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Ein Blick "hinter" die Kulissen,
die Meister Greenspan und seine Lakaien
seit Jahren als "Downer" unter das gläubige Anlegervolk streuen.

Vorkommnisse, die auch uns in Deutschland vermehrt betreffen.
Ich schrieb schon vor Jahren,
dass wir bald (wie in den USA)
zwei Sklaven hinter jeder Ladenkasse zu stehen haben,
die den Kunden das Gekaufte in die Tüten packen dürfen.

Ein Job wird da aber leider nicht mehr reichen,
um dann selbst noch einkaufen zu können.
Und wie z.B. ein Hochlohnland wie Deutschland
mit Niedriglöhnen "überleben" soll,
hat mir auch noch niemand einleuchtend erklären können.

Hauptsache wir glauben all den Politikern und Analysten,
dass dies alles kein Problem sei.
"Reich" werden ja sowieso alle.
An "was" haben sie Gott sei Dank für sich behalten....(hihihi)

HM

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Ein Brief an Alan Greenspan

von unserem Korrespondenten Bill Bonner

*** In den USA beschäftigen sich auch links stehende Politiker mit der Wirtschaftslage und mit dem Meister des Universums, Alan Greenspan höchstpersönlich. So der Abgeordnete Bernie Sanders aus dem US-Bundesstaat Vermont von den "Independent Democratic Socialists":

"Wal-Mart hat General Motors als größten Arbeitgeber abgelöst, mit über 1 Million Angestellten, und die Arbeiter bei Wal-Mart verdienen kein Mitteklasse-Gehalt, sondern Hungerlöhne von 13.861 Dollar pro Jahr – ein Gehalt, das unter der Armutsgrenze liegt. Währenddessen sind 4 der 10 reichsten Amerikaner Verwandte von Sam Walton, dem Gründer von Wal-Markt, und ihr Vermögen liegt bei über 100 Milliarden Dollar. Dank den Steuersenkungen von Bush, die Sie (damit ist Alan Greenspan gemeint) unterstützt haben, wird die Steuerlast der Walton-Familie um 145 Millionen Dollar reduziert werden."

"Im letzten Jahr schlugen Sie (Alan Greenspan) diesem Komitee vor, dass die Zahl der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe nicht wichtig sei. Sie sagten: `Ist es wichtig für eine Volkswirtschaft, ein produzierendes Gewerbe zu haben? Es gibt einen großen Disput zu diesem Thema ... Wenn man keine Probleme mit dem Zugang zu im Ausland produzierten Gütern hat, dann denke ich, dass man argumentieren kann, dass es nicht wirklich wichtig ist, ob man diese Güter selbst produziert oder nicht.` Mit anderen Worten:

Wenn wir (die Amerikaner) Güter von China kaufen können – wo die Arbeiter Hungerlöhne bekommen, damit sie dieselben Güter produzieren, die die Amerikaner für 20 Dollar pro Stunde herstellen können –, dann ist es egal. Zur Hölle mit den amerikanischen Arbeitern. Zur Hölle mit der Mittelklasse. Wenn die Unternehmen in China Arbeitskräfte für einen Stundenlohn von weniger als einem Dollar einstellen können, dann brauchen wir in den USA keine Mittelklasse-Produktion. Lasst sie bei Wal-Mart für Hungerlöhne und ohne Sozialleistungen arbeiten."

"Fed-Vorsitzender Greenspan, seit sie diese Kommentare im Juli 2003 gemacht haben, sind in den USA weitere 146.000 Jobs im produzierenden Sektor abgebaut worden. Es scheint mir, dass sie genauso wenig wie Jeffrey Immelt, Vorstandsvorsitzender von General Electric (GE), den amerikanischen Arbeiter mögen. Denn der sagte: `Wenn ich zu GE-Managern spreche, dann spreche ich von China, China, China, China, China. Da muss man einfach sein. Man muss die Art, wie die Leute darüber sprechen, ändern, und wie man die Leute dahin bekommt. Ich bin vernarrt in China ... das Auslagern von Betriebsteilen nach China wird auf Werte über 5 Milliarden Dollar steigen. Jede heutige Diskussion muss sich um das Thema China zentrieren. Die Kostenbasis dort ist extrem attraktiv."

