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Ich finde es gut, dass so viele so skeptisch sind. Das ist der Nährboden für weiter steigende Kurse.

Gut finde ich auch, dass zunehmend darüber diskutiert wird, ob +/- 50 € angemessen sind.

Capital meint da, 10 € seien kein Schnäppchen und 66 € entsprächen ja dann einem KGV von ca. 100. Also viel zu teuer (Quelle finde ich auf die Schnelle leider nicht mehr). Wenn diese Experten das so sagen, wird`s wohl stimmen. Als ab 2000 die Kurse in den Keller gingen, wurde ständig publiziert: Jetzt ist das KGV so niedrig, billiger geht`s nicht. Ganz vorne dabei war Börse-Online mit hunderten veröffentlichten KGVs zwischen 2 und 5. Mit weiter fallenden Kursen wurden die dann stillschweigend revidiert.

Mal abwarten, wie sich bei Teles die Kennzahlen wundersam in der Zukunft verändern.

Nun das Argument, Teles solle produzieren und nicht klagen.

Wie ist eigentlich Microsoft groß geworden. Ein immerwährender Fluss von Lizenzeinnahmen hat dafür gesorgt, dass Bill Gates vom Habenichts zum fast reichsten Mann der Welt emporstieg. Die Prozesse und Klagen vor dem Patentgericht sind also eminent wichtig.

Schon überraschend, dass es in unserem innovationsfeindlichen Land eine Gesellschaft gibt, die derart viele und wichtige Patente angemeldet hat. Die Patentanmeldungen sind in Deutschland stark rückläufig. Wie viel Energie und Wissen war vonnöten, diese Patente zu entwickeln und anzumelden. Dies war eine enorme Leistung, die reichlich zu belohnen ist. Das ist innovationsfördernd.


Nun zur Frage: Warum sollte die Deutsche Telekom sich mit Teles vor Gericht über Patente streiten, wenn sie die Gesellschaft doch kaufen könnte?

Ist doch sehr logisch: Erst mal mit einem Juristenheer den David noch kleiner machen. Seit Frühjahr 2004 wissen wir (besser vielleicht ich), dass das nicht gelingen wird.

Es erwächst vielmehr eine unangenehme Konkurrenz, die mit ihren diversen Patenten sogar die Telekom bedrohen könnte. Also bietet man Kooperationen an und taxiert Übernahmen aus.

Was du nicht besiegen kannst, kannst du immer noch kaufen.

Pech nur, dass sie erstmal bei Schindler völlig auf Granit beißen.

Erstens hält er selbst 50%. Übernahmen laufen nur über ihn.

Zweitens wird er sein Lebenswerk nicht verschenken.

Drittens ist er nicht käuflich wie Esser (Mannesmann) oder Schwenkedel (Primacom).

Viertens hat er trotz seiner 68 Jahre Spaß an der Arbeit. In einer Zeit, in der deutsche Lehrer mit 57 in den Ruhestand gehen, ein Sakrileg.


Zum Schluss: Schindler hat seit langem gesagt, dass er sein Unternehmen bei 33 bis 66 € fair bewertet sehe.

Das heißt doch noch lange nicht, dass dies ein Kaufpreis sein könnte.

Beispiel: Meine Immobilie sehe ich mit 400.000 € fair bewertet. Jetzt kommen ungerufen Kaufinteressenten vorbei. Bei 1.000.000 € beginne ich zu überlegen.
 
aus der Diskussion: Teles - der Highflyer 2004
Autor (Datum des Eintrages): Etscheverry  (29.06.04 08:53:41)
Beitrag: 126 von 799 (ID:13556040)
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