Enttäuschungen bleiben leider nicht aus. Mit selber ist die Zeit viel zu Schade, jetzt langwierige Erklärungen abzugeben. Aber nach der großen Schadenfreude und Polemik in anderen Threads vielleicht mal das in Kürze: 1. So schlecht sind die Zahlen nicht. Dass ein Wachstumsunternehmen für große Investitionen (ich denke da vor allem an die Inbetriebnahme des neuen Strato-Rechenzentrums) bei erhöhten Umsätzen höhere Aufwendungen und damit temporal ein niedrigeres Betriebsergebnis hat, ist zu verschmerzen. Warum lehnt Porsche Quartalsberichte ab? Weil es kurzfristig immer besondere Einflüsse gibt. Wichtig ist einzig der Trend. So hält der Vorstand an seinen Prognosen für 2004 fest. Anfang Januar 2005 sollten wir dann den Geschäftsbericht für 2004 lesen. Ich wette, der wird gut. 2. In den nächsten Wochen wird, denke ich, die Kooperation mit einem oder mehreren Netzbetreibern verkündet. Die ist unterschriftsreif. 3. In Sachen Patentschutz steht Teles vor dem Gewinn des Rechtsstreits. Das ist ein ungeheurer Erfolg gegen Goliath Deutsche Telekom, die mit einer ganzen Heerschar Juristen gegen Professor Schindler angetreten ist. Niemand hat bisher diesen beispiellosen Erfolg Schindlers gewürdigt. Wer sich über den Rechtsstreit informieren will, kann das auf den Teles-Web-Seiten tun. Ich empfehle, dort mal nachzuschauen. Teles ist das einzige Unternehmen, das derart offen Interessierte informiert. Der komplette Patentschutzstreit ist mit allen Schriftsätzen übersichtlich dokumentiert. Was bringt das nun? Da Teles weitreichende Patente angemeldet hat, wird sie entweder in Sachen Sky-DSL als Quasi-Monopolist auftreten oder Lizenzerlöse erhalten oder mit der Deutschen Telekom ein Kompromiss finden. Der Druck auf die Telekom ist jetzt da. Verhandlungszeit ist bis Anfang Dezember auch. Ich rechne mit einer außergerichtlichen Einigung, von der Teles überproportional profitieren wird. 4. Zum Kurs: Kurse unter 10 Euro sind albern. 5. Zu den Aktienrückkäufen. Andere Unternehmen lassen sich zukünftiges Wachstum durch ihre Aktionäre erkaufen, siehe Hypo-Vereinsbank, Intershop, Plambeck, SGL Carbon usw. Für Miss-Management werden diese Konzernlenker auch noch wegen der erfolgreichen Kapitalerhöhung gelobt. Teles dagegen hat frühzeitig den Konzern umgebaut, für Cash-Flow gesorgt, um dann immer wieder und ohne sich um Besserwisser zu scheren, Rückkaufprogramme durchgeführt. Damit zeigt das Unternehmen immer wieder: Die Kurse sind zu niedrig. Erst bei Kursen zwischen 15 und 18 Euro werden die Aktien an Investmenthäuser abgegeben. Das wäre eine Rendite von ca. 50 %, nach der Spekulationsfrist (denke ich) steuerfrei. Und warum kaufen die Investoren nicht bei jetzigen Kursen? Das werden sie schon tun. Ich denke an verschiedene Firmen, die still und heimlich aufgekauft wurden. Plötzlich outeten sich die Käufer, zahlten noch einen geringen Aufschlag. Die Kleinaktionäre verkauften in Massen oder wurden durch Squezze-Outs herausgedrängt. Wer nicht gerade zu Tiefstkursen gekauft hatte, musste mit Verlusten verkaufen. Kann bei Teles nicht passieren. Allein Schindler hält 50 % der Anteile. Zu jetzigen Kursen wird er eher aufstocken. Für ein Tec-Dax-Unternehmen sind die in den letzten Wochen gehandelten Stückzahlen erbärmlich (in Frankfurt teilweise stundenlang kein Handel). Wenn 10 % aller Aktien beim Unternehmen liegen, 50 % Schindler selbst hält, weitere 30 % sich in "starken Händen" befinden, kann sich jeder ausmalen, wie der Kurs bei positiven Meldungen abgeht. Es verkaufen im Augenblick nur die Kleinaktionäre. Die Dummen sterben nie aus. 6. Zu Schindler. Schindler ist der einzige Konzernlenker, mit dem ein (gemeiner) Aktionär diskutieren kann. Bei anderen Unternehmen darf er nur Aktienoptionen abnicken. Versuchen Sie mal mit den "Gentlemen" Ackermann, Esser oder Schremp zu kommunizieren. Teles ist top aufgestellt, hochprofitabel, kerngesund und jung. Für dieses Wagnis Unternehmen hat Schindler seine Versorgungsgarantie Hochschule aufgegeben. Aufbau, Umbau, Stilllegung unrentabler Bereiche (z. B. ISDN-Kartenfertigung), organisches Wachstum, keine Übernahmeschlachten, keine Millionenabfindungen, keine Größenwahnsinnigkeit in Boomzeiten und in Zeiten des schnellen Geldes, keine Expansionen ins Reich der wunderbaren Geldvernichtung a la Ron Sommer, superschnelle Veröffentlichungen von Quartals- und Geschäftsberichten. Alles sein Verdienst. Undank ist der Welten Lohn. Kritisieren kann jeder. Hut ab vor dieser Leistung. 7. Zu den Ad-hoc`s: Herr Schindler, knallen Sie die Ad-hoc`s weiter so raus, wie bisher. Wenn es sein muss, 3 Stück am Tag. Es kommt eh nur auf die wenigen Fakten an. Schleudern Sie die hemdsärmeligen Formulierungen in den Orbit. Das ist das Salz in der Suppe. 8. Schluss. Doch mehr geworden als geplant. Januar 2005 hole ich den Thread wieder hoch. Mal sehen, was sich bis dahin getan hat. Wie sagte Kostolany doch so schön: Notwendig sind die 3 G`s: Geld, Glück und.............Geduld. |
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aus der Diskussion: | Teles - der Highflyer 2004 |
Autor (Datum des Eintrages): | Etscheverry (01.05.04 09:36:23) |
Beitrag: | 19 von 799 (ID:12938863) |
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