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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 25. MAI 2004 08:00 Uhr
Allgemeine Beurteilung

Wichtigste technische Entwicklungen vom gestrigen Montag im Überblick:


(Öl)

- nach einer kurzen Zwischenreaktion, nahm zu Wochenbeginn der Ölpreis seinen Höhenflug wieder auf und setzte erwartungsgemäss seinen übergeordneten Aufwärtstrend fort; der WTI Cushing Spot markierte mit 41,88 USD ein neues Bewegungs- und Mehrjahreshoch im Kursverlauf; den Preisverlauf im Nordsee-Öl (Brend Crude Oil) trennen nur noch 47 Cent von seinem bisherigen Mehrjahreshoch bei 39,47 USD (markiert am 18. Mai);

- für die Ölpreisentwicklung gilt weiterhin unverändert die Aussage der letzten Wochen: wir bleiben optimistisch mit Blick auf noch höhere Kurse; technisch gesehen liegen uns keine Argumente derzeit vor, welche einen baldigen, unmittelbar bevorstehenden Richtungswechsel erwarten lassen;

(Renten-Futures)

- in allen drei beurteilten Renten-Futures (Bund-Future und Futures auf den 10 und den 30 jährigen US-T-Bond), setzte sich gestern die laufende Konsolidierungsphase fort; unter technischen Gesichtspunkten liegen uns Schiebezonen vor, welche wir im Bund unverändert in den Bereichen um 112.54 / 112.46 (untere Begrenzung) und 113.39 / 113.49 (obere Begrenzung) definieren;


- im Future auf den 10 jährigen T-Bond lassen sich die Begrenzungen in den Bereichen um 107*53 (untere Begrenzung im weiteren Sinne) und 109*34 / 109*38 (obere Begrenzung) herleiten; eingebettet in diese Zonengrenzen, liegt uns noch um 108*41 ein potentielles Unterstützungsniveau vor;

- im Kursverlauf des Future auf den 30 jährigen T-Bond unterstellen wir ebenfalls die Ausbildung bzw. Fortsetzung einer Konsolidierung / Kursstabilisierung nach dem, seit März diesen Jahres anhaltenden Abwärtstrend; die charttechnisch relevanten Kursniveaus liegen aktuell in den Bereichen um 103*02 auf der Unterseite und um 105*29 auf der Oberseite; beachten Sie hierbei bitte, das im 30 jährigen Future die erwartete Konsolidierungszone durchaus einem leicht ansteigenden Trendverlauf entspricht;

(Aktien-Indizes)

- auf der Aktien-Seite wurden per gestern im DAX und im spanischen IBEX 35 neue Reaktionshochs markiert, bevor ein allgemein einsetzender Angebotsdruck die Kurse deutlich drückte;

- technisch auffallend sind hier in erster Linie die US-Aktienindizes (gilt sowohl für die Standard-, als auch für die Wachstumswerte-Indizes), welche es erneut nicht schafften, ihre anfänglichen Kursgewinne zu halten und somit wieder einmal deutliche Dochte in ihren gestrigen Tageskerzen ausbildeten; in den US-Aktienindizes liegen uns ausgebildete Konsolidierungszonen vor, welche auch die Kursentwicklungen in Europa „deckeln“;

- in den beiden beurteilten asiatischen Aktien-Indizes (Nikkei 225 aus Japan und Hang Seng Index aus Hongkong) konnten sich per gestern die jüngst laufenden technischen Korrekturen an ihre jeweiligen, aktuell gültigen Widerstände heranarbeiten und prallten bisher erwartungsgemäss auch an ihnen wieder ab; unser Augenmerk liegt auf folgenden Kursniveaus: 11157 im Nikkei 225 und 11662 im Hang Seng Index;


Aus der aktuellen Kursentwicklung auf der Aktienseite lässt sich derzeit folgende Überlegung herbeiführen:

