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Und noch einer aus der FAZ:

Neuemissionen

Mit der Yara-Aktie im Depot geht die Saat auf

25. März 2004 Mit X-Fab und Siltronics sind in Deutschland die beiden ersten Versuche, nach zwei Jahren Flaute das Neuemissionsgeschäft wieder zu beleben, kläglich gescheitert. Daß es auch anders geht, zeigen weltweit etliche erfolgreiche Börsengänge. Zu ihnen gehört nach das norwegische Unternehmen Yara International, das an diesem Donnerstag an die Börse gegangen ist.

Dank reger Nachfrage nach den Anteilsscheinen des mit 7.400 Beschäftigten und in mehr als 50 Ländern tätigen weltgrößten Düngemittel-Herstellers konnte der norwegische Ölkonzern Norsk Hydro den Emissionspreis mit 41 norwegischen Kronen am oberen Rand der Preisspanne festsetzen. Insgesamt sei das Angebot 31,9 Millioneen Yara-Aktien oder umgerechnet zehn Prozent des Aktienkapitals um das Zwanzigfache überzeichnet worden. Weitere 80 Prozent der Aktien seien an die Norsk-Hydro-Anteilseigner ausgegeben worden.

Zufriedene Analysten

Angeheizt wurde die Nachfrage durch einen als günstig erachteten Ausgabepreis und den vorteilhaft eingeschätzten Geschäuftsaussichten der Gesellschaft. Lobende Worte fand auch Anne Gjoen, Analystin bei ABN Amro/Alfred Berg: „Viele Anleger glauben, daß die Firma mehr wert ist. Schließlich sieht der Markt für Düngemittel derzeit sehr gut aus, und Yara hat viele Chancen und eine klare Strategie.“

Die Börsianer belohnen dies mit einer Erstnotiz am Donnerstag von 49,5 Kronen, womit Yara auf einen Börsenwert von 15,8 Milliarden Kronen kommt. Damit bestätigen sich die Hoffnungen der Analysten, die der neuen Aktie einen gelungenen Börsenstart zugetraut hatten. „Bei so viel Nachfrage dürfte der Aktienkurs explodieren“, glaubte etwa Lars Marius Furu, Analyst bei Handelsbanken Capital Markets, wobei er die ersten Kurse richtigerweise auf 49 Kronen oder mehr veranschlagte.

Ermöglicht werden die Kursgewinne auch durch den vollzogenen Turnaround. Denn nach einer zuvor eingeleiteten Restrukturierung hat der Konzern im Vorjahr bei einem Umsatz von 38,3 Milliarden Kronen immerhin einen Nettogewinn von 2,02 Milliarden Kronen verbucht. Eine gewisse Kursphantasie geht zudem auch von denkbaren Zukäufen aus.

Auch die Aktie des Mutterkonzerns Norsk Hydro scheint interessant

Interessant aus Anlegersicht erscheinen aber nicht nur die Aktien des Börsenneulings, sondern auch die Mutter Norsk Hydro selber. Denn dem Unternehmen fließen dadurch frische Mittel zu, und man unterstreicht den Willen, sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren. Die Börse hat diese Strategie seit Bekanntgabe der Abspaltungspläne Mitte 2003 bereits mit einem Kursplus von über 50 Prozent belohnt. Durch das dabei erzielte Rekordhoch gestaltet sich die Charttechnik sehr vorteilhaft, doch daneben spricht auch eine günstige Bewertung und der hohe Ölpreis für den Titel. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beläuft sich jedenfalls auf Basis der für 2004 geschätzten Gewinne nur auf rund zwölf.

Und mit der nicht auszuschließenden Möglichkeit, daß der Konkurrent Statoil einen weiteren Übernahmeversuch starten wird, findet sich sogar noch ein weiterer Kaufgrund. Neu beurteilt werden müßten die positiven Aussichten allerdings dann, wenn sich vage Gerüchte bewahrheiteten, wonach Norsk Hydro ähnlich wie Royal Dutch/Shell eine Neubewertung der Öl- und Gasreserven drohe.
 
aus der Diskussion: Yara International
Autor (Datum des Eintrages): HausarztDrMabuse  (02.04.04 23:04:20)
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