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wosie :) Hoffentlich hat es sich bei der Nettigkeit vom Wegesrand auch um den gesunden Bärlauch gehandelt ...
In meiner Heimat sind die Zeitungen voll mit der Geschichte einer tragischen Verwechslung:


Der tragische Tod eines Ehepaares aus der Nähe von Linz zeigte erst kürzlich wieder auf, dass das Kräutersammeln zur lebensgefährlichen Falle werden kann.

Gesundheitsbewußt wollte das Ehepaar die überaus gesunden Bärlauchblätter ernten, die es zu dieser Jahreszeit in Hülle und Fülle gibt, und die als Salat, Gemüsespeise, Suppe oder in Aufläufen oder Strudel verarbeitet, eine beliebte "Frühjahrskur" sind. Doch die Giftfalle schnappte zu: Zwischen dem gesunden Bärlauch wuchsen auch tödlich giftige Blätter der Herbstzeitlose, die das Ehepaar als solche nicht erkannte und als vermeintliche Bärlauchblätter erntete. Ein tragischer Irrtum mit tödlichem Ausgang, und jedes Jahr wieder werden ähnliche Fälle gemeldet. Vielfach werden die oft erst 6 Stunden nach dem Verzehr der Giftpflanze auftretenden Vergiftungsanzeichen (Brennen und Kratzen im Mund- und Halsbereich) nicht erkannt und die nachfolgenden Symptome zu spät behandelt. Breitet sich das Gift im Körper aus, kann selbst eine intensive stationäre Behandlung nicht mehr helfen: Nach einem dramatischen Erkrankungsverlauf tritt der Exitus durch Atemlähmung ein.

Experten kennen die Gefahr, die von "Doppelgängern" ausgeht. Die Warnungen vor ihnen verhallen aber meist ungehört. Tatsache ist, dass zwar jeder die violett blühende Herbstzeitlose, aber so gut wie niemand deren Blätter kennt. Der Grund liegt darin, dass Blüte und Blätter zu verschiedenen Jahreszeiten auftreten: die hinlänglich bekannten aber blattlosen Blüten im Herbst, die üppigen Blätter, die den Samenstand der Pflanze tragen, wachsen aber im Frühling und erinnern in ihrer buschigen Wuchsart an junge Bärlauchstände.

Auch die immer wieder empfohlene Geruchstest, der den Bärlauch angeblich mit Sicherheit erkennen läßt, erweist sich bei genauerer Überlegung schnell als Falle:
Wer erst einmal ein einziges echtes Bärlauchblatt zwischen den Fingern gerieben und es auf den typischen Knoblauchgeruch hin getestetet hat, kann beim zweiten Test dieser Art schon nur mehr den, seinen Fingern stark anhaftenden Knoblauchgeruch, nicht mehr aber den tatsächlichen Duft der getesteten Pflanze riechen. Ein Umstand der sich noch verstärkt, wenn in Bärlauchgebieten der typische Knoblauchgeruch so stark in der Luft hängt, dass der menschliche Geruchssinn geringfügige Geruchsunterschiede an Pflanzen nicht mehr wahrnehmen kann.

Eine zweite Verwechslungsgefahr liegt in den Blättern des
ebenfalls giftigen Maiglöckchens.


 
aus der Diskussion: Neues vom Golf!
Autor (Datum des Eintrages): MissB.Hagen  (07.04.04 11:10:46)
Beitrag: 5,621 von 19,684 (ID:12678362)
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