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Der Staat hat sehr verschiedene Tätigkeitsbereiche mit ganz anderen Zielsetzungen als Privatunternehmen.

Stimmt. Zum Beispiel Justizsystem und Nationale Verteidigung. Strassenbau sicherlich auch, weil man denn doch vermeiden will, dass 6 verschiedene Unternehmen jeweils eine Privat-Autobahn von Hamburg nach Muenchen bauen. All das rechtfertigt aber nicht die 1000 Mrd Euro, die insgesamt seit der Wiedervereinigung in Ostdeutschland verschlampt wurden. Und selbst in den Bereichen, in denen der Staat tatsaechlich operieren sollte, koennte er das auch etwas Markt-orientierter tun und damit die Allokation von knappen resourcen verbessern.
Letztlich sind wir einer Meinung, denke ich.

Wie wär`s wenn wir erfahren, woher das mit " im Schnitt effizienter" stammt? Und das mit der " Intrinsik" ist jetzt vom Tisch, oder wie seh` ich das?

Intrinsisch ineffizient, weil (wie schon mehrmals erwaehnt)... Habe keine Zeit. Lies es einfach weiter unten nach. Das mit der Grenzrate der Substitution.

Interessant ist höchtens eine neuere Studie der OECD: sie zeigt, dass in den letzten 10 Jahren das Wachstum in den westlichen Ländern in jenen mit einer höheren Staasquote im Schnitt höher war. Was mich ehrlich gesagt auch überrascht hat (die Skandinavier warens vor allem wiedermal).

Welche Studie? Auch ohne die exakte Quelle zu kennen, darf ich mal mutmassen, dass da ein Depp eine Regression gerechnet hat. Y=Wachstumsrate, X=Staatsausgaben und noch ein paar andere Variablen. Ich schlage vor, wir schmeissen auch noch die mittlere Temperatur in die X-Matrix, und wir bekommen eine significant negative Beziehung. Vorschlag an Entwicklungslaender: Finanziert Klimaanlagen durch Staatsausgaben, dadurch schnappt ihr 2 Fliegen mit einer Klappe, denn beides erhoeht das Wachstum. So schoen kann junk science sein!


@ Anton

Bei den unteren 4 Quintile ergeben die Wachstumsraten ein jährliches Einkommenswachstum von 0.41%, 0.58%, 0.66% und 1%.

Die Daten sind exakt das was sie sind. Ohne Beweise, dass die eingerechnete Inflation die unteren Einkommensschichten benachteiligt hat, musst Du Deine Vermutungen fuer Dich behalten. Jeder verdient real mehr. Wer sich trotzdem beklagt, ist ein Neidhammel.

Daß daran die Leute selbst Schuld sind, kann höchstens jemand glauben, der auch meint, daß 2 Fischerboote die Weltmeere leerfischen würden.

Red Herring. Aber trotzdem gehe ich darauf ein: Habe nie behauptet, dass sie die Weltmeere leerfischen. Habe nur behauptet, dass fuer N>1 eine Externalitaet besteht.

Man kann hier eher von Kollektivschuld sprechen. So wie die Irakis Saddam Hussein nicht losgeworden sind, werden die Amerikaner die Neoliberalen nicht los.

Amerika ist nicht mehr das was es mal war. Selbst die Reps sind am Geldverschwenden. Amerika ist auf dem Weg in den Untergang, nicht wegen der Neo-Libs, sondern weil auf die Neo-Libs nicht genuegend gehoert wird. Wenn die USA die europaeische Krankheit vermeiden will, dann muss ein mutiger neo-liberaler Praesident her.

Leider gibt es aber mehr Arme (32.9 Millionen) als Arbeitslose. Der Herr hat anscheinend noch nie etwas von den " working poor" gehört.

Du hast den guten Mann aber nicht verstanden. Wie Williams vorgerechnet hat, kann jemand der 40 Wochenstunden arbeitet, nicht arm sein. Wer es doch ist, arbeitet entweder gar nicht oder wenn er arbeitet, anscheinend nicht genug. SELBST SCHULD.

Diese sind nämlich neben den vielen Unversicherten die nächste absolute Bankrotterklärung neoliberaler Politik. Wenn die Leute von ehrlicher Arbeit nicht mehr leben können, dann braucht man sich über die sozialen Probleme auch nicht mehr wundern.

Wer sich keine Krankenversicherung leisten kann, darf sich bei den neo-kommies und den Anwaelten bedanken. Die sorgen mit ihrem Klassenkampf in Form von malpractice law suits dafuer, dass sich einkommensschwache Leute keine KV leisten koennen. Wer sich keine KV leisten kann und die Demokraten waehlt, ist SELBST SCHULD.

Die Staatsquote mag in Deutschland sehr hoch sein, aber der größte Teil der Staatseinnahmen wird trotzdem im Privatsektor ausgegeben.

Vollkommen unerheblich. Da wird eine Chip-Fabrik in Ostdeutschland gebaut (zum groessten Teil mit Steuergeldern), die jetzt leersteht. Stand neulich im Spiegel. Wurde alles im Privatsektor eingekauft, und trotzdem ist es ineffizient.

Dort werden die unverdienten Mittel für Privatjets, Golfplätze, Jachten, Feudalparties des Tyco Chef Kotzlowski und sonst noch alle möglichen dummen Streiche der Reichen verwendet.

Und ewig lebe der Strohmann Kozlowski. Damit haben die neo-kommie-Schmarotzer ihr schwarzes Schaaf gefunden, und blasen zum Angriff im Klassenkampf gegen all diejenigen, die mit Fleiss und Koennen (und zugegebenermassen auch Glueck) am Wirtschaftswachstum profitiert haben.
 
aus der Diskussion: Die amerikanische Verschuldungsmaschine
Autor (Datum des Eintrages): helmut_kohl  (03.12.03 23:23:07)
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