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QCOM, es wollen weder Millionen Deutsche nach USA auswandern, noch Millionen Amerikaner nach Deutschland einwandern, nur um schon mal die Fakten richtig zu stellen.

Generell tut man sich als Deutscher aber leichter in die USA auszuwandern, als ein Amerikaner den umgekehrten Weg gehen kann. Das liegt schon mal daran, dass die Amerikaner nur eine Fremdsprache sprechen und das ist eben Englisch. Deutsche sind aufgrund ihres besseren Bildungssystems in dieser Hinsicht schon breitgefächerter.

Weiterhin ist es allgemein so, dass eher Bürger der Mittelklasse ins Auge fassen, einen Schritt ins Ausland zu wagen. Die Oberklasse ist auf beiden Seiten des Atlantiks so fest situiert und in der Regel auch unflexibel, dass sie persönlich keinen Grund für einen Ortswechsel sieht. Unteren Gesellschaftsschichten steht i. Ggs. zu vergangenen Zeiten dieser Weg kaum noch offen, da vor allem angelsächsische Staaten (USA, Kanada und Australien) entsprechende Barrieren aufbauen und nur noch entsprechend Qualifizierte durchlassen). Durch die jeweilige Insellage sind sie hierbei auch noch geografisch bevorteilt gegenüber Deutschland.
Wenn wir nun die Mittelklasse betrachten, stellt sich heraus, dass Amerikaner aufgrund ihrer schlechteren Bildung (allgemein und beruflich) kaum eine Chance haben in Deutschland ihr Auskommen zu verdienen. Ausnahmen sind das Militär, der Bereich Touristik und Übersetzer, oder Leute, die mit ihren amerikanischen Mutterfirmen in eine deutsche Filiale kommen. Umgekehrt bestehen für Deutsche mit guter Ausbildung (muss kein Akademiker sein) in den USA gute Chancen einen Fuss zu fassen.
Betrachtet man dann auch noch den sozio-kulturellen Hintergrund, ergibt sich noch weniger Anlass für den Amerikaner auszuwandern. Der Amerikaner ist Patriot und er liebt sein Land und verlässt es daher ungern. Das ist bei Deutschen anders. Wie du an dir selbst beobachten kannst, hasst du dein Land und tust dir deshalb ggfs. einfacher zu gehen.
Auch hat der Amerikaner während seines Arbeitslebens kaum Gelegenheit sein Land zu verlassen um andere Kulturen zu besuchen, da er in der Regel nur über zwei Wochen Jahresurlaub verfügt. Die Gelegenheit zum Reisen ergibt sich für ihn erst im Rentenalter und dann stellt er plötzlich für ihn völlig überraschend fest, dass die in Mitteleuropa garnicht mehr auf den Bäumen leben. Der Deutsche ist hingegen Reiseweltmeister und lernt deshalb den Umgang mit fremden Kulturen (sh. Österreich) schon von Kindesbeinen an.

Nachbarvölker gibt es für den Amerikaner nur zwei (übrigens ist Deutschland weltweit das Land mit den meisten Nachbarstaaten), wobei Kanada von Grösse und Kultur von ihm als identisch betrachtet wird und nach Süden (Mexiko) verirrt man sich maximal an einen Badeort mit all-inclusive Angebot.
President Bush ist hierfür das Paradebeispiel. Sein einziger Auslandsaufenthalt vor der Präsidentschaft beschränkte sich auf einen Badeurlaub in Mexiko. Ein durchschnittlicher, deutscher Ballerman hat da bereits mit 25 Jahren schon weitaus grössere Erfahrungswerte mit fremden Kulturen und Biersorten.
Das Kultur- und Wohlstandsgefälle Richtung Süden ist für den Amerikaner so gross, dass man mit Latinos ausser als billiger Arbeitskraft nichts anfangen kann.

Und dann ist das Land auch noch riesengross, hat alle Arten von Klima zu bieten (von Alaska bis Florida und wer das besondere mag, für den gibt es noch Hawaii), warum soll er also ins Ausland, zu Leuten, die ihn nicht verstehen und wo er seine geliebten Steaks und Burger nicht an jeder Strassenecke bekommt. Und grundsätzlich ist der Amerikaner nicht nur patriotischer, sondern auch noch familiärer eingestellt als der Deutsche (siehe relat. hohe Reproduktionsrate).
Deutschland hingegen kann manchem Zeitgenossen allein schon aufgrund der geografischen Gegebenheiten schnell zu klein werden und dann ist die Bevölkerungsdichte sehr hoch und deswegen treibt es den Deutschen dann auch eher in die Welt hinaus als den Amerikaner, der dieses Gefühl überhaupt nicht kennt.
Das sind nur ein paar Gründe warum der Amerikaner gerne im Lande bleibt und es den Deutschen eher in die Ferne zieht.

B&N (USA)
 
aus der Diskussion: Finanzpolitik: Die USA als Warnung?
Autor (Datum des Eintrages): bares@nobles  (24.01.04 00:07:35)
Beitrag: 141 von 1,061 (ID:11945077)
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