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hallo,
kaum mal in der Börse now (s.u.) einen solch positiven Artikel über ein Unternehmen gelesen. Trotzdem (oder gerade deswegen?) hats der Kurs die letzten zwei Tage schwer. Ist da irgendein Fondsmanager sauer auf die Förtschempfehlung und haut das Ding erstmal runter um billiger einkaufen zu können (á la met@box), bevor sich das rumspricht. Die Umsätze sind hoch. Liege ich richtig oder was meint ihr? Die Börse now ist im Vergleich zu anderen (Der Aktionär) ja eher als konservativ einzuschätzen.
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Börse now, 7/2000

AmaTech – Aktie des Monats Juli

Die erst seit kurzem an der Börse notierte AmaTech zeichnet sich durch etwas für Unternehmen am Neuen Markt Untypisches aus. Man sammelte das Geld an der Börse nicht ein, um eine Phase der Unternehmensentwicklung zu überbrücken, in der man sich eine gute Marktposition verschafft und dabei zwangsläufig Verluste schreibt. Nein, diese Phase liegt bereits hinter dem Unternehmen. In den Jahren 1997 bis 1999 hat sich AmaTech konsequent auf den bevorstehenden Boom am Markt für Hochfrequenz-Transponder - mikroelektronischen Schaltkreisen mit Sende- und Empfangsantenne, wie sie für kontaktlose Smart Cards benötigt werden (siehe Glossar auf Seite 57) - vorbereitet. Der Aufbau von Know-how, Infrastruktur und Vertrieb führte zu entsprechenden Verlusten. Der investive Charakter der Verluste zeigt sich daran, dass 1999 der Anteil der Material- und Personalkosten lediglich 70 Prozent des Umsatzes betrug. Bereits in diesem Jahr, dem Jahr des Börsenganges, soll jedoch die Gewinnschwelle überschritten werden. Für den Markt für Transponder werden 40 bis 50 Prozent Wachstum pro Jahr prognostiziert. Für den Bereich Hochfrequenz-Transponder sind es sogar über 100 Prozent p.a., denn der Marktanteil der HF-Transponder soll von 24 Prozent 1999 auf über 80 Prozent im Jahr 2003 wachsen.

Hervorragende Marktposition

In diesem Marktsegment hat sich AmaTech laut HypoVereinsbank Research die klare Marktführerschaft erobert. Das Unternehmen entwickelt die Komponenten der Fertigungsanlagen selbst und hat die eigene Produktionsmethode für Transponder, nämlich die Verlegetechnik durch weltweite Patente abgesichert. Diese Technik ist sowohl billiger als auch umweltschonender als andere Methoden wie z.B. die weit verbreitete Ätztechnik. Das ist ein wichtiges Asset des Unternehmens. Ein weiterer Vorteil gegenüber der Konkurrenz ist die Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette. Die für die Technologieführerschaft notwendigen Fertigungsanlagen werden selbst entwickelt und auch die Produktion und das Packaging erfolgen im Haus. Es muss also kaum Know-how eingekauft werden. Daneben verfügt AmaTech über ein breites Produktangebot, welches es dem Unternehmen erlaubt, den Kunden als so genannte One-Stop-Shopping Adresse gegenüberzutreten. Es können sowohl Massenprodukte als auch kundenspezifische Lösungen angeboten werden. Die Mittel aus dem Börsengang sollen u.a. dazu verwendet werden, auf dem Weg zum Anbieter kompletter Systemlösungen voranzuschreiten. Das beinhaltet auch das Angebot von Lesegeräten und Anwendungssoftware sowie das Projektmanagement vor Ort.

Starkes Umsatzwachstum

Hauptumsatzträger werden dabei neben den kontaktlosen HF-Chipkarten die elektronischen Etiketten (Smart Labels) sein. Dennoch kann diese Prognose noch als konservativ bezeichnet werden, denn das für AmaTech erwartete Wachstum ist damit geringer als das Marktwachstum, d.h. sinkende Marktanteile sind trotz der bestehenden Markt- und Preisführerschaft in den Prognosen berücksichtigt. Das Unternehmen aus dem Allgäu beliefert bereits OEMs wie Gemplus, Bull, Giesecke & Devrient, Motorola und Siemens. Aber auch Endkunden wie die Shell AG, Swiss Air usw. werden mit kontaktlosen Smart Cards mit AmaTech Technologie beliefert. AmaTech ist ein international agierendes Unternehmen, wobei zwei Drittel der Umsätze in Zentraleuropa getätigt werden. Weitere 14 Prozent entfallen auf Nordamerika und acht Prozent auf Osteuropa.

Hohe Profitabilität

Aber nicht nur das hohe Umsatzwachstum und die gute Marktposition machen AmaTech zu einem interessanten Investment, auch die erwartete Profitabilität ist hoch. Die Umsatzrendite vor Steuern soll nach Ansicht der Analysten der HypoVereinsbank im Jahr 2002 30 Prozent erreichen, sich anschließend aber bei etwa 25 Prozent einpendeln. Die erwartete hohe Profitabilität des Unternehmens basiert vor allem auf zwei Faktoren: Zum einen werden die Personal- und Verwaltungskosten nur unterproportional steigen, was auf den hohen Automatisationsgrad der Produktion zurückzuführen ist. Zum anderen erlauben der technologische Vorsprung und die Preisführerschaft, dass nur ein Teil der Kostenreduzierungen an die Kunden weitergegeben werden muss. Fazit AmaTech ist eines der Unternehmen mit dem höchsten Wachstumspotenzial am Neuen Markt. Der gegenwärtige Zeitpunkt in der Unternehmensgeschichte ist geradezu ideal für einen Einstieg in diesen High-Tech-Wert. Marktposition und erwartete Profitabilität lassen eine rosige Zukunft der Aktie erwarten. Zudem werden die Mittel aus dem Börsengang die weitere Internationalisierung sowie die Entwicklung zum Anbieter kompletter Systemlösungen beschleunigen.
 
aus der Diskussion: amatech - Börse now-Artikel - Fondsinteressen + Förtschempfehlung
Autor (Datum des Eintrages): matou1  (29.06.00 13:53:52)
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