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Die MediGene AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das innovative und effiziente Therapeutika zur Bekämpfung von Herz- und Tumorerkrankungen erforscht und entwickelt. Als Biopharmazie bezeichnet man die Entwicklung von Therapeutika mit Hilfe gentechnischer und molekularbiologischer Methoden, wobei das resultierende Medikament ein biologisches (z.B. rekombinante Proteine) oder ein klassisch chemisches Produkt (kleines Molekül) sein kann.

TUMORERKRANKUNGEN

Im Bereich der Tumorerkrankungen gibt es derzeit zwei Schwerpunkte: Impfstoffe und Therapeutika zur Behandlung von Tumoren, die durch eine Infektion mit dem humanpathogenen Papillomavirus (HPV) hervorgerufen werden, und Impfstoffe zur Behandlung anderer Krebsarten.


Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) sind sexuell übertragbar und können zur Bildung von Tumoren im Genitalbereich führen. Je nach Virustyp sind die Tumore gut- oder bösartig, und MediGene bekämpft die Infektionen entsprechend mit zwei verschiedenen Ansätzen. Der einlizensierte Wirkstoff PolyphenonE wird zur Behandlung von gutartigen Tumoren (Warzen) im Genitalbereich eingesetzt, gentechnisch veränderte virusähnliche Partikel (sogenannte CVLP) sind gegen Infektionen mit den sogenannten "Hochrisiko" HPV-Typen gerichtet, die zur Entstehung von Krebs führen können. Die CVLP, die dem humanen Papillomvirus nachempfunden sind, bereiten einerseits das Immun-system auf eine mögliche Infektion vor (klassische Schutzimpfung) und regen es andererseits an, bereits infizierte Zellen aus dem Körper zu entfernen. CVLP können daher zum Schutz vor HPV-Infektionen ebenso eingesetzt werden wie zur Therapie bereits infizierter Personen.

Bei Krebsarten, die nach derzeitiger Erkenntnis nicht mit einer Virusinfektion verbunden sind, wird ebenfalls das Immunsystem stimuliert, allerdings wird dazu eine andere Technik eingesetzt: operativ entfernte Tumorzellen werden außerhalb des Körpers gentechnisch modifiziert, durch Bestrahlung am weiteren Wachstum gehindert und anschließend dem Patienten verabreicht. Die modifizierten Tumorzellen aktivieren das Immunsystem, so daß anschließend alle Tumorzellen, auch nicht modifizierte, die sich noch im Körper befanden, vom Immunsystem erkannt und zerstört werden. Zur Veränderung der Tumorzellen werden nicht pathogene Adeno-assoziierte Viren als Genfähren eingesetzt. Diese Technologie kann für den Transfer unterschiedlichster Gene eingesetzt werden, also auch für die Behandlung anderer Erkrankungen, allerdings ist der Transfer in die Zellen nicht bei allen Gewebearten gleich erfolgreich.




HERZERKRANKUNGEN

MediGenes Leitprodukt ist der Wirkstoff Etomoxir, ein spezifischer Inhibitor eines Enzyms des Fettstoffwechsels, der die Aufnahme bestimmter Fettsäuren in die Mitochondrien blockiert. Die Inhibierung des Enzyms führt zu einem Wechsel von der Fettsäureoxidation zur Glukoseoxidation, einer effizienteren Energiequelle im erkrankten Herzen.


Um neue Ansatzpunkte zur Behandlung von Herzversagen zu identifizieren, führt MediGene zusätzlich eine systematische Analyse der molekularen Ursachen von Herzversagen durch. Gene, die in Gewebeproben von Gesunden und an Kranken unterschiedlich aktiv sind, werden anschließend mit verschiedensten Methoden genauer auf ihre Funktion und Struktur untersucht und sorgfältigen Tests auf ihre Eignung als Ansatzpunkt für eine Therapie mittels Gentransfer oder für einen chemischen Blocker unterzogen. Sind alle Tests erfolgreich, wird anschließend eine Substanz gesucht, welche die Aktivität des Gens blockiert. Derzeit ist das erste vielversprechende Gen (DCMAG-1) bereit für das Screening und weitere Kandidaten durchlaufen die letzten Tests. Diese systematische Analyse hat bereits zu einer Erweiterung des Produktportfolios geführt: Etomoxir ist aufgrund der Ergebnisse der kardiologischen Forschung einlizensiert worden.
 
aus der Diskussion: MEDIGENE wann kommt der Ausbruch?
Autor (Datum des Eintrages): Forum  (23.07.00 13:52:31)
Beitrag: 3 von 25 (ID:1386313)
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