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Auch Amazon verkauf mehr als nur Bücher. Und die ziemlich unbestrittene Tatsache ist, daß gerade die Ausweitung der Produktpalette die großen Verluste verursacht.
Das Content-Angebot ist auch nicht so aufregend. Da gibt es von der Rheinischen Post RP-online über Vorarlberg-online bis Focus doch schon jede Menge Content, von den großen Portalen ganz zu schweigen. Was hat den die WAZ, was andere nicht haben? Und was bringt mir Platz 5, wenn es allgemein heißt, daß nur die ersten drei eine Chance haben?
Und auch ein Wort zu den ewig wiederholten 100 Mio Werbewirkung der derzeitigen Prozesse: auch Benetton war einmal mit seiner Skandal-Werbung laufend in der Presse. Dabei sind aber die Umsätze so stark eingebrochen, daß die Händler Druck auf die Zentrale ausgeübt haben, wieder aus den Schlagzeilen heraus zu kommen. Publicity kann halt gut und schlecht sein.
Durch den WAZ-Deal gibts nun gut Cash. Das wird Libro aber auch brauchen. Denn an einen Börsengang von Lion.cc glaub ich dieses Jahr nicht mehr. Derzeit gibt doch keiner einen Pfifferling für ein BtoC-Geschäft.
Ich will Euch ja nicht ärgern. Aber eine auf Langfristigkeit angelegte Strategie bei LIBRO schiene mir doch sinnvoller. Die Konfrontations-Strategie bei den Preisen ist eine Sackgasse. Nur ein Beispiel aus der Praxis: Um einen Titel in allen Libro-Filialen zu platzieren müssen Verlage ordentlich Werbekostenzuschüsse hinlegen. Das erhöht die Rendite ganz wesentlich. Aber glaubt hier jemand, daß ein Verlag Zuschüsse für die Platzierung von Bestsellern zahlt, wenn er parallel dazu von Libro über Einstweilige Verfügungen zur Belieferung gezwungen wird?
 
aus der Diskussion: LIBRO: Die Stimmung dreht - der Aktienkurs wird folgen
Autor (Datum des Eintrages): mulm  (23.07.00 20:05:05)
Beitrag: 5 von 12 (ID:1388007)
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