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rohrberg, Du meintest sicher, daß 20 Bürger durch einen öffentlich Bediensteten beschützt, verwaltet und belehrt werden, dazu im Krankenhaus behandelt und gepflegt, durch Straßenreinigung und öffentlichen Transport bedient werden. Im öffentlichen Dienst machen sich Leute Gedanken, wie man Computerviren bekämpft, es wurden Stellen für Datenschutz, Gleichstellung von Frauen, Sozialarbeit für den Jugendschutz und Ausländerintegration oder den Umweltschutz eingerichtet. Durch die gestiegene Zahl von Arbeitslosen, Alten und Sozialhilfeempfänger braucht man auch mehr Leute, die Sozialarbeit, Altenpflege, Berechnung und Zuweisung von Sozialversicherungsleistungen machen. Die komplizierteren Steuergesetze erfordern mehr Prüfer und Sachbearbeiter. Trotzdem denke ich, daß die Quote der öffentlich Bediensteten an der gesamten Beschäftigtenzahl in den letzten 30 Jahren sicher rückläufig war, auf jeden Fall, wenn man Post und Telekom als Privatisierungen berücksichtigt. In den Kommunen wird auch zunehmend die Energieversorgung, die Müllabfuhr und Straßenreinigung, der öffentliche Nahverkehr und Serviceeinrichtungen wie Schwimmbäder privatisiert. Vielleicht kann man manches billiger und effizienter machen, wenn man mehr privatisiert, nur verschwinden die Kosten und die dafür Beschäftigten nicht ganz, wahrscheinlich nicht mal zu einem großen Prozentsatz, vielleicht erfolgen Einsparungen dabei auch zu Lasten der Versorgungssicherheit oder Flächenabdeckung der Dienste.

Ich finde es jedenfalls sonderbar, wenn die Zahl der öffentlich Bediensteten um 20% zurückgeht, während die der Beschäftigten in Deutschland insgesamt seit der Wiedervereinigung um weniger als 5% schwankt, und dann zugleich behauptet wird, die Verwaltungen blähten sich auf und es gäbe immer mehr beamtete Sesselfurzer. Vorurteile sind nun einmal keine Fakten.
 
aus der Diskussion: Stellenkürzungen im öffentlichen Dienst ?
Autor (Datum des Eintrages): for4zim  (05.02.04 09:35:32)
Beitrag: 20 von 31 (ID:12061293)
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