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Hallo Leute,

ist schon witzig wie sich heute alle die Wunden lecken und Gründe finden warum sie mit ihren Prognosen eigentlich
doch richtig lagen (mit und ohne Steuer, Mittelwerte, Zitterbonus etc.). Ich lag leider mit meinen 1,75 $ falsch und erleide
gerade mit meinen gestern gekauften OS Verluste.
Interessant fand ich gestern auch die extreme Unruhe vor der Veröffentlichung der Zahlen: Habt Ihr nun drei Monate lang nach den
Q1-Zahlen die Situation von AMD analysiert oder nicht? Habt Ihr eine Position daraus abgeleitet oder nicht? Hat sich nach gestern
Abend daran was geändert oder nicht?
Was bleibt also nach den Zahlen?

Nun imho (erwartet bitte nichts Neues!):

1. AMD bilanziert offensichtlich seriös.
2. AMD verkauft was sie produzieren (insbesondere Flash und K6-2).
3. AMD sieht die Zukunft so positiv, daß sie in eine neue Fabrik investieren.
4. AMD hat offensichtlich bereits schnelle Prozessoren auf Lager gelegt, die im Q2 produziert wurden (Thunderbirds).
5. AMD hat keine Rückschläge bezüglich der eigenen angekündigten Roadmap bislang verkünden müssen.
6. AMD ist mit dem Mustang mehr als konkurrenzfähig zum P4.
7. AMD erfährt zunehmend Unterstützung aus dem Lager der Mainboard- und Chipsatzhersteller.
8. AMD hat langfristige Lieferverträge mit Kunden für Flash.
9. AMD wird zunehmend bekannt und unterstützt das durch Werbung.
10. AMD hat momentan ein KGV von (86/6), d.h. ca. 14-15.
11. AMD wird zunehmend von Analysten entdeckt und auch wirklich zum Kauf empfohlen.
12. AMD splittet demnächst 2:1.


Was stört uns?

1. AMD macht uns nicht über Nacht zu Milliardären.
2. AMD hat eine sehr konservative Ankündigungspolitik.
3. AMD wird von vielen Investoren zum Spekulieren genutzt. Demzufolge steigt der Kurs nicht stetig an, sondern erlaubt sich auch mal zu zucken.
4. AMD generiert nicht künstlich geschönte Zahlen.
5. AMD - Kurs wird imho von Banken manipuliert, um 1. Intel-Kurs zu schützen (15 Milliarden-Grenze) und 2. die Verluste bei Stillhaltergeschäften zu begrenzen.
6. AMD muß sich in der rauhen Wirklichkeit beweisen und folgt nicht 1:1 unseren Modellen.
7. AMD wird doch wirklich auch von anderen Investoren genutzt, um Geld zu verdienen, die nicht die Meinung der Mehrheit des Boards teilen.


Was folgere ich daraus:

1. Zunächst mal die nächsten Tage abwarten und gar nichts tun.
2. Auf die massiven Empfehlungen von verschiedenen Informationsdiensten warten, die auf einmal feststellen, daß AMD wirklich zuverlässig
gute Zahlen im Vergleich zu Intel liefert und auch eine Zukunft hat (Flash, Sledgehammer, Moderne Fabriken, Cash, Subventionen).
3. Weiter im Bekanntenkreis AMD empfehlen (vor allem die Produkte).
4. Auf die Vorstellung des 760 Chipsatzes, den Mustang und den Corvette warten.
5. Bei Kursen von 75 $ in drei Monaten (nach Split) nach den Q3-Zahlen meine kurzlaufenden OS verkaufen.
6. Mein Kursziel von 85 $ fürs Jahresende (nach Split) abwarten und dann einen Sekt mehr trinken.
7. Im nächsten Jahr nach Ablauf diverser Spekulationsfristtermine bei Kursen von 150 $ gegen Mitte des Jahres ganz entspannt ggf das nächste Investment suchen.

So, falls jemand glaubt, ich bin mit Pillen ruhiggestellt, dann kann ich nur sagen: Stimmt nicht! Aber: ich habe die letzten 15 Jahre wirklich schon viele Investments
gehabt, die weit schlechter gelaufen sind als AMD (Aktien verfünffacht, OS teilweise verzehnfacht) und außerdem wirklich schlechte Zahlen geliefert haben.

Ich wünsche noch einen schönen Abend und Innsbruck und anderen, die in kurzlaufende OS investiert haben, gute Nerven.

McGreen
 
aus der Diskussion: AMD - Auf dem Weg zum Börsenstar - Teil 39
Autor (Datum des Eintrages): McGreen  (20.07.00 19:48:46)
Beitrag: 31 von 108 (ID:1367704)
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