- auf Grund des Ausmasses der jüngsten Reaktion, bezogen auf den vorangegangenen Kursabschwung, gingen wir bereits in der letzten Woche davon aus, dass zumindest auf der Unterseite (mit Blick auf neue Bewegungstiefs) die Märkte recht gut abgesichert sein sollten; wir unterstellten Wahrscheinlichkeiten von deutlich unter 50 Prozent, dass wir kurzfristig eine Wideraufnahme des Abschwungs mit neuen Bewegungstiefs sehen;

- weiterhin unterstrichen wir, dass wir die Ausbildung einer seitwärts ausgerichteten, breit gefassten Konsolidierungszone für das wahrscheinlichste Szenario halten und definierten Zonenbegrenzungen; innerhalb dieser Zonenbegrenzungen beschrieben wir die Kursverläufe als so genannte Trading-Märkte und wiesen darauf hin, dass erst ausserhalb dieser Begrenzungen wieder interessante Ausgangslagen mit Blick auf eine weiterführende Bewegungstendenz vorliegen;

- in der Konsequenz legten wir unseren Handelsschwerpunkt auch auf kurzfristig ausgerichtete Trading-Positionierungen mit Stop- und Zielkurs und stellten strategisch angedachte Neupositionierungen zurück;

An dieser Argumentationskette halten wir aktuell weiterhin fest, wobei wir es durchaus für gerechtfertigt halten, der Oberseite auf Sicht mehr Chancen einzuräumen, als das Risiko auf der Unterseite zu bewerten.

Dennoch, es gilt weiterhin: innerhalb der jeweiligen Konsolidierungszonen bleiben die Aktienindizes Europas und der USA neutrale Trading-Märkte, geprägt durch kurze Bewegungsschübe, wenig Bewegungsstabilität und Zuverlässigkeit und durch plötzliche Richtungswechsel. Erst mit dem Überwinden / Unterschreiten der jeweiligen Bereichsbegrenzung sollte der entsprechende Markt auch mittelfristig wieder von Interesse sein.

DAX
Widerstände: 3883 (O), 3902 (u), 3945 / 3970 (u), 4094 (O);
Unterstützungen: 3710 / 3692 (u);

Im deutschen Aktienindex DAX sahen wir im gestrigen Handelsverlauf eine recht interessante Entwicklung:

- zunächst übersprangen DAX / FDAX im Handelsverlauf ihre oberen Bereichsbegrenzungen der erwarteten und jüngst in der Ausbildung begriffenen Konsolidierungszonen; diese oberen Begrenzungen leiteten sich aus dem jeweils letzten, vorangegangenen Reaktionshoch her, welches im DAX im Bereich um 3883 und im FDAX um 3891 definiert war;

- im Ergebnis dessen stieg die Wahrscheinlichkeit / Chance deutlich an, dass sich ein möglicher Aufwärtstrend aus dem jüngsten Reaktionsimpuls heraus herleitet;

- in der zweiten Tageshälfte kam der Kursverlauf erneut unter Druck, der DAX und der FDAX schlossen wieder unterhalb der ursprünglich angedachten Obergrenze der Konsolidierungszone;

- im FDAX bildete sich bis zum Tagesende hin ein so genanntes shooting star Tagesmuster aus, welches auf verbleibend starkes Angebot auf der Oberseite hinweist;

Aus dieser Entwicklung heraus können wir zunächst folgende Grundeinschätzung treffen:

(1) wir unterstellen vorerst weiterhin eine Fortsetzung der Konsolidierung, auch wenn die obere Bereichsbegrenzung etwas „aufgeweicht“ ist;

(2) wir halten es weiterhin für recht wahrscheinlich (auch wenn wir dafür keine statistisch belegte Aussage treffen können), dass der DAX vorerst nicht mehr in Richtung 3700 abtaucht und sich somit die untere Begrenzung der laufenden Konsolidierungszone etwas erhöht; aktuell könnte man als mögliche Orientierung das Niveau um 3808 definieren;

