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Nachrichten: HIT AG: Jahresabschluss festgestellt

In der heutigen Ad-Hoc veröffentlichte die HIT International Trading AG, die Zahlen aus dem festgestellten Jahresabschluss.



Geschäftsverlauf


Die HIT International Trading AG ("Gesellschaft") erzielte 2003 einen zum Vorjahr um 19 Prozent reduzierten Umsatz in Höhe von 64,8 Mio. Euro (Konzern 65,3 Mio. Euro). Die Absatzmenge ging im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 134,000 To. zurück.



Während es in Europa gelang, den Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf 71,000 To. zu steigern, wurde in den Überseemärkten mit 63,000 To. insgesamt 25 Prozent weniger Papier als im Vorjahr verkauft. Wichtige Ursachen für diesen starken Rückgang in den Überseemärkten waren neben der SARS Krise in Asien auch die politische Instabilität im Mittleren Osten.



Sowohl in Europa als auch den Überseemärkten war im gesamten Geschäftsjahr 2003 ein signifikanter Preisverfall zu beobachten. Dies führte zu einem Umsatzrückgang in Europa von 5 Prozent und 35 Prozent in Übersee. Die Handelsmarge lag rund 10 Prozent unter dem Vorjahreswert. Darüber hinaus erzwang der Preisverfall bei Büropapieren in der EU Abwertungen auf Vorräte, die zu einem überwiegenden Teil im Jahr 2002 angeschafft wurden. Der Abbau der Lager wurde mit hoher Priorität vorangetrieben. Zum Bilanzstichtag konnte ein um 60 Prozent niedrigerer Wert festgestellt werden.



Ergebnisentwicklung



Die Gesellschaft erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2003 einen Jahresverlust in Höhe von 11,4 Mio. Euro (Konzern 11,6 Mio. Euro). Dieses negative Ergebnis ist zu einem großen Teil durch außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 7,6 Mio. Euro (Konzern 6,8 Mio. Euro), aber auch auf Verluste aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3,8 Mio. Euro (Konzern 4,8 Mio. Euro) zurückzuführen.



Die außerordentlichen Aufwendungen beziehen sich im wesentlichen auf eine Wertberichtigung der Beteiligung PaperSpace GmbH sowie die hiermit einhergehende Abwertung des immateriellen Anlagevermögens im Zusammenhang mit der Software TraderExchange ( 4,1 Mio), auf eine Abwertung von Firmenwerten und Sachanlagen ( 0,7 Mio. Euro) sowie die Bildung notwendiger Rückstellungen, insbesondere für die vorzeitige Beendigung von Mietverhältnissen und Abfindungen

( 2,8 Mio. Euro).



Der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultiert sowohl aus der reduzierten Handelsmarge, als auch der hohen Kostenstruktur des Unternehmens am Standort Ismaning.



Restrukturierungsmaßnahmen



Ab Mitte des Jahres 2003 hat der Vorstand Maßnahmen zur Reduzierung der laufenden Kosten und des Cash-Abflusses eingeleitet und umgesetzt. Betroffen waren hiervon zunächst administrative Bereiche der Gesellschaft (Rechnungswesen, Controlling, Credit und Cash Management), deren Aufgaben von der bestehenden Verwaltung der MFC Commodities GmbH, Wien, Österreich ("MFCC"), der österreichischen Handelsgesellschaft der MFC Bancorp Ltd. Gruppe ("MFC"), kostengünstig und flexibel übernommen wurden.



Nachdem im Laufe des 3. Quartal 2003 erkennbar wurde, dass selbst die im Rahmen einer angepassten Planung erwarteten Umsätze und Renditen nicht erreicht werden konnten, wurde eine umfangreiche Analyse aller Profit- und Kostencenter durchgeführt sowie ein Sanierungskonzept bzw. Restrukturierungsmaßnahmen entwickelt und eingeleitet. Diese Maßnahmen sahen bzw. sehen insbesondere vor, den Geschäftsbetrieb der Gesellschaft im Papierhandelsgeschäft, das nur mit einem erheblichen Verwaltungsapparat betrieben werden konnte, zu reduzieren und ggf. ganz einzustellen und das neue Papierhandelsgeschäft ganz oder teilweise der hundertprozentigen Tochtergesellschaft HIT Paper Trading GmbH, Wien, Österreich ("HPT´) zu überlassen.



Hierzu wurden Serviceverträge zwischen HPT und MFCC geschlossen, die es der HPT ermöglichen, die Infrastruktur der MFCC auf Basis einer flexiblen Kostenstruktur zu ermöglichen. Gleichzeitig kann HPT von der Erfahrung und Reputation von MFCC im Bereich der Finanzierung und Versicherung von Handelsgeschäften Nutzen ziehen. Nachdem die Gesellschaft eine Bürgschaft von 2 Mio. Euro gestellt hatte, übernahm MFC Bancorp Ltd. ihrerseits eine Ausfallbürgschaft für HPT, auf deren Basis zwei österreichische Banken HPT Kreditlinien über insgesamt 10 Mio. Euro eingeräumt haben.



Die Anzahl der Mitarbeiter der Gesellschaft ging im Berichtsjahr um 20 Prozent auf 44 zurück und wird sich 2004 weiter reduzieren. Die genehmigungpflichtigen Sanierungs- bzw. Restrukturierungsmaßnahmen werden der Hauptversammlung, die für den 17. Juni 2004 einberufen wird, zur Zustimmung

vorgelegt.



Ausblick 2004



In den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2004 ist eine leichte Erholung im Hinblick auf das nachgefragte Volumen zu erkennen. Es ist jedoch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen.



Die Restrukturierungsmaßnahmen des Vorstandes haben bereits Januar und Februar 2004 erste Wirkungen gezeigt: So ging in diesem Zeitraum der Umsatz von HIT AG und HPT zwar um 29 Prozent auf 7,1 Mio. Euro zurück. Die Kostenbasis hingegen konnte um 50 Prozent reduziert werden. Der Verlust verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 882 Tsd. auf 260 Tsd., wovon lediglich 36 Tsd. die HPT betrafen.



In Zukunft wird der Tätigkeitsschwerpunkt der HIT AG - vorbehaltlich einer angestrebten Satzungsänderung - in der Verwaltung ihres Vermögens bestehen. Darüber hinaus wird die Gesellschaft neue Geschäftsfelder evaluieren, die mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln profitabel besetzt werden können.
 
aus der Diskussion: HIT (605290): Jahresüberschuss 2001 höher als die Marktkapitalisierung?
Autor (Datum des Eintrages): Ahnung?  (23.04.04 20:23:13)
Beitrag: 66 von 351 (ID:12846688)
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