BUNDESLIGA-REFORM Großclubs grenzen Liga aus Die Fußball-Bundesliga steht vor einem radikalen Schnitt. Viele kleinere Clubs fürchten, dabei noch weiter an den Rand gedrängt zu werden. Als Indiz dafür werten sie das vom FC Bayern initiierte Geheimtreffen, an dem das Gros der Oberhaus-Clubs nicht teilnehmen durfte. Auch der Ligaverband bangt um seinen Einfluss. Hamburg - "So etwas gehört sich nicht", ereiferte sich der Bochumer Präsident Werner Altegoer in der "Bild"-Zeitung, "es könnte zu einer Spaltung der Liga führen." Wolfsburg Manager Peter Pander ist ebenfalls angefressen: "Wenn über die Probleme der Liga gesprochen wird, möchte ich gerne dabei sein." Am Mittwochabend hatten sich Vertreter von acht Bundesliga-Clubs im Münchner Airport-Hotel "Kempinski" getroffen - geheim und ohne Absprache mit den anderen zehn Vereinen der höchsten deutschen Spielklasse. Eingeladen hatte der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München. Beteiligt an dem informellen Meeting waren daneben noch Borussia Dortmund, Schalke 04, der VfB Stuttgart, Hertha BSC, Bayer Leverkusen, Werder Bremen und der TSV 1860 München. Letzteren Club hatten die Bayern wohl in den illustren Kreis aufgenommen, um sich Ärger mit dem Lokalrivalen zu ersparen. Denn weder sportlich noch wirtschaftlich sind die "Löwen" ein Schwergewicht. Bei dem Treffen ging es unter anderem um den Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und der Liga, der 2005 ausläuft. Diskutiert wurde auch die Vermarktung der Bundesliga und die Entwicklung der TV-Gelder - alles Themen, für die eigentlich federführend die Deutsche Fußball-Liga zuständig ist. Doch DFL-Vertreter mussten im Gegensatz zu etwa Schalke-Manager Rudi Assauer oder Leverkusens Geschäftsführer Reiner Calmund draußen vor der Tür bleiben. "Warum gibt es dann noch eine DFL?" Liga-Boss Werner Hackmann behauptete zwar, seit langem über das Treffen informiert gewesen zu sein, doch weiß der DFL-Funktionär, dessen Vertrag 2004 ausläuft, wie wenig seine Meinung noch gefragt ist. "Die Einheit der Liga muss gewährleistet bleiben", hofft Hackmann. Ratlos ist auch DFL-Geschäftsführer Wilfried Straub: "Jetzt muss der Vorstand der DFL entscheiden, wie er damit umgeht." Der Gladbacher Sportdirektor Christian Hochstätter fragt sich angesichts der neuen Konstellation bereits, "warum es dann noch eine DFL gibt". Bayern-Manager Uli Hoeneß kündigte unterdessen weitere Sitzungen der Gruppe "G7 + 1" an: "Wir haben uns vorgenommen, uns in regelmäßigen Abständen zu treffen." |
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aus der Diskussion: | SBII-C 883 alles abwärts in nahost |
Autor (Datum des Eintrages): | hic (21.11.03 15:20:42) |
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