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@semi: Der Kanzler hat natürlich die Pflicht, die Medien gleich zu behandeln, so weit es seine Amtsgeschäfte betrifft. Dafür gibt es offizielle Pressetermine, und zu denen muss selbstverständlich jeder zugelassen sein. Das ist aber meines Wissens nach wie vor der Fall.

Der Kanzler ist doch nicht verpflichtet, jedem der das wünscht, ein Interview zu geben, oder in seinem Flugzeug mitfliegen zu lassen. Das kann er wie jeder andere Mensch auch halten wie er will. Auch der Kanzler hat ein Recht auf freie Meinungsäusserung, und dazu gehört auch, auf Fragen von Journalisten, die er nicht leiden kann, nicht zu antworten.

Für mich gehört das genauso zur Pressefreiheit, wie es aber umgekehrt zur Pressefreiheit gehört, dass ein Zeitung eben auch jeden Tag negativ über den Kanzler berichten darf, auch wenn diesem das nicht gefällt.

Oder bist zu der Meinung, der Kanzler hat die Pflicht, jeder Zeitung, von "Nationalzeitung" über "Bayern-Kurier" bis zum "Neuen Deutschland" in irgendwelchen regelmässigen Abständen für Interviews zur Verfügung zu stehen, und muss jede ihm gestellte Frage beantworten?

Dann hättest Du meiner Meinung nach ein ebenso seltsames Verständnis von Pressefreiheit wie die Leute von der SPD, die am liebsten der Bildzeitung und dem Stern negative Berichterstattung über die Regierung verbieten wollen.
 
aus der Diskussion: Größte deutsche Tageszeitung ist auch böse. Deshalb muss sie auch bestraft werden
Autor (Datum des Eintrages): flitztass  (10.03.04 11:33:45)
Beitrag: 144 von 179 (ID:12389341)
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