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Verbrauchervertrauen

Die große allgemeine Verunsicherung


Seit Monaten beschwört die Bundesregierung den Aufschwung, auch die Industrie blickt zuversichtlicher nach vorn. Die Verbraucher wollen sich von den Optimismus nicht anstecken lassen: Die Angst vor sinkendem Einkommen und Arbeitslosigkeit erstickt jeden Kaufimpuls. Das Konsumklima bleibt frostig.


Nürnberg - "Die Konsumenten sehen die konjunkturelle Entwicklung offensichtlich anders", fasst der Chef der Gesellschaft für Konsumforschung, Klaus Wübbenhorst, die Ergebnisse der Konsumklima-Studie für Januar zusammen. Ein Grund dafür seien die anhaltenden Diskussionen über Steuern, Sozialabgaben und Renten. "Die vielen Vorschläge verunsichern die Leute." Als folge davon sei die Neigung zu größeren Anschaffungen wieder deutlich gesunken.
Der Steuerkompromiss zwischen Regierung und Opposition im Dezember 2003 sei in der Öffentlichkeit schlecht verkauft worden. Auch die Praxisgebühr und die Medikamentenzuzahlungen sorgten dafür, dass die Bürger genau aufs Geld schauten. In viele Gehaltsabrechnungen für Januar flössen die beschlossenen Steuersenkungen schließlich noch gar nicht ein, sagte Wübbenhorst. "Die Beschäftigten haben real nicht mehr auf dem Konto."

Der GfK-Chef appellierte an die Politik, in der Steuerdebatte und bei der Arbeitsmarktpolitik zu raschen Entscheidungen zu kommen. "Die Bürger wollen Sicherheit", sagte er. Skeptisch äußerte sich Wübbenhorst zur Erwartung der Bundesregierung, die Arbeitslosigkeit werde in diesem Jahr sinken.

Der Gesamtindikator Konsumklima sank im Januar um 0,2 auf 5,3 Punkte. Für Februar erwartet die GfK einen Wert von 5,0 Punkten. Auch die Einzelindikatoren erlitten Einbußen. Bei der Konjunkturerwartung hätten sich nach mehreren Monaten Optimismus die Hoffnungen mittlerweile verflüchtigt, heißt es in der Studie. Der Indikator verminderte sich um 4,2 Punkte und lag bei einem Wert von minus 5,8. Immerhin übertreffe er damit den Vorjahreswert um 23,4 Punkte.

Auch mit den Erwartungen an das eigene Einkommen ging es zur Jahreswende erneut abwärts. Insbesondere die Rentner befürchten laut GfK, dass sie finanziell kürzer treten müssen, da sie künftig den vollen Beitrag zur Pflegeversicherung und den vollen Krankenversicherungsbeitrag auf Betriebsrenten zu zahlen haben. Nach einem Minus von zwei Punkten im Dezember 2003 verlor der Indikatorwert Einkommenserwartung im Januar weitere sechs Punkte und schloss mit minus 14,5 ab. Immerhin ist er damit noch etwas besser als im Vorjahr: 2003 hatte er im Januar minus 19,4 betragen.

Als Kellerkind bezeichnet die GfK den Indikator zur Anschaffungsneigung der Bundesbürger. Dieser büßte im Januar 9,5 Punkte ein. Mit minus 41,7 Punkten liege er wieder so niedrig wie zuletzt im Dezember 2002. "Der allmähliche Anstieg des Indikatorwerts im vergangenen Jahr ist damit wieder gänzlich zunichte gemacht worden", heißt es in der Studie. Die Kauflaune werde entscheidend von der hohen Arbeitslosigkeit gebremst.


Der nächste Abflug kommt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!!! Dieses Mal braucht´s auch keine 3 Jahre, sondern nur 3 Monate!


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aus der Diskussion: Ich dachte solche Charts gibt es nur am "Neuen Markt"
Autor (Datum des Eintrages): Mr.Billion  (28.01.04 14:04:01)
Beitrag: 2,123 von 6,845 (ID:11985486)
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