzubauen. Die Zinserhöhung in Australien und damit verbundene Befürchtungen, auch die Bank of England könnte am Donnerstag die Zinsen anheben, drückten zusätzlich auf die Finanzwerte. Unter den defensiven Aktien verloren Nestle<NESN.VX> 0,5 Prozent, während Roche<ROG.VX> 0,7 Prozent zulegte. Novartis sanken 1,3 Prozent. Auch die zyklischen Werte rutschten zusehends in die Verlustzone ab.
In FRANKFURT notierte der Dax<.GDAXI> ein Prozent tiefer bei 3703 Punkten. "Wir sind seit Ende September von 3200 auf über 3700 Punkte gestiegen, da ist eine Konsolidierung nur gesund. Das kann bis auf 3650 Zähler herabgehen, ohne das man sich Sorgen machen muss", sagte ein Händler. Impulse für einen Anstieg oder eine heftigere Konsolidierung könnten in den nächsten Tagen von den Arbeitsmarktzahlen in den USA ausgehen, sagten Börsianer. Zu den grössten Verlierern gehörten die Finanzwerte Commerzbank<CBKG.DE> und Münchener Rück<MUVGn.DE>, die zuletzt überdurchschnittlich stark gestiegen waren. Die Aktien der Münchener Rück wurden ausserdem von einem negativen Analystenkommentar getroffen. Die Altana-Titel<ALTG.DE> standen auch auf der Verkaufsliste und büssten 3,2 Prozent ein, was Börsianer mit Sorgen vor einer negativen Überraschung bei den für Donnerstag erwarteten Quartalszahlen erklärten.
Der CAC 40-Index<.FCHI> der Börse PARIS tendierte 0,8 Prozent leichter bei 3399 Punkten. Vor allem die schwer gewichteten Bereiche Öl, Banken und Telekom standen unter Druck. Die Aktien des Erdölkonzerns Total<TOTF.PA> verloren 1,5 Prozent. BNP Paribas<BNPP.PA> büssten 1,2 Prozent ein und die Papiere des Telekomausrüsters Alcatel<CGEP.PA> mussten Kursverluste von gut zwei Prozent hinnehmen. Die Titel des Immobilienkonzerns Sophia<INTB.PA> rückten um 6,3 Prozent vor. Händler verwiesen auf Spekulationen, wonach die Societe Fonciere Lyonnaise<FLYP.PA> ihr Kaufangebot für das Unternehmen erhöhen könnte. GE<GE.N> gehört auch zu den Bietern.
In AMSTERDAM notierte der AEX<.AEX> 0,6 Prozent schwächer bei 336 Zählern. Die Papiere des Halbleiterkonzerns BE Semiconductor<BESI.AS> rückten indes nach einer Heraufstufung durch Merrill Lynch um gegen sechs Prozent vor.
Der MIB30-Index<.MIB30> der Börse MAILAND lag 0,6 Prozent im Minus bei 26.169 Punkten.
In MADRID tendierte der Ibex 35-Index<.IBEX> 0,5 Prozent leichter bei 7161 Zählern.
Auch an der Börse STOCKHOLM verlor der OMX<.OMX> 1,1 Prozent auf 619 Punkte.
Der ATX<.ATX> der Börse WIEN tendierte 0,8 Prozent schwächer bei 1437 Zählern.
jhu/kdo
((Redaktion Swiss Investor News, Tel: +41 1 631 7342, Fax: +41 1 251 0476, Mail: zurich.newsroom@news.reuters.com))
 
aus der Diskussion: DAX TRADING-Tagesthread 05.11.03, Elliott-Wellen u.a.
Autor (Datum des Eintrages): FDAX007  (05.11.03 15:05:58)
Beitrag: 157 von 223 (ID:11243286)
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