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<Dienstag 23. März 2004, 08:30 Uhr
Sonderkommission jagt Augsburger Fünffachmörder

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Augsburg (dpa) - Nach der Bluttat von Augsburg mit fünf Toten fehlt von dem 37-jährigen Tatverdächtigen noch jede Spur. Dabei handelt es sich nach Polizeiangaben um den Ehemann einer 29-Jährigen, die zu den Opfern gehörte.
Das Paar lebte getrennt. Die Leichen der fünf Opfer sollen am Dienstag im Münchner Institut für Rechtsmedizin obduziert werden. Die Polizei erhofft sich davon neue Hinweise. Zudem wollten die Ermittler im Laufe des Tages Freunde, Bekannte und Angehörige vernehmen.
Am Montag waren vier Mitglieder einer türkischen Familie und ein Bekannter erstochen in einer Doppelhaushälfte gefunden worden. Neben der 29 Jahre alten Frau wurden vermutlich in der Nacht zum Montag ihre 7 Jahre alte Tochter, ihr 25 Jahre alter Bruder und ihre 53 Jahre alte Mutter getötet. Fünftes Opfer war ein 35 Jahre alter Bekannter der Familie. Die Polizei hat eine 32-köpfige Sonderkommission eingesetzt.

Montag 22. März 2004, 18:04 Uhr
«So ein Massaker» - Fünf Leichen in Augsburger Wohnhaus gefunden - Nachbarn unter Schock - Beziehungstat vermutet
Augsburg (ddp-bay). Der Augsburger Stadtteil Bärenkeller ist eine beschauliche Wohngegend. In der freundlichen Reihenhaussiedlung säumen hübsche Einfamilienhäuser und Birkenalleen die ruhigen Straßen. Die Menschen hier haben sich stets sicher gefühlt. Doch dieser Montag änderte alles: Ein unbegreifliches Gewaltverbrechen zerstörte die schwäbische Idylle. In einer Doppelhaushälfte sind am Montagnachmittag fünf Tote gefunden worden.
Es handelt sich dabei um ein 7-jähriges Mädchen, seine 29 Jahre alte Mutter und die 53 Jahre alte Großmutter sowie um zwei Männer im Alter von 25 und 37 Jahren. Der 25-Jährige ist ein Bruder der jungen Mutter, der 37-Jährige ein Bekannter der Familie. Laut Polizeiangaben gehören die Opfer offenbar einer türkischen Familie an, die nicht mal ein Jahr hier lebte. Ein 24-jähriger ebenfalls türkischer Freund der Familie, der längere Zeit nichts von den Opfern gehört hatte, öffnete die Tür mit einem Nachschlüssel und fand die blutüberströmten Leichen.
Die Nachbarschaft der Opfer steht unter Schock. Der Nachbar des übernächsten Hauses, Werner Hasenstab, sagt: «Das ist ja so furchtbar.» Die Familie habe er nicht gekannt, sie habe sehr zurückgezogen gelebt und kaum Kontakt zur Nachbarschaft gehabt. Hasenstab ist sichtlich mitgenommen. Wie ihm geht es vielen Menschen, die hier leben. «Es ist ein Schock für uns», betont eine Nachbarin. Das sei keine anonyme Gegend hier. Man kenne sich normalerweise, zumindest vom Sehen. Ein weiterer Nachbar fügt hinzu: «Es ist unvorstellbar - so ein Massaker.» Vielen fehlen die Worte für das, was sich in dem weißgetünchten Haus mit dem Ziegeldach und der dunklen Holzvertäfelung abgespielt haben mag. «Fassungslos», «unmenschlich», «schrecklich» sind Vokabeln, die fallen. Ein Mann, der seit drei Jahren hier wohnt, gesteht, Angst um seine zwei Kinder zu haben.
Die Polizei sucht derzeit noch nach den Hintergründen und geht von einer Beziehungstat aus. Nach dem getrennt lebendenden zweiten Ehemann der getöteten 29-Jährigen werde gesucht. Er wird aufgefordert, sich zu melden. Falls er der Aufforderung nicht zeitnah folgen werde, soll ein Haftbefehl beantragt werden. Es sei nicht auszuschließen, dass der 37-jährige Mann als Tatverdächtiger zu gelten hat, sagte Polizeisprecher Manfred Gottschalk.
Mit einem Polizeiabsperrband ist der Tatort gesichert. Davor versammeln sich Schaulustige, schockierte Nachbarn, Kamerateams und Journalisten. Ein VW-Bus der Spurenfahndung steht in der Einfahrt. In weißen Schutzanzügen sichern die Polizisten den Tatort, über ihre Schuhe haben sie Folie gestreift, die Gesichter sind vom Mundschutz verhüllt, ihre Hände stecken in blauen Gummihandschuhen. Die Polizei geht davon aus, dass die Bluttat mit Messern verübt worden ist. Der genaue Tatablauf sei jedoch noch unklar. Auch der Todeszeitpunkt sei noch völlig offen. Die Leichen sind im Haus verteilt - vom Keller bis zum Kinderzimmer - gefunden worden.


Montag 22. März 2004, 17:47 Uhr
Freund fand türkische Familie erstochen

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Augsburg (AP) Eine blutige Familientragödie erschüttert Augsburg: In einem Doppelhaus wurden am Montag fünf Leichen einer türkischen Familie gefunden, wie die Polizei mitteilte. Die Opfer - ein siebenjähriges Mädchen, ihre 29-jährige Mutter und deren 25-jähriger Bruder, die 53-jährige Großmutter sowie ein 37-jähriger Besucher der Familie - seien erstochen worden. «Es gibt Hinweise auf eine Beziehungstat», sagte Polizeisprecher Manfred Gottschalk. Nach dem Ehemann der Mutter wird gefahndet.
Der 37-jährige Ali Göbelek habe getrennt von seiner Frau gelebt, aber einen Hausschlüssel gehabt. Er sei oft im Haus gewesen. Jetzt sei er offenbar mit dem Rottweiler-Hund der Familie verschwunden. Er werde bislang allerdings nur als «Auskunftsperson», nicht als Tatverdächtiger gesucht. Es gebe keinen Haftbefehl, betonte Gottschalk.
Die Leichen seien im ganzen Haus vom Keller bis zum Dachboden gefunden worden. Das Mädchen sei im Kinderzimmer erstochen worden. Alle Opfer seien offenbar mit dem selben Messer umgebracht worden. Alles sei voller Blut, berichtete der Sprecher.
Die Familie war der Polizei bisher nicht bekannt. Sie war vor einem Jahr in das Doppelhaus in dem kleinbürgerlichen Augsburger Stadtteil Bärenkeller gezogen. Der 24-jährige Freund der Familie, der die Leichen kurz vor 14.00 Uhr fand, brach zusammen und musste von einem Kriseninterventionsteam betreut werden.
Rechtsmediziner sollen nun den Zeitpunkt der Morde klären. Der Freund der Familie habe sich Sorgen gemacht, weil er nichts mehr von ihr gehört habe, sagte Polizeisprecher Gottschalk. Fast alle Rollläden des Hauses waren heruntergelassen worden. >




fehlt von dem 37-jährigen Tatverdächtigen noch jede Spur.
 
aus der Diskussion: Ein altes Vorurteil
Autor (Datum des Eintrages): SleepingBeauty  (23.03.04 09:34:02)
Beitrag: 12 von 25 (ID:12522201)
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