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BörseGo Tec-Report Ausgabe 03 vom 27.01.2004

META-Group Studie zum KMU-IT-Sektor

Die Ergebnisse der jüngsten META Group-Studie "IT für den Mittelstand" bestätigen, dass in den nächsten Jahren mit einem soliden Wachstum in der IT bei deutschen mittelständischen Unternehmen gerechnet werden kann. Insbesondere der Dienstleistungsbereich wird dabei überdurchschnittlich profitieren. Ein weiteres Resultat der Studie ist, dass IT-Security, Enterprise Resource Planning (ERP), Document Management Solutions (DMS) und Konsolidierung der Informationstechnologie (IT) zu wichtigen Themen für die Anwender werden.

Der IT-Markt im Jahr 2003 erhielt durch IT-Lösungen und Services für mittelständische Unternehmen wichtige Impulse. Ein Trend, der auch in diesem Jahr anhalten und sich sogar leicht verstärken wird. Befragt wurden zum Beispiel 244 Unternehmen über die Entwicklung ihrer Budgets in den Jahren 2002 bis 2004. Davon berichteten 13 Prozent noch von sinkenden IT-Budgets im Jahr 2002. In 2003 verringerte sich die Zahl der Unternehmen, die ihre IT-Budgets kürzten, auf vier Prozent. Für 2004 hingegen sind keine sinkenden IT-Budgets mehr zu verzeichnen. Ca. 30 Prozent der Unternehmen gaben 2003 mehr für Informationstechnologie aus als im Jahr 2002; in 2004 sind es immerhin 28 Prozent der befragten Unternehmen.

"Der Zwang mittelständischer Unternehmen, ihre Informationstechnologie über kurz oder lang zu modernisieren, liegt im Wesentlichen in immer kürzeren Technologiezyklen begründet.", erläutert Matthias Zacher, Berater bei der META Group. "In der Vergangenheit haben viele Unternehmen notwendige Modernisierungsvorhaben hinausgezögert. Zur Zeit prüft man nun Optionen für Systemupdates und Neukauf. Der oft beschworene Retter der IT-Industrie ist der Mittelstand allerdings nicht, wohl aber ein Rettungsanker", so der META Group-Experte.

Mittelständische Unternehmen "reizen" ihre Systeme meistens bis zum Letzten aus. Sie agieren abwartend und vermeiden überstürzte Aktionen. In den vergangenen Jahren wurden nur die nötigsten Investitionen getätigt und auch heute geht es vorrangig um das Schließen technologischer, organisatorischer und geschäftsübergreifender "Lücken" sowie um Kosteneinsparungen. Die Unternehmen prüfen streng alle Ausgaben auf ihre Kosten-Nutzen-Relation und auf ihre Zukunftsfähigkeit. Anwenderunternehmen werden ihre Budgets für Informationstechnologie auch in Zukunft knapp bemessen.

Somit sind sie zwar ein verlässlicher Quell kontinuierlicher, aber nicht "sprudelnder" IT-Ausgaben. In 2004 planen die befragten Anwenderunternehmen für die Anschaffung von Hardware 33 Prozent des IT-Bugets ein. Für Softwarelösungen und Services sind 27 Prozent beziehungsweise 20 Prozent reserviert. Interne Personalkosten für IT schlagen mit einem Anteil von 20 Prozent zu Buche. Die geplanten IT-Budgets des Jahres 2004 verteilen sich laut Umfrage zu 52 Prozent auf Betrieb und Wartung und zu 48 Prozent auf Neuanschaffungen.

ERP-Anwendungen repräsentieren den Kernmarkt bei mittelständischen Anwendern. Im Visier steht die Modernisierung vorhandener Lösungen und Teillösungen. Trotzdem ist mit einer echten Belebung des ERP-Marktes erst wieder zu rechnen, wenn sich der wirtschaftliche Aufschwung einstellt. Anders hingegen sieht es im Markt für Dokumentenmanagement aus. Hier wird man verstärkte Aktivitäten der Anwender beobachten können. Lösungen für IT-Security werden heute und künftig eine entscheidende Rolle einnehmen. Dabei wird es zunehmend zu einer Verknüpfung von ganzheitlichen Sicherheitsstrategien mit Lösungspakten, bestehend aus Produkten und Services, kommen.

Der Hardwaremarkt bleibt weiter spannend. Sowohl bei Servern als auch bei Desktop-Systemen werden die Unternehmen bei positiver Geschäftsentwicklung wieder investieren.

Der Dienstleistungsmarkt weist einen Anteil von 28 Prozent am Gesamtmarkt auf. META Group erwartet bis zum Jahr 2005 ein solides Wachstum des Serviceanteils bis zu 32 Prozent. Gemäß der Studie gibt der Mittelstand seine Vorbehalte gegenüber IT-Dienstleistungen nach und nach auf, und öffnet sich einem sehr breiten Spektrum von Implementierungsdienstleistungen, über Beratung, Wartung und Schulung bis hin zu Betriebsdienstleistungen. Der Trainings- und Schulungsmarkt führt, wenn auch nur knapp, die Liste der in Anspruch genommenen Dienstleistungen an. Implementierungs-Dienstleistungen verzeichnen, gemessen an der heutigen und künftigen Inanspruchnahme, die stärkste Zunahme. Zudem werden mittelständische Anwender Prozess- und Managementberatung mehr als je zuvor nutzen.
 
aus der Diskussion: Tradecentre empfiehlt TRIA: Turn-around geschafft!!!
Autor (Datum des Eintrages): Kanzler-neu  (27.01.04 16:16:11)
Beitrag: 27 von 34 (ID:11975785)
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