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Der ehemaligen Chefökonomen der Dresdner Bank Kurt Richebächer hat neben der "hedonischen" Methode noch weitere Zahlentricks der US-Statistiker aufgedeckt.

Richebächer verdeutlicht die dramatischen Auswirkungen der statistischen Tricks anhand der Entwicklung in den USA in den 18 Monaten seit Anfang 1999. Während die Computerinvestitionen in diesem Zeitraum real 114 Mrd. Dollar betrugen, machte die "hedonische" Methode daraus 299 Mrd. Dollar. Hinzu kamen dann noch, ebenfalls "hedonisch" aufgeblähte, 226 Mrd. Dollar an Software-Ausgaben. Auf beide statistischen Tricks zusammen (es gibt noch andere) entfällt demnach bereits ein Drittel des gesamten behaupteten Wirtschaftswachstums in den USA.

Auf diese Weise, so Richebächer, erzeuge die US-Wirtschaft von Jahr zu Jahr mehr "fiktives Wirtschaftswachstum und entsprechend auch mehr und mehr fiktives Produktivitätswachstum".

Einen viel besseren Maßstab für wirtschaftlichen Aufschwung liefere statt dieser zweifelhaften Methoden die Entwicklung der frei verfügbaren Einkommen. Da ist in den USA von "Boom" allerdings nichts zu sehen: im Juni betrug das Wachstum hier 0,0%, und im Juli waren es 0,1%.

http://www.miprox.de/Sonstiges/Hedonik_BRD.html
http://www.solidaritaet.com/neuesol/2000/37/finanz.htm

Sinn und Zweck dieser Manipulationen ist es das Ausland über das wirkliche wirtschaftliche Potential der Amerikaner zu täuschen und Amerika für ausländische Investoren attraktiv zu machen. Die Amis leben schliesslich auf Pump und dafür braucht man schliesslich das Geld von aussen.

Und bei den sog. Produktivitätssteigerungen in der amerikanischen Wirtschaft sind sich die Wirtschaftsfachleute mittlerweile darüber im Klaren, dass die allesamt auf verlängerter Arbeitszeit beruhen. Die Amerikaner haben bekanntlicherweise nur wenig Urlaub und 40h sind das Minimum an Arbeitszeit. Aber produktiver im eigentlichen Sinne sind sie nicht geworden. Sie bekommen nur noch weniger Urlaub und müssen mehr Überstunden schieben, um das Weltniveau zu halten.
 
aus der Diskussion: Finanzpolitik: Die USA als Warnung?
Autor (Datum des Eintrages): bares@nobles  (09.01.04 02:47:41)
Beitrag: 37 von 1,061 (ID:11789674)
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