(3) markttechnisch verbessert sich die Gesamtverfassung des DAX / FDAX etwas, was den Stabilisierungsaspekt auf der Unterseite im Grunde untermauern sollte; in der Konsequenz daraus, erwarten wir grundsätzlich gute Chancen auf der Oberseite;

In der praktischen Konsequenz können wir festhalten:

Per gestern gab es eine kritische Situation: zwar griff keines unserer Intraday-Handelsansätze, welche wir im gestrigen Morgenkommentar beschrieben hatten, doch mit dem Ausbruch über die 3891, kam zwangsläufig ein Handlungsbedarf auf der Long-Seite auf. Im Tageskommentar diskutierten wir kurz die Möglichkeit der unmittelbaren Positionseröffnung auf der Long-Seite mit Übersteigen der 3891 (Variante 1) oder dem Abwarten des Schlusskurses (Variante 2). Letztere erwies sich im Nachhinein als am sinnvollsten. Wurde dagegen nach Variante 1 eine Long-Position mit Überspringen der 3891 eröffnet, gilt es, diese am gestrigen Tief bei 3851 mit Stop-Kurs abzusichern.

Für heute gilt wieder grundsätzlich: keine strategischen Positionierungen !! Aus taktischer Sicht ist für uns interessant:

(1) der FDAX eröffnet unterhalb der 3851.5, dann wird dieses Niveau zum Trigger auf der Oberseite; Kurs-Ziel 3881, Kurs-Stop bei 3827; anderenfalls Exit auf Schlusskurs;

(2) fällt der FDAX unter das Tief von Freitag bei 3813, dann Trading-Short mit Stop bei 3838, Kursziel bei 3783; anderenfalls Exit auf Schlusskurs;

EUROSTOXX 50
Widerstände: 2737 (u), 2767 (u), 2822 / 2828 (u), 2841 (u),
2905 / 2919 (O), 2965 (u);
Unterstützungen: 2630 (u), 2530 (O);

Anders als der DAX, gelang dem EUROSTOXX 50 per gestern nicht der Sprung über die obere Begrenzung seiner jungen, erwarteten und in Ausbildung begriffenen Konsolidierungszone. Diese obere Begrenzung liegt in etwa im Bereich um 2737. Im FESX kam es dagegen zu einem Durchstich auf der Oberseite bei 2722 (Tageshoch bei 2728 FESX-Punkten).


Grundsätzlich gilt damit weiterhin: auch der EUROSTOXX 50 bleibt der Definition nach ein Trading-Markt, solange er innerhalb der potentiellen Konsolidierungszone verharrt, welche wir in den Bereichen um 2737 auf der Oberseite und 2630 (im weiteren Sinne) auf der Unterseite herleiten. Ähnlich dem DAX rechnen wir auch hier damit, dass sich die untere Begrenzung erhöht und in etwa im Bereich um 2683 erwartet werden kann.

Solange der EUROSTOXX 50 innerhalb dieser Begrenzungen verharrt, spielen strategische Neupositionierungen keine Rolle. Zur Orientierung: die laufenden Begrenzungen definieren sich derzeit im EUROSTOXX 50 in den Bereichen um 2630 auf Unterseite und 2737 auf der Oberseite (potentielle Anpassung der unteren Begrenzung könnte erfolgen bis in den Bereich um 2683), im FESX definieren wir die Grenzen um 2609 (untere Begrenzung – mögliche Anpassung der unteren Begrenzung auf 2665), die obere Begrenzung definiert sich im Bereich um 2722 / 2728.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Die auf dieser Seite enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der S-T Systemtrade AG entspricht. Alle Meinungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der auf dieser Seite enthaltenen Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen.


U.Wagner Autor: Uwe Wagner S-T Systemtrade AG, 08:00 25.05.04
 
aus der Diskussion: DAX TRADING-Tagesthread 25.05.04 Elliott-Wellen u.a.
Autor (Datum des Eintrages): jettschuff  (25.05.04 08:14:00)
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