"Die Unterstützer des unbegrenzten Freihandels, wie Sie selbst, haben uns gesagt, dass man sich wegen des möglichen Verlustes von Industriearbeitsplätzen keine Sorgen machen brauche. Diese Jobs würden durch hochwertige IT-Jobs mit höherer Bezahlung ersetzt, und die entlassenen Industriearbeiter müssten einfach weitergebildet werden. Wieder falsch, Mr. Greenspan. In den letzten drei Jahren sind in den USA über 540.000 IT-Jobs abgebaut worden, denn diese Jobs wurden in Niedriglohnländer wie Indien oder China verlagert. Und nach einer aktuellen Schule der Haas School of Business sind 14 Millionen höher bezahlte Jobs in den USA –11 % der gesamten amerikanischen Arbeitsplätze – in Gefahr, ins Ausland verlegt zu werden. ( ...)

Und laut dem volkswirtschaftlichen Berater von Bush, N. Gregory Mankiw, ist `Outsourcing nur ein neuer Weg des internationalen Handels. Heute sind mehr Dinge handelbar als in der Vergangenheit. Und das ist gut so.`"
"Mr. Greenspan, meine Frage an Sie lautet: Stimmen Sie mit Präsident Bush und dem Vorsitzenden seiner Wirtschaftsberater überein, dass e seine gute Sache für die US-Wirtschaft ist, die amerikanische Produktion und hoch bezahlte Jobs ins Ausland zu verlagern?"

"Mr. Greenspan, während immer mehr Amerikaner immer länger für immer niedrigere Löhne arbeiten und ihre Jobs an die ausländischen billigen Arbeitskräfte verlieren, nutzen diese Menschen gleichzeitig ihre Dispo-Kredite immer stärker aus, um ihre Rechnungen zu bezahlen und um Essen auf den Tisch bringen zu können. Das hat zu einem Rekordwert von 2 Billionen (!) Dollar Konsumentenschulden geführt, und dieser Wert hat sich in weniger als einer Dekade mehr als verdoppelt. Außerdem zur Rekordzahl von 1,6 Millionen Pleiten, ein Zuwachs von 125 % gegenüber 1989.

Obwohl die US-Zentralbank die Leitzinsen auf 1 % gesenkt hat, den niedrigsten Wert seit 1958, und die Hypothekenzinsen im letzten Jahr auf ein 45-Jahres-Tief gefallen sind, sind die durchschnittlichen Zinsen für Kreditkartenschulden seit 2001 gestiegen, auf 16,4 %. Tatsache: Während die Fed die Zinsen gesenkt hat, haben die Kreditkartenherausgeber die Zinsen erhöht, was zu obszönen Gewinnen führte. Der Abstand zwischen den Kreditkartenzinsen und den Leitzinsen ist derzeit auf dem höchsten Niveau seit fast 20 Jahren."

"Mr. Greenspan, vor kurzem haben Sie das Argument vorgebracht, dass der Rekordwert von 2 Billionen Dollar Konsumentenschulden wegen der niedrigen Zinssätze `kein signifikanter Grund für Sorge` sei.

Aber da die Zinsen für Kreditkartenschulden bei über 16 % liegen, und einige Konsumenten sogar über 25 % zahlen, und die Kreditkartenfirmen durch Gebühren für Zahlungsverzögerungen den Rekordwert von 7,3 Milliarden Dollar eingenommen haben – wie werden da die Mittelklasse-Amerikaner jemals dazu fähig sein, ihre Kreditkartenrechnungen bezahlen zu können? Was wird passieren, wenn die Leitzinsen steigen? Wird das nicht das Rückgrat der amerikanischen Mittelklasse brechen?"

Investor-Verlag
 
aus der Diskussion: INTERNET CAPITAL GROUP - es geht los ?
Autor (Datum des Eintrages): herr.motzki  (18.02.04 12:08:48)
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