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Die Augsburger Allgemeine:

<Bluttat im Bärenkeller: Keine Spur von Tatverdächtigem

Augsburg (dpa/lby) - Nach der Bluttat im Augsburger Stadtteil Bärenkeller fehlt von dem 37-jährigen Tatverdächtigen noch jede Spur. Dabei handelt es sich nach Polizeiangaben um den Ehemann einer 29-Jährigen, die zu den Opfern gehörte. Das Paar lebte getrennt. Die Leichen der fünf Opfer sollen am Dienstag im Münchner Institut für Rechtsmedizin obduziert werden. Die Polizei erhofft sich davon neue Hinweise. Zudem wollten die Ermittler im Laufe des Tages Freunde, Bekannte und Angehörige vernehmen.

Am Montag waren vier Mitglieder einer türkischen Familie und ein Bekannter erstochen in einer Doppelhaushälfte im Stadtteil Bärenkeller gefunden worden. Neben der 29 Jahre alten Frau wurden vermutlich in der Nacht zum Montag ihre sieben Jahre alte Tochter, ihr 25 Jahre alter Bruder und ihre 53 Jahre alte Mutter getötet. Fünftes Opfer war ein 35 Jahre alter Bekannter der Familie.

Sonderrufnummer und Fahndungsbild
Die Polizei hat eine 32-köpfige Sonderkommission eingerichtet. Bis zum Montagabend hatten sich noch keine Zeugen gemeldet, die Informationen zum Tathergang machen konnten. Bei der Kriminalpolizeiinspektion Augsburg wurde für Hinweise die Sonderrufnummer (0821)323-2000 eingerichtet. Auf der Internetseite des Polizeipräsidiums Schwaben ist ein Foto eines gesuchten Mannes zu sehen.

Eifersuchtstat möglich
Die Polizei hält eine Eifersuchtstat für möglich. Sie fahndet nach dem 37-jährigen Ali Göbelek, dem zweiten Mann einer der getöteten Frauen. Man wisse nicht, ob er der Täter sei, doch könne er auf jeden Fall Angaben zum Geschehen machen. Der 37-Jährige und die Frau haben nach Polizeiangaben in Trennung gelebt.

Einsatzkräfte, Passanten und der Nachbar, der den Alarm ausgelöst hatte, mussten psychologisch betreut werden. Dazu schickte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) ein Kriseninterventionsteam und einen Notfallseelsorger zum Ort des Geschehens.

Bekannter alarmiert Rettungskräfte
Ein 24-jähriger Bekannter der Familie, der zuletzt am Sonntagabend zu Besuch war, hatte die Opfer nach Polizeiangaben im Wohnhaus der Familie im Augsburger Stadtteil Bärenkeller entdeckt. Er alarmierte die Rettungskräfte, dass drei Verletzte in dem Haus seien. Erst vor Ort wurde den Helfern das tatsächliche Ausmaß der Tragödie klar. Sie konnten für die Familie nichts mehr tun. Die Polizei geht davon aus, dass die fünf Menschen in der Nacht zum Montag ermordet wurden.

Ausführliche Informationen zu den Hintergründen der Bluttat lesen Sie in der Dienstagausgabe unserer Zeitung.



23.03.2004 08:41>
 
aus der Diskussion: Ein altes Vorurteil
Autor (Datum des Eintrages): SleepingBeauty  (23.03.04 09:17:12)
Beitrag: 8 von 25 (ID:12522043)
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