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Hallo,

ein sehr interessanter (auch für viele wohl schmerzlicher) Tag:
Beim Betrachten der Umsatztätigkeit in einzelnen Aktien fällt folgendes auf.

Aktien, die sich in den letzten Tagen weitgehend der Korrektur entziehen konnten (z.B. Singulus,
PSB, ihr könnt wohl noch einige andere nennen) werden heute deutlich gedrückt. Zu Geldkursen wird innerhalb kürzester
Zeit abgegeben (meistens 1000er Stücke), so dass hohe prozentuale Tagesverluste die folge sind, und man nicht umhin kommt
den Eindruck zu gewinnen,
dass hier seitens der Fonds Kasse gemacht wird.
Der Tageschart spricht hier wohl ein übriges (keine nennenswerte Erholung bis dato).

Kaufinteresse - so vorhanden - seitens der Anlegerschaft und der Fonds war in den letzten Wochen entweder vermehrt bei
Einzelaktien (branchenunabhängig, z.B. Neuemissionen, oder Unternehnmen mit herausragenden!!! adhocs) oder aber nur im
Biotechbereich zu verzeichnen (allerdings auch mittlerweile hier mit zurückkommender Tendenz).
Enttäuschende Unternehmensergebnisse, unklare Meldungen (siehe auch Met@box bzgl. der Verwirrung um Kapitalerhöhung),
werden sofort in z.T. drastische Kursverluste umgesetzt.
Eine allgemeine Vertrauenskrise in die Märkte - trotz der zugegebenermassen sich häufenden schlechten
Unternehmensmeldungen, die oft genug scheinbar aus dem nichts zu kommen scheinen, sehe ich aber nicht.
Vielmehr macht sich langsam - so scheint es mir zumindestens - eine allgemeine Unsicherheit breit zu machen.
Was kaufe ich? Wie weit geht es noch runter?(ich zähle mich auch dazu) Nicht wahrhaben wollen, dass eine Aktie fällt (auch wenn
die Kurse es klar zeigen); das Sich-Fixieren auf eine einzige Aktie, in der Hoffnung, dass sie steigen möge; Symptome, die sich vor
allem in den Postings der diversen Boards vermehrt breit machen.

Zumal es jetzt auch noch es jetzt zunehmend auch die sog. Basis-Investments zu "erwischen" scheint.

Es wird zu schauen sein, ob nach dem Halbjahresultimo, die Fonds die Gelegenheit nutzen, um in mittlerweile (zumindestens
teilweise) günstig bewertete Unternehmen wieder einzusteigen, oder ob das Verkaufen der Fonds sich noch in den nächsten Tagen
und Wochen fortsetzen wird.
Für den ersteren Fall wäre der jetzige Zeitpunkt fast optimal um sich ein gutes Stück "schlauer" und "kompetenter" als die meisten
Fondmanager zu zeigen, und jetzt ein paar Stücke der von einem selbst begehrten Aktien "günstig" ins Depot zu legen.
Natürlich nicht, ohne sich vorher mit dem Unternehmen befasst und sich selbst eine eigene!!! Meinung gebildet zu haben.
Im zweiten Fall, kann es wohl sein, dass wir uns auf eine Saure-Gurken-Zeit von mehreren Wochen einstellen müssten.
Aber selbst das wäre ein Grund und eine Chance mehr, ein paar eigene Perlen ins Depot zu legen, und vielleicht einen etwas
längeren Atem zu haben.

Last but not least, es bleibt zu hoffen, dass der Kleinanleger sich nicht allzu abhängig von sogenannten Profis macht. Denn gute
Aktien steigen auch ohne Fonds, manchmal natürlich sehr viel weniger schnell (Jahre) , als wenn diese gepusht werden;
gleiches gilt auch für aktien von unternehmen, die enttäuschen. Wenn man sich nicht mehr seinem Investment sicher ist
(Voraussetzung natürlich, dass man es beim Kauf war), man sich von diesen Aktien trennt, selbst wenn diese im Verlust sind
(ohne wenn und aber)

immer mit dem Vorteil, dass Börsensituationen wie diese, einen nicht gleich Blut schwitzen lassen.


gruesse
nortcev
 
aus der Diskussion: Die Fonds gehen raus; Schnäppchenjäger schlagen jetzt zu!
Autor (Datum des Eintrages): nortcev  (29.06.00 16:19:14)
Beitrag: 1 von 6 (ID:1194781)
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