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Hallo Paris,

Vermögensstreuung ist eine tolle Sache, wird aber nicht dadurch verbessert, in einen Fonds wie den HCI VI zu investieren.

Leider ist es bei den Großen der Branche mittlerweile üblich, sog. Dachfonds oder Pools, auszukehren. Dabei werden leider immer wieder Gurken mitverpackt und mitverkauft (zwei Gurken in einem solchen Portfolio reichen aus, um aus einer passablen Performance eine miserable Performace zu machen), also die Rest von Beteiligugnen die ansonsten keiner haben will, weil sich der Markt mittlerweile verändert hat (was nicht explizit heissen soll, dass HCI das mit diesem Fonds auch macht).

Deshalb solltest Du Dir zunächst mal die einzelnen Schiffe anschauen, die in diesem Portfolio enthalten sind.

Dabei wirst Du feststellen das die Beteiligung eigentlich nur zwei interessante Segmente enthält. Den Bereich der Bulkcarrier (wobei derzeit auch schon sehr teuer) und den Bereich der Feederschiffe (derzeit sehr interessant, weil nicht überbaut und wird deshalb von einem Kaskadeneffekt nicht so brutal betroffen wie die anderen Marktsegmente).

Die unterschiedlichen Beteiligungshöhen und auch das Alter der Schiffe läst darauf schließen, das einzelne Subbeteiligungen liquidiert werden (also so etwas wie ein evtl. hauseigener Zweitmarktfonds vorliegt), die Schiffe sind bis zu 8,5 Jahre alt.

Die letzten Ausschüttungen der Schiffe betrugen im Schnitt zwischen 13 und 14% und kommen dann jetzt noch auf 8%, es erfolgt also der übliche Anlageabzockergriff.

Beispielsweise sind die Darstellungen der Charterraten etc. nicht aktuell, sonst würdest du sehen, das die Schiff auf dem absolut höchsten Charterratenstand veräußert werden, und die Charterverträge sind zum Teil bei niedrigen Konditionen geschlossen worden und liegen jetzt deutlich höher (Bulker bekommen aktuell mindestens die Doppelten Raten beispielsweise).

Also je länger ich mich mit dem Fonds auseinandersetzt, desto eher möchte ich Dir empfehlen, davon die Finger zu lassen.

Bei den reinen Tonnagefonds scheint mir der Oltmann 5 immer noch mit Abstand der interessanteste zu sein (Briese hat die höchste Tradingkompetenz und im Verbund mit der Oltmanngruppe die niedrigsten Nebenkosten am Markt).

Bei dieser Konstellation kann man sich aber auch überlegen Containerleasing zu machen. Da gibt`s den Ertrag auch steuerlich netto, aber der Return-on-Invest erfolgt wesentlich schneller und es gibt (zumindest gab es in den letzten 25 Jahren) deutlich weniger Schwankungen als bei den Schiffen. Zumindest zur Beistreuung sicherlich eine tolle Alternative.

@ Eastside: wenn ich Schiffe zeichnen würde, würde ich ganz sicher nicht auf NordCapital warten.

@Lowkatmai zu GUB fällt mir nur das ein, was Satan geschrieben hat. Ich warte immer noch darauf, das ein Anleger die GUB verklagt, weil er aufgrund der GUB Empfehlungen Ostimmos gekauft hat (GUB gehört meines Wissen zu Cash und die Zeitung ist hochkäuflich) und das waren sehr viele.

@ Falanx: in den nächsten 2-3 Jahren wird eine RIESIGE MENGE an Großtonnage auf den Markt kommen, ca. 1 MIO TEU, insbesondere in dem Größensegmenten ab 5000 TEU aufwärts. Bei den bisher gebrachten Schiffen waren die Charterraten sehr niedrig (ein neuer 8000er bekommt niedrigere oder gleiche Charterraten wie ein 5000er). Dieses Ungleichgewicht wird sich aller Voraussicht nach mal wieder zu einem Charterratengau entwickeln (haben wir ja mittlerweile alle zwei-drei Jahre). Ob deshalb ein Investment in der nächst kleineren Kategorie (der 4000-5000 TEU Pötte) sinnvoll ist, da bin ich aber sehr gespannt, denn das werden die ersten sein, die bei einem einsetzenden Charterratenabflug richtig Druck bekommen.

Gruß Kickaha
 
aus der Diskussion: Capitalanlage HCI Schiffsfonds VI
Autor (Datum des Eintrages): kickaha  (02.05.04 23:32:05)
Beitrag: 8 von 35 (ID:12960758)
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