Morgen, hier nur eine Kopie aus einem anderen Thread. Ich stimme dieser These jedoch nur größtenteils zu, sie ist evtl. ein wenig hochgegriffen, doch zur Abwechslung wenigstens begründet: "Guten morgen, aus gegebenem Anlaß möchte ich mir hier einmal öffentlich ein paar Gedanken zum ersten Handelstag und dessen Kursverläufe der AEG machen. Wie wir alle wissen, wurden beinahe alle AEG-Aktionäre von der damaligen Handelsaussetzung völlig überrascht. Der Stop am Ticker, die ungeklärte Lage, die negativen Gerücht bzw. z.T. Fakten, dies alles ließ viele Anleger ihr Geld verloren sehen. Die Aktionärsstruktur dürfte sich zu diesem Zeitpunkt in einem recht heterogenen Status befunden haben, so daß zum einen viele Anleger, die diese Aktie als Langfristinvestment betrachten, relativ gelassen mit der Lage umgingen, zum anderen aber auch viele nur als "Zock auf den Zug aufgesprungen" waren. Seit dem ist einiges an Zeit ins Land gestrichen, Zeit genug für jeden, sich mit der Firma genauer auseinanderzusetzen, als er es evtl. zuvor getan hatte. Wenn wir einmal bei der o.g. Klassifizierung bleiben, so haben wir primär zwei Aktionärs-Typen: 1. Den Langfristanleger, der an seiner Haltung nach wie vor festhalten dürfte. 2. Den Spekulanten, der sich zähneknirschend mit der Situation abgefunden haben sollte. zu 1. : Als Langfristanleger macht es wenig Sinn, eine Positin vor Ablauf der Spekulationsfrist (1 Jahr) glattzustellen. Dies wird er nur dann machen, sofern in der noch zu vertreichende Zeit ein derartiger Kursverfall zu erwarten ist, daß die Steuerzahlung vorteilhaftig wird, und er langfristig von seiner positiven Meinung zu der Firma abgekommen ist. Nur wenn diese zwei Punkte s.E. erfüllt sind, wird er vorzeitig verkaufen. Nun frage ich mich, ob dies bei der Adelong Capital Ltd. nach neuestem Stand der Fall ist - Ich denke nicht. Eine kurze Begründung: Der durchschnittliche Langfristanleger wird auf die Firma nicht erst Ende Januar aufmerksam geworden sein, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit einige Monate früher. Wenn man als Durchschnitt den November zugrunde legt, so dürften die Aktien mit ca. 400-500% im plus (zum letzten Kurs) liegen. Hier sehe ich einiges an Spielraum nach unten, bevor aus den Gewinnen Verluste werden. Um es nocheinmal hervorzuheben, solange der Langfristaktionär im plus ist, droht ihm die Spekulationssteuer bei vorzeitigem Ausstieg. Das Relisting wird voraussichtlich Ende August abgewickelt, so daß im Durchschnitt ca. 3 (bis max. 5) Monate bis zum Ablauf der Spekulationsfrist vergehen werden. Aufgrund dieser recht kurzen Zeitspanne wird der Langfrist- Anleger zum Halten tendieren, um seine Gewinne steuerfrei zu kassieren. Fazit zu 1.:Von Seiten des Langfristanlegers dürfte in den ersten Monaten kein Verkaufsdruck entstehen, zumal er obendrein mit einer Summe investiert ist, die er kurz- bis mittelfristig nicht benötigt. zu 2. : Der Spekulant dagegen ist in seinem Verhalten weitaus schwieriger zu analysieren. Er unterliegt wiederum etlichen feineren Klassifizierungen, die ich hier aber nicht ausführlich betrachten möchte. Zunächst zu den "Spielkindern" im Board: Diese wird es zweifelsohne hier geben. Sie definieren sich durch ein sehr junges Alter, mangelnde Liquidität sowie fehlende Anlageerfahrung. Traurig genug, daß sie im Finanzdschungel mitmischen, doch wichtig ist lediglich, daß sie vermutlich größtenteils aussteigen dürften. Viele werden evtl. auf Kredit gekauft haben, oder das Geld einfach anderweitig verplant haben (z.B. eine neue Stereo-Anlage,etc.). Diese Verkäufe sind im Volumen allerdings so gering, daß sie kaum ins Gewicht fallen. Der Rest der Spekulanten wird entweder weiterhin auf schnelle Gewinne hoffen (Halten bzw. Verkauf nicht abzuschätzen), oder er wird nach seinem Adelong-Kauf eines besseren belehrt worden sein, und sich dem Nervenkrieg zukünftig nur noch gemäßigt aussetzen wollen. Dieser Spekulant dürfte sich das erste mal Gedanken über die Spekulations- steuer machen, so daß auch hier da o.g. Kriterium greifen dürfte. Fazit 2: Der Spekulant wird weiterhin für hohe Volatilität sorgen, dies steht außer Frage. Zudem weist die Aktie einen enormen Bekanntheitsgrad auf, was sie für ihn umso interessanter werden läßt (in Kombination mit einer geringen Marktkapitalisierung). Jedoch sehe ich kaum Verkaufsdruck von seiner Seite, da die Aktie auch weiterhin eine lukrative Spekulation darstellt und somit auch die Käuferseite nachhaltig vertreten sein dürfte. Zusammenfassend bleibt zu sagen, daß die Wahrscheinlichkeit für einen massiven Kurseinbruch wesentlich geringer ist, als so mancher denken mag. Der letzte Kurs stand bei 1,15 €, bei einer geringen Verkaufstendenz liegt mein persönliches Kursziel nach einer Woche Handel bei 0,9 € - 1,00 €. Dies mag sich sehr gewagt anhören, ich lasse mich jedoch gerne an meinen Worten messen. Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, daß diese Anlegerverhaltensanalyse evtl. nicht 1:1 auf Australien übertragbar ist, da ich mich mit dem australischen Steuerrecht nicht auskenne und in diesem ein wichtiges Verhaltenskriterium steckt. Postitiv für Australien ist hier zu werten, daß Kursaussetzungen in diesem Land zum Regelfall gehören. Die Zahl der derzeit vom Handel an der ASX ausgesetzten Firmen beläuft sich auf 150 - 200 Stück! Bleibt nurnoch abzuwarten und den Handelstage mit Gelassenheit entgegenzutreten. Gruß, Der Geheimnisvolle " Gruß, EiskalterEngel |
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aus der Diskussion: | Was ist euer Kurziel für Adelong? |
Autor (Datum des Eintrages): | EiskalterEngel (21.07.00 03:11:07) |
Beitrag: | 8 von 10 (ID:1371063) |
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