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Bei IM wird das Geld knapp

Die Hiobsbotschaften aus der Filmbranche reißen nicht ab: 2003 konnte der Filmfinanzierer IM Internationalmedia seinen Verlust nicht wesentlich verringern. Die Liquiditätslage ist kritisch. Das bekommt der Aktie schlecht.


Der Jahresfehlbetrag ging 2003 leicht auf 94,1 Millionen Euro von 105,9 Millionen Euro 2002 zurück, teilte IM am Montag mit. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebita) habe sich das Minus aber auf 64 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Und auch 2004 rechnet die im SDax notierte Gesellschaft mit einem operativen Verlust.

Ein großes Minus von 44,5 Millionen Euro habe der Verkauf der Tochtergesellschaft Initial im Ergebnis hinterlassen. Der Umsatz sei um 4,3 Prozent auf 248,3 Millionen Euro gesunken. Die IM-Aktie brach daraufhin am Montag um mehr als zehn Prozent ein, nachdem sie schon vergangene Woche die Ein-Euro-Marke unterschritten hatte.

Liquiditätsprobleme
Wegen des Initial-Verkaufs hatte IM seine Zahlenvorlage verschoben. Auch die ursprünglich für den 24. Mai geplante Hauptversammlung soll erst am 7. Juli stattfinden. Die Liquiditätsausstattung bezeichnete IM als weiterhin "kritischen Faktor". Der aktuelle Liquiditätsbestand betrage zwölf Millionen Euro zuzüglich weiterer sechs Millionen Euro an Wertpapieren, sagte ein Unternehmenssprecher.

Von einer US-Investorengruppe habe IM einen Rahmenkredit in Höhe von 18 Millionen Dollar erhalten. Dieser solle der Rückführung anderer Schulden sowie zur Finanzierung der Vorproduktionskosten neuer Filmprojekte dienen. Das Münchner Unternehmen finanziert die Produktion internationaler Kinofilme und vermarktet die damit erworbenen Filmrechte.

Differenzen um Bilanzierungsmethode
Doch die Liquiditätsfrage ist nicht das einzige Warnzeichen, das Anleger dringend beachten sollten. So soll die vollständige Bilanz 2003, die in den kommenden Tagen vorgelegt wird, voraussichtlich nur einen eingeschränkten Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfer erhalten.

Dahinter stehen Differenzen bei der Bewertung des Filmvermögens, das IM nach dem amerikanischen Standard US-GAAP bilanziert. Die Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS, den das Unternehmen ansonsten anwendet, hätte nach Angaben von IM außerplanmäßige Abschreibungen auf das Filmvermögen von gut sieben Millionen Euro nötig gemacht.


la
 
aus der Diskussion: zur lage der "iem-nation"
Autor (Datum des Eintrages): Tepui  (26.04.04 12:34:14)
Beitrag: 85 von 177 (ID:12876899